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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0114
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aus der 1. Hälfte des 17. Jh. ist in Hochrähm-
zimmerung gebaut, wobei die Ankerbalken
teils ein- und teils durchgezapft sind. An einer
Giebelseite kragt das Trapez über einem
Stichgebälk vor. Die geschwungenen Knag-
gen sind mit einem Fischgratmuster überzo-
gen, die Unterkanten von Schwelle und Füll-
hölzern in ebenfalls linearer Manier als Tau-
band gestaltet. Ein ehemaliges Backhaus von
1617 ist in Oberrähmzimmerung erbaut. Wie
bei dem zuvorgenannten Bau istderTürsturz
zum Schmuck als Eselsrücken geformt. Auf
Hof Nr. 7 befindet sich eine Scheune, die um
1800 als schlichter, verbretterter Dreistän-
derbau errichtet worden ist.

EICKLINGEN - SANDLINGEN

Der Ortsname-als „Wohnstelle im Sand“ zu
verstehen-verweist auf die Topographie die-
ser Gegend. Die Dünenketten am Rand des
Urstromtals der Aller sind in Teilen noch vor-
handen. Mit Schepelse und Paulmannshave-
kost zusammen bildete Sandlingen seit jeher
eine Bauernschaft. 1438 umfaßte der Ort be-
reits die vier Höfe und vier Kötnerstellen, die
heute den Dorfkern bilden. Sandlingen ist in
östlicher Richtung zunächst gegen Ende des
19. Jh. um einzelne kleine Stellen, dann in
diesem Jahrhundert um Einfamilienhäuser
gewachsen.
Die bäuerlichen Bauten in Sandlingen stam-
men mit wenigen Ausnahmen aus der
2. Hälfte des 19. undderl. Hälfte dieses Jahr-
hunderts. Das älteste erhaltene Bauernhaus
(Brüggedamm 1) geht mit seinem Gefüge, ei-
ner Jochbalkenkonstruktion mit Speersoh-
lenzimmerung, noch auf die 2. Hälfte des
16. Jh. zurück, während der Wohngiebel
1729 und der Wirtschaftsgiebel 1745 umge-
staltet worden sind. Auf einer anderen Hof-
stelle (Zur Laake 1) sind zwei Nebengebäude
aus der 1. Hälfte des 17. Jh. fast unverändert
erhalten: An dem zweistöckigen Speicher
kragt das Ober- und das Dachgeschoß je-
weils an den Langseiten über einem Gebälk
mit einfach profilierten Knaggen aus. Benach-
bart steht der kleine verbreiterte Stall, der in
Hochrähmzimmerung mit durchgezapften
Ankerbalken konstruiert ist.

EICKLINGEN - SCHEPELSE

Der 1022 erstmals urkundlich erwähnte Ort
Schepelse liegt am Rand des Urstromtals der
Aller. Die drei Vollhöfe und die Kotstelle, die
hier bereits 1438 bestanden, bilden mit ein-
zelnen, um die Jahrhundertwende hinzuge-
kommenen kleinen Stellen die heutige An-
siedlung. Auf den ursprünglichen Hofanlagen
hat sich alte Bausubstanz bewahrt.
Die ehemalige Kotstelle (Zum Hoope 4) ist
von einer Straßenecke erschlossen. Die Hof-
zufahrt führt zwischen zwei Nebengebäuden
- Schweinestall und Scheune- hindurch, die
im Winkel zueinander und jeweils traufständig
an der Straße stehen. Die Zufahrt reicht bis
zum Wirtschaftsgiebel des Zweiständerhau-

Sandlingen, Speicher von 1601,1 :50, Institut für Denkmalpflege



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