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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0152
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tion in Baven. Im Jahr 1945 brannten bei der
Besetzung Bavens durch englische Truppen
elf Gebäude ab, die in der Nachkriegszeit wie-
dererrichtet wurden.
An der Landesstraße Hermannsburg-Müden,
die in einem Bogen durch den Ort führt, ist
1926 ein Kriegerdenkmal autgesteWt worden.
Darauf ist im Relief ein Engel dargestellt, der
einem Gefallenen die Märtyrerkrone aufsetzt.
Auf dem Eckgrundstück (Müdener Straße 1)
steht ortsbildprägend ein Vierständerhaus,
das in der 2. Hälfte des 19. Jh. errichtet und
kurze Zeit später um einen Stallanbau am
Wirtschaftsgiebel erweitert worden ist. Der
Wohngiebel ist mit Doppelstielen und das
Halbwalmdach mit „Uhlenflucht“ und Pferde-
köpfen ausgezeichnet.
Auf drei Höfen im Dorf sind Nebengebäude
weitgehend unverändert erhalten. Auf der
großen Hofstelle mit altem Eichenbestand
(Am alten Dorf 27) steht abseits der übrigen
Bauten das Häuslingshaus aus der Mitte des
19. Jh., das teils mit Lehm, teils mit Ziegeln
ausgefacht ist. An einer Giebelseite ist 1910

ein weiteres Haus im Winkel angebaut wor-
den. In der Nähe des Wohnwirtschaftsgebäu-
des, einem Neubau der Nachkriegszeit, be-
findet sich die Brunnenfassung von 1780 und
der bündig verbretterte Großspeicher von
1811 mit je zwei Quereinfahrten und giebel-
seitigen Zugängen. DerTreppenspeichervon
1767 ist in Hochrähmzimmerung mit einge-
zapften Ankerbalken errichtet. Die Türstürze
sind - wie im 18. Jh. üblich - als Eselsrücken
gestaltet. Auf dem benachbarten Hof (Nr. 21)
befindet sich ein Treppenspeicher derselben
Bauweise aus der 1. Hälfte des 19. Jh., der
gerade Türstürze zeigt. Über der Treppenan-
lage kragt das Dach, von geschweiten Kopf-
bändern gestützt, vor. Ein weiterer Treppen-
speicher derselben Bauweise vom Anfang
des 19. Jh. (Bonstorfer Straße 7) ist ohne je-
den Schmuck; er besteht aus Speicherteil
und offenem Unterstand.

HERMANNSBURG - BECKEDORF
Die Höfe des 1261 erstmals urkundlich er-
wähnten Ortes liegen an beiden Ufern des

Hasseibachs. Die Topographie bedingte ver-
schiedenartige Formen der Ansiedlung:
Während sich die alten Hofstellen am nördli-
chen Ufer auf einem Geestrücken parallel
zum Bachverlauf aneinanderreihen, schlie-
ßen sich diejenigen am südlichen Ufer auf ei-
ner Anhöhe in runder Form zusammen. Seit-
dem um 1870 vorhandene Wegeführungen
zu den Landesstraßen Bergen-Oldendorf
(Landesstraße 281) und Hermannsburg-
Sülze (Landesstraße 240) ausgebaut worden
sind, ist Beckedorf Mittelpunkteines Straßen-
kreuzes.
Südlich des Hasseibachs ist die Struktur des
Dorfes durch die Eisenbahnlinien Celle-Mun-
ster und Beckedorf-Soltau gestört, da die
Gleisanlagen über einige Hof- und Wiesen-
grundstücke hinweggeführt wurden. Stark
betroffen war der ursprünglich sehr große
Meierhof (Oldendorfer Straße 7). Dort sind
zwei Treppenspeicher aus dem 18. Jh. be-
merkenswert, die in Hochrähmzimmerung
mit eingezapften Ankerbalken errichtet sind:
der eine stammt von 1717 und ist mitsamt der
Treppenanlage unter vorkragendem, von ge-

Baven, Am alten Dorf 27, Hofanlage, Zufahrt


Beckedorf, Unter den Eichen 1, Großspeicher, 1821


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