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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0153
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schweiften Kopfbändern gestützten Dach gut
erhalten. Der andere Speicher von 1777 ist
1857 verlängert worden, wobei man die
Treppe einbaute. Die Brunnenfassung geht
auf das Jahr 1797 zurück. Der Baubestand
des benachbarten Hofes (Unter den Eichen 17)
wurde 1881 bei einem Brand fast völlig zer-
stört. Erhalten blieben lediglich die Brunnen-
fassung von 1792 und der Treppenspeicher
von 1749, der in Hochrähmzimmerung mit
durchgezapften Ankerbalken konstruiert und
durch einen Türsturz im Eselsrückenprofil so-
wie geschweifte Kopfbänder unter vorkra-
gendem Dach geschmückt ist. An der Straße
gegenüber steht traufständig ein mächtiges
Vierständerhaus (Unter den Eichen 18) von
1882. Der Dachausbau stammt von 1925; das
Zwerchhaus ist durch ornamentierte Balken-
köpfe und Füllhölzer, Andreaskreuze und
Ziegelziersetzung betont. Etwas abseits liegt
die kleine Hofstelle eines Abbauern, der sich
hier (Zur Behrenhorst 2) 1854 nach der Ver-
koppelung angesiedelt hat. Auf diese Zeit ge-
hen die Bäume sowie das Vierständerhaus
und die verbreiterte Scheune mit Längs-
durchfahrt zurück. Der Schweinestall wurde

erst um 1900 als Rohziegelbau errichtet. Der
Brunnen von 1757 ist auf den Hof umgesetzt
worden.
Nördlich des Hasseibachs verdienen zwei, in
ursprünglicher Parzellengröße erhaltene Hof-
stellen Beachtung. Der Hof auf dem Eck-
grundstück (Unter den Eichen 5) besitzt noch
altes Steinpflaster. Das Bauernhaus besteht
aus einem Wirtschaftsteil von 1734 in Zwei-
ständerbauweise und einem breiteren Wohn-
teil aus der 2. Hälfte des 19. Jh. in Vierstän-
derbauweise; dort sind die Eckfache mit
Kreuzstreben ausgesteift. Auch der Ziegel-
bau des Schweinestalls mit Futterküche ist in
der 2. Hälfte des 19. Jh. entstanden. Das
mächtige Wohnwirtschaftsgebäude von 1939
auf dem Nachbarhof (Nr. 1) gehört zu den we-
nigen bäuerlichen Bauten aus dieser Zeit.
Das Haus ist bis zur Traufhöhe aus Rohzie-
geln gemauert, während die leicht vorkragen-
den Giebelfelder in Fachwerk konstruiert
sind. Vor dem Fletteingang steht eine Brun-
nenfassung von 1762. Die Hofzufahrtflankiert
ein Speicher mit offener Längsunterfahrt, ein
verbretterter Dreiständerbau mit reetgedeck-

tem Dach aus der Mitte des 18. Jh. Daneben
steht der verbretterte Großspeicher von
1821, der an der Langseite eine Quereinfahrt
und am Giebel Zugänge zum Erd- und zum
Dachgeschoß besitzt. Im vorkragenden Halb-
walmdach sind die Fachwerkfelder des Gie-
beltrapezes offen belassen; die Treppenkon-
struktion ist am Giebelbalken aufgehängt. Auf
dem nächsten Hof (Uhlenhop 9) ist an das
Vierständerhaus von 1893 im Winkel 1950 ein
Stall angebaut worden. Der Treppenspeicher
von 1749 gleicht in Bauweise und Zierformen
dem oben genannten Treppenspeicher aus
demselben Jahr.

HERMANNSBURG - BONSTORF

Bonstorf befindet sich 5 km nordwestlich von
Hermannsburg an der Straße zwischen Ba-
ven und Hetendorf. Der Ort liegt in der Niede-
rung der Brunau; von dort (60 m) steigt das
Gelände nach Norden und nach Süden bis zu
85 m an. Die Gehöfte waren ursprünglich
nördlich der Brunau angesiedelt und wurden

Beckedorf, Unter den Eichen 1, Speicher mit Längsunterfahrt, Detail


Beckedorf, Unterden Eichen 1, Großspeicher,1821


Beckedorf, Uhlenhop 9, Treppenspeicher, Detail


Beckedorf, Uhlenhop 9, Treppenspeicher, 1749


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