ben. Es ist bislang ungeklärt, ob dieser Wall
aus karolingischer Zeit oder - wie der Burg-
wall in Burg bei Celle - unter Heinrich I. ent-
standen ist. Vermutet wird, daß innerhalb die-
ses Walles um 1000 von Graf Bruno VI., dem
Erbauer der Altenceller Burg, eine Festung
angelegt worden ist. Um 1830 soll der Wall
abgetragen worden sein, die Benennung als
„Wallberg“ (vgl. Verkoppelungskarte von
1860) wurde jedoch weiterhin beibehalten.
Seit dem Beginn des 13. Jh. ist in Urkunden
die Existenz einer Kirche in Nordburg ver-
bürgt, die wahrscheinlich - wie heute noch
der Gemeindefriedhof - innerhalb des Burg-
walles gelegen hat. 1808 ist die Kirche wegen
Baufälligkeit abgebrochen worden.
Der alte Meierhof befindet sich auf einem
weitläufigen Grundstück, das an zwei Seiten
von der Schwarzwasser eingefaßt ist (Burg-
straße 5). Um das mächtige Bauernhaus von
1681 gruppieren sich die Nebengebäude, die
fast sämtlich aus dem 19. Jh. stammen, in lok-
kerer Anordnung. Das Kübbungshaus ist in
Jochbalkenkonstruktion mit Speersohlen-
zimmerung errichtet und zeigt reiche
Schmuckformen der Renaissance. Von der
Straße aus fällt der Blick auf die Torfront, an
der das Giebelfeld vorkragt. Hier sind die
Knaggen mit Beschlagwerkschnitzereien, die
Füllhölzer mit einem Würfelfries zwischen
Zahnschnittleisten und die Schwelle mit
Schiffskehlen verziert. Am Stichgebälk unter
der Halbwalmtraufe sind diese Elemente wie-
derholt. Die Ständerreihe des Trapezes ist mit
Fußbandpaaren versehen. Eine weitgehend
ähnliche Gestaltung hat der Wohngiebel er-
fahren. Die Hofauffahrt wird traufständig von
einer Scheune mit zwei Querdurchfahrten
aus der 1. Hälfte des 19. Jh. flankiert, an die
zur Straße hin im stumpfen Winkel ein Arbei-
terwohnhaus von 1853 angebaut ist. Ein ehe-
maliger Speicher im hinteren Bereich der
Hofstelle, in Hochrähmzimmerung mit durch-
gezapften Ankerbalken konstruiert, geht zwar
auf die 2. Hälfte des 16. Jh. zurück, ist jedoch
wahrscheinlich am Ende des 18. Jh. zu einem
Backhaus umgebaut worden. An der Ein-
gangsseite konnte unter dem Giebelfeld des
vorkragenden Satteldaches Holz trocken ge-
lagert werden. Ein zweistöckiger Speicher
von 1825 besitzt an derjenigen Giebelseite,
die dem Bauernhaus zugewandt ist, Zugänge
zu den beiden Hauptgeschossen und dem
Dachgeschoß.
Auf der Hofanlage, Burgstraße 1, ist das
schlichte Vierständerhaus von 1857 ebenfalls
mit seinem Wirtschaftsgiebel zur Straße
orientiert; es besitzt einen zweistöckigen
Wohnteil. Seitlich des Bauernhauses steht
ein zweistöckiger Speicher von 1682, dessen
Obergeschoß allseitig vorkragt (an eine Gie-
belseite wurde zur Straße hin eine Scheune
angeschlossen). Die für diesen Gebäudetyp
ungewöhliche Länge erklärt sich damit, daß
der Baukörper außer den Speicherräumen
eine Häuslingswohnung enthielt. Das Back-
haus, das abseits der übrigen Bauten liegt,
stammt in seinem ältesten Teil wohl aus der
2. Hälfte des 16. Jh., während der Vorbau an
einer Giebelseite um 1600 hinzukam; dort
sind die Stichbalkenköpfe des vorkragenden
Trapezes von Knaggen gestützt, die jeweils
mit einem gedrehtem Tauband versehen
sind. An einem zweistöckigen Speicher von
1606 (Nr. 10) und einem weiteren von 1608
(Nr. 3) tritt neben anderen linearen Mustern
Nordburg, Burgstraße 5, Hofanlage, Zufahrt
Nordburg, Burgstraße 5, Speicher, 1825
Nordburg, Burgstraße 5, Wohnwirtschaftsgebäude, 1681
199
aus karolingischer Zeit oder - wie der Burg-
wall in Burg bei Celle - unter Heinrich I. ent-
standen ist. Vermutet wird, daß innerhalb die-
ses Walles um 1000 von Graf Bruno VI., dem
Erbauer der Altenceller Burg, eine Festung
angelegt worden ist. Um 1830 soll der Wall
abgetragen worden sein, die Benennung als
„Wallberg“ (vgl. Verkoppelungskarte von
1860) wurde jedoch weiterhin beibehalten.
Seit dem Beginn des 13. Jh. ist in Urkunden
die Existenz einer Kirche in Nordburg ver-
bürgt, die wahrscheinlich - wie heute noch
der Gemeindefriedhof - innerhalb des Burg-
walles gelegen hat. 1808 ist die Kirche wegen
Baufälligkeit abgebrochen worden.
Der alte Meierhof befindet sich auf einem
weitläufigen Grundstück, das an zwei Seiten
von der Schwarzwasser eingefaßt ist (Burg-
straße 5). Um das mächtige Bauernhaus von
1681 gruppieren sich die Nebengebäude, die
fast sämtlich aus dem 19. Jh. stammen, in lok-
kerer Anordnung. Das Kübbungshaus ist in
Jochbalkenkonstruktion mit Speersohlen-
zimmerung errichtet und zeigt reiche
Schmuckformen der Renaissance. Von der
Straße aus fällt der Blick auf die Torfront, an
der das Giebelfeld vorkragt. Hier sind die
Knaggen mit Beschlagwerkschnitzereien, die
Füllhölzer mit einem Würfelfries zwischen
Zahnschnittleisten und die Schwelle mit
Schiffskehlen verziert. Am Stichgebälk unter
der Halbwalmtraufe sind diese Elemente wie-
derholt. Die Ständerreihe des Trapezes ist mit
Fußbandpaaren versehen. Eine weitgehend
ähnliche Gestaltung hat der Wohngiebel er-
fahren. Die Hofauffahrt wird traufständig von
einer Scheune mit zwei Querdurchfahrten
aus der 1. Hälfte des 19. Jh. flankiert, an die
zur Straße hin im stumpfen Winkel ein Arbei-
terwohnhaus von 1853 angebaut ist. Ein ehe-
maliger Speicher im hinteren Bereich der
Hofstelle, in Hochrähmzimmerung mit durch-
gezapften Ankerbalken konstruiert, geht zwar
auf die 2. Hälfte des 16. Jh. zurück, ist jedoch
wahrscheinlich am Ende des 18. Jh. zu einem
Backhaus umgebaut worden. An der Ein-
gangsseite konnte unter dem Giebelfeld des
vorkragenden Satteldaches Holz trocken ge-
lagert werden. Ein zweistöckiger Speicher
von 1825 besitzt an derjenigen Giebelseite,
die dem Bauernhaus zugewandt ist, Zugänge
zu den beiden Hauptgeschossen und dem
Dachgeschoß.
Auf der Hofanlage, Burgstraße 1, ist das
schlichte Vierständerhaus von 1857 ebenfalls
mit seinem Wirtschaftsgiebel zur Straße
orientiert; es besitzt einen zweistöckigen
Wohnteil. Seitlich des Bauernhauses steht
ein zweistöckiger Speicher von 1682, dessen
Obergeschoß allseitig vorkragt (an eine Gie-
belseite wurde zur Straße hin eine Scheune
angeschlossen). Die für diesen Gebäudetyp
ungewöhliche Länge erklärt sich damit, daß
der Baukörper außer den Speicherräumen
eine Häuslingswohnung enthielt. Das Back-
haus, das abseits der übrigen Bauten liegt,
stammt in seinem ältesten Teil wohl aus der
2. Hälfte des 16. Jh., während der Vorbau an
einer Giebelseite um 1600 hinzukam; dort
sind die Stichbalkenköpfe des vorkragenden
Trapezes von Knaggen gestützt, die jeweils
mit einem gedrehtem Tauband versehen
sind. An einem zweistöckigen Speicher von
1606 (Nr. 10) und einem weiteren von 1608
(Nr. 3) tritt neben anderen linearen Mustern
Nordburg, Burgstraße 5, Hofanlage, Zufahrt
Nordburg, Burgstraße 5, Speicher, 1825
Nordburg, Burgstraße 5, Wohnwirtschaftsgebäude, 1681
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