Fliegende Blätter (28.1858 (Nr. 653-678))

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Dramatische Seenen ans dem Alltagsleben.

P etrfonen:

11, Der Mann.

Dine FrühUngspromenade mit der Gattin.

Die Frau.

Commis in einer Modewaarenhandlung.

1. Scene.

Im Zimmer.

(Mann und Frau sitzen beim Nachmittagskaffee. Er liest
in einer Zeitung, sie ist mit Stickerei beschäftigt.)
Der Mann (das Zeitungsblatt unwillig sortwerfend).
O Lügen, nichts als Lügen! Thatenarme Zeit,

Wo Ferien die Weltgeschichte hat;

Wo alle Schwerter in den Scheiden rosten,

Und wo man in den Kammern sich nur streitet
Um Komma's, die man statt der Punkte setze
Und wie das neue Ständchaus man tünche,

Ob grün, ob grau — gewalt'gc Wichtigkeit!
Berichtet aber endlich doch ein Blatt
Von etwas Größerem nach langer Pause,

So kann man schon im Voraus darauf rechnen,
Daß Morgens d'rauf der Zeitung nächste Nummer,
Was gestern sic erzählte - widerruft.

Die Nachricht, die aus „sich'rer Quelle" stammte,
AuS „Kreisen, die sonst gut stets unterrichtet,"
Wird als „verfrüht," als gänzlich falsch bezeichnet.
Die Frau.

Mein Gott, wie könnte ich mich nur ereifern
Um solch ein Blatt und um die Politik;

Ist die denn eine gar so wicht'ge Sache?

Der Mann.

Weit wicht'gcr als Du glaubst; doch ist für Frauen
Die Zeitung nicht und Politik bestimmt.

Für Euch ist nur das Blatt, das über Moden

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