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i,nng-erp°dtti°n-n angenommen. **=* O ^ Band <,ou 26 9h,mmcr„ 3 fl. 54 fr. A.WHI.Ifo

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Bilder aus den Erlebnissen des Herrn Hieronymus Sträußle.

(Fortsetzung.)


Endlich, ich weiß selbst nicht wie, kommt die Sprache aus die
Lind, ich ärgere mich gleich, wie ich nur den Namen höre,
fahr' in mein' Zorn raus und sag' ohne weiters: „Ich wollt'
schon, daß der schönst' Teufel die Lind geholt hätt', ehe sic einen
Fuß nach Würzburg setzte" — und erzähl' ihr nachher so mein
Malheur, — sic lacht einmal über's andermal und will die
Lind in Schutz nehmen, sagt auch ganz dreist zu mir: „Da
kan» doch die Lind nichts dafür, wenn Sie so dumm sind und
sich von einem Abentcuercr auf recht plumpe Art prellen
lassen?" — ich red' wieder etwas hinüber, — sic wieder hcr-

l über, und so ist cö gewiß eine halbe Stunde
fortgegangcn, bis wir alle zwei still geworden
sind — endlich — sic ist lang still gewesen,
als wenn sie sich auf etwas besinnen wollt —
sagt sie: „Hörens — weil Sie in Würzburg
so schlecht wcgkommen sind, so viel Geld aus-
gegeben haben, und Ähren Zweck, die Lind sin-
gen zu hören doch nicht erreichten, so will ich
Ihnen, weil der Wagen gerade den Berg hinauf
langsam geht, etwas Vorsingen, was die Lind
auch gesungen hat." Ich wollt' mich schon da-
gegen verwahren mitten in der Nacht im Wa-
gen drin singen, — allein sic thut ihren Schleier
zurück, räuspert ganz fein, und singt, — was,
— das Hab' ich nicht verstanden, aber schön
war'S, wirklich schön; — wie sie fertig war,
sagt' sie zu mir: — „So, jetzt Habens doch
etwas von der Lind gehört, wenn Sic dieselbe
auch nicht gesehen haben." — Ich will eben
Komplimcnter anbringe», als sie sagt: „ich
glaube, wenn wir eine Stunde zu schlafen ver-
suchen würden, wäre daö für jetzt wohl das Beste;" —legt sich
in's Eck hinein und spricht kein Wort mehr.

So bin ich endlich heim gekommen, in der Früh um 1/„4
Uhr, war noch stockfinster, steig auf der Post aus, beabschicd' mich
von den Damen, und jetzt fallt mir erst ein, daß ich doch de»
Condukteur fragen könnt, wer denn eigentlich die zwei Damen
sind, ich passe ihn also ab bis er aus der Post heraus kommt,
und frag' ihn ganz still, wer die zwei Damen sind, er sagt
mir darauf ganz leis in's Ohr: „die Jenny Lind und ihr Kam-
mermädchen," — steigt in sein Coutzcc und fort geht der


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Bilder aus den Erlebnissen des Herrn Hieronymus Sträußle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Unwissenheit
Berühmte Persönlichkeit <Motiv>
Karikatur
Reisender <Motiv>
Gesang <Motiv>
Eisenbahnreise <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Lind, Jenny
Thema/Bildinhalt (normiert)
Zugabteil <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 28.1858, Nr. 675, S. 177

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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