Fliegende Blätter (28.1858 (Nr. 653-678))

., Bestellungen werde» in allen Buch- und Kunst- —

Handlungen, sowie von allen Postämtern und -
Zeit»ngSerpcditionen angenommen.

Erscheinen wöchentlich ein Mal. SubscriptionS- vv\[||i sn.
^|ro' AfiQ preis für den Band ovn 26 Nummern 3 fl. 54 kr. AA. t

oder 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. oder 4 Sgr.

Mißverständnis?.

Zu dem reiche» Banquier Brauer, der als starker Tabak-
raucher die Gewohnheit hatte, ungeheure Rauchwolken von sich
zu blasen, die jeder Dampfmaschine Ehre gemacht haben wür-
den, kam ein Kaufmann, der sich deS Wohlwollens deö Banquiers
erfrcucle, ohne den Anstand zu beachten, mit brennender Cigarre
im Munde in dcffcn Arbeitszimmer, um sich bei ihm zu einem
Unternehmen Rath zu hole». Der Banquier ließ sich eine ge-
stopfte Pfeife bringen und fing seiner Gewohnheit gemäß zu
dampfen a» und forderte den Kaufmann mit den Worten auf:
„Rauche» Sic so wie ich!" worauf derselbe Rauchwolken, ähn-
lich denen des Hausherr» ausblies. Rach einer Weile wurde

er neuerdings mit denselben Worten aufgefordert, worauf er !
wo möglich noch größer» Rauch als der Banquier machte.
„Ich sehe schon," sagte der Banquier, „Sic versieben mich
nicht und ich wiederhole Ihnen doch schon zweimal deutlich:
Rauchen Sic so wie ich!" Darauf wird der Kaufmann ver-
legen, denn er hatte seine Lunge gewaltig angestrengt, um sich
seinem Gönner angenehm zu machen, und konnte trotzdem nicht
seine Zufriedenheit erlangen; er fragte ihn daher, wie er denn
eigentlich rauchen solle?

„Sehen Sie," sagte der Banquier, „ich rauche zu Hause,
rauchen Sic auch zu Hause!" '

ftl