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handln»gen, sowie von allen Postämtern n»b
ZeilungSerpebitionen angenommen.
Ms «r i.
Erscheine» wöchentlich et» Mal. SubseriptionS- V V VIII |j»v
preis für ben Band von 26 Nummern 3 fl. 54 fr. 0
oder 2 Rihlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern kosten l2 kr. oder 4Sgr.
Bilder aus den Erlebnissen des Herrn Hieronymus Strä'ußle.
(Bon ihm selbst erzählt.)
I. 8er neue Ermerbszwelg.
Gch' ich da einmal so recht gemächlich im englischen Garten
aus und ab, und gicb meinen Gedanken Audienz; wie ich nun grad
im besten Denken bin, tritt aus einmal ein Mann, so ziemlich ordent-
lich gekleidet, schnell auf mich zu, und sagt: „Sic Herr! — jetzt
geb'n's mir g'schwind a Ohrfeig'», — oder ich gicb Ihnen eine." —
Ich tritt gleich ein Paar Schritt rückwärts und sag': — „Jetzt
lassen's mich aus, — waS fallt Ihnen denn ein; — machens daß'S
weiter kommen." — „Schickens Ahnen," sagt er draus, „da drüben
steht grad so schön a Schandarm, sonst geht er weiter und nachher
i>t's nir." — Nachdem der Kerl nicht ging, sondern wirk-
lich Miene machte, mir eine Ohrfeige zu geben, greif ich
g'schwind in mein' Taschen, zieh ein Guldcnstückl rauö,
reich'S ihm hin und sag: „Da, mein Freund! —nchmens
das, gehcns inS HofbräuhauS nein und trinkens ein Paar
Maaßl, — ich glaub, Sie sind nicht recht bei Trost." —
Er besinnt sich ei» wenig, schaut's Guldcnstückl an, nimmtS
endlich, indem er sagt: „No, cS muß so auch recht sei», wcnnS
mir a Dachtel gcb'n hätten, wär mir freilich lieber g'wesen,
aber Sic scheinen mir a ordentlicher Mann zu sein, und
nachher will i halt so auch z'fricdcn sein. — Gut'» Morg'n."
Wie er das gesagt hatte, dreht er sich um und will sort-
gchen; — jetzt aber bin ich erst recht neugierig geworden
zu erfahren, was cs denn eigentlich mit der Ohrfcigen-
geberci .für eine Bcwandtniß hätte, — ich ruf ihn zurück,
und wie er wieder bei mir steht, sag ich zu ihm:— „Ver-
zeihens — ich bin doch schon öfters um Etwas angegangen
worden, aber auf eine so sonderbare Art noch nie, wollcnS
vielleicht nicht so gut sein und mir sagen, warum Sic
nicht gleich ein Geld, sondern eigeuthümlicher Weise eine
Ohrfeige von mir verlangt haben? — mir leucht' eben
nicht recht ein, warum Ihnen eine Ohrfeige von mir lieber
sein sollte, als ein Guldcnstückl." — Er schaut mich hierauf
eine Zeit lang stillschweigend an, nachher sagt er: „No
Ihnen, weils so honett waren und gleich ein Guldcnstückl
hcrgcb'n hab'n und a Fremder sind, will ich's sag'». _
Sch'ns — hier gibts zwei Fäll, entweder Sic geben
mir Keine, nachher gicb ich Ihnen Eine, — oder Sie
gcb'n mir Eine, nachher gcb ich Ihnen Keine. — Im >
ersten Fall nun, wo ich Ihnen Eine gcb, mach ichs schon '
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(Bon ihm selbst erzählt.)
I. 8er neue Ermerbszwelg.
Gch' ich da einmal so recht gemächlich im englischen Garten
aus und ab, und gicb meinen Gedanken Audienz; wie ich nun grad
im besten Denken bin, tritt aus einmal ein Mann, so ziemlich ordent-
lich gekleidet, schnell auf mich zu, und sagt: „Sic Herr! — jetzt
geb'n's mir g'schwind a Ohrfeig'», — oder ich gicb Ihnen eine." —
Ich tritt gleich ein Paar Schritt rückwärts und sag': — „Jetzt
lassen's mich aus, — waS fallt Ihnen denn ein; — machens daß'S
weiter kommen." — „Schickens Ahnen," sagt er draus, „da drüben
steht grad so schön a Schandarm, sonst geht er weiter und nachher
i>t's nir." — Nachdem der Kerl nicht ging, sondern wirk-
lich Miene machte, mir eine Ohrfeige zu geben, greif ich
g'schwind in mein' Taschen, zieh ein Guldcnstückl rauö,
reich'S ihm hin und sag: „Da, mein Freund! —nchmens
das, gehcns inS HofbräuhauS nein und trinkens ein Paar
Maaßl, — ich glaub, Sie sind nicht recht bei Trost." —
Er besinnt sich ei» wenig, schaut's Guldcnstückl an, nimmtS
endlich, indem er sagt: „No, cS muß so auch recht sei», wcnnS
mir a Dachtel gcb'n hätten, wär mir freilich lieber g'wesen,
aber Sic scheinen mir a ordentlicher Mann zu sein, und
nachher will i halt so auch z'fricdcn sein. — Gut'» Morg'n."
Wie er das gesagt hatte, dreht er sich um und will sort-
gchen; — jetzt aber bin ich erst recht neugierig geworden
zu erfahren, was cs denn eigentlich mit der Ohrfcigen-
geberci .für eine Bcwandtniß hätte, — ich ruf ihn zurück,
und wie er wieder bei mir steht, sag ich zu ihm:— „Ver-
zeihens — ich bin doch schon öfters um Etwas angegangen
worden, aber auf eine so sonderbare Art noch nie, wollcnS
vielleicht nicht so gut sein und mir sagen, warum Sic
nicht gleich ein Geld, sondern eigeuthümlicher Weise eine
Ohrfeige von mir verlangt haben? — mir leucht' eben
nicht recht ein, warum Ihnen eine Ohrfeige von mir lieber
sein sollte, als ein Guldcnstückl." — Er schaut mich hierauf
eine Zeit lang stillschweigend an, nachher sagt er: „No
Ihnen, weils so honett waren und gleich ein Guldcnstückl
hcrgcb'n hab'n und a Fremder sind, will ich's sag'». _
Sch'ns — hier gibts zwei Fäll, entweder Sic geben
mir Keine, nachher gicb ich Ihnen Eine, — oder Sie
gcb'n mir Eine, nachher gcb ich Ihnen Keine. — Im >
ersten Fall nun, wo ich Ihnen Eine gcb, mach ichs schon '
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Bilder aus den Erlebnissen des Herrn Hieronymus Sträußle"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Ohrfeige