Zopf»
Ich saß bei meinem Liebchen,
Wir sprachen das und dies;
Ihr kleines, trautes Stübchen
War mir ein Paradies:
Da plötzlich füllte Schrecken
Das Herz mir ganz und gar —
Sic fuhr, um mich zu necken,
Mir in's erkaufte Haar.
Da fast ich tief erschrocken,
Mein Haupt stand kahl und bloß,
Doch die bezahlten Locken,
Die lagen ihr im Schooß.
Und d'rauf von ihrer Kammer,
Dem Himmel sei's geklagt,
Hat 'sie im tiefsten Jammer
Mich Armen meggejagt.
Das Herz ist mir gebrochen
Vor Schmerz und Licbcswch,
Und erst, wenn ich's gerochen,
Sag' ich der Welt Ade.
Den Stolz der Weiber brechen,
Das sollst du, armes Herz,
Die Männer alle rächen,
Und deine» eignen Schmerz.
n u u gen.
Es treibt ein tief Verlangen
Zum hohen Ziele mich, —
Mir ist vorangegangen
Der große Friederich.
D'rum soll auch uncrmeßlick
Des Kampfes Beute sein,
Und groß und unvergeßlich
Mein Ruhm im Streite sein.
Nie mehr ergieß' in Klagen
Sich Männcr-Blödigkeit,
Ich will zu Grabe tragen
Der Weiber Sprödigkeit.
Und wenn ein Mädchen blühend
Will auf die Gasse gehn —
Den Schmachtenden soll knieend
Sie um Begleitung stehn.
Doch kommt daher geschritten
Ein junges Blut allein,
So soll der Zopf zerschnitten
Ihr ohne Gnade sein.
Ich will sie all' verderben,
Die Zöpfe, ohne Scheu,
Und dann zufrieden sterben
Im Arm der Polizei.
:!9
-
Wie sich die Lehmann'schen Ghelente den Teufel vorstellten.
Beide Sie Er
vor der Hochzeit so: nach der Hochzeit so: »ach der Hochzeit so:
Ich saß bei meinem Liebchen,
Wir sprachen das und dies;
Ihr kleines, trautes Stübchen
War mir ein Paradies:
Da plötzlich füllte Schrecken
Das Herz mir ganz und gar —
Sic fuhr, um mich zu necken,
Mir in's erkaufte Haar.
Da fast ich tief erschrocken,
Mein Haupt stand kahl und bloß,
Doch die bezahlten Locken,
Die lagen ihr im Schooß.
Und d'rauf von ihrer Kammer,
Dem Himmel sei's geklagt,
Hat 'sie im tiefsten Jammer
Mich Armen meggejagt.
Das Herz ist mir gebrochen
Vor Schmerz und Licbcswch,
Und erst, wenn ich's gerochen,
Sag' ich der Welt Ade.
Den Stolz der Weiber brechen,
Das sollst du, armes Herz,
Die Männer alle rächen,
Und deine» eignen Schmerz.
n u u gen.
Es treibt ein tief Verlangen
Zum hohen Ziele mich, —
Mir ist vorangegangen
Der große Friederich.
D'rum soll auch uncrmeßlick
Des Kampfes Beute sein,
Und groß und unvergeßlich
Mein Ruhm im Streite sein.
Nie mehr ergieß' in Klagen
Sich Männcr-Blödigkeit,
Ich will zu Grabe tragen
Der Weiber Sprödigkeit.
Und wenn ein Mädchen blühend
Will auf die Gasse gehn —
Den Schmachtenden soll knieend
Sie um Begleitung stehn.
Doch kommt daher geschritten
Ein junges Blut allein,
So soll der Zopf zerschnitten
Ihr ohne Gnade sein.
Ich will sie all' verderben,
Die Zöpfe, ohne Scheu,
Und dann zufrieden sterben
Im Arm der Polizei.
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Wie sich die Lehmann'schen Ghelente den Teufel vorstellten.
Beide Sie Er
vor der Hochzeit so: nach der Hochzeit so: »ach der Hochzeit so:
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zopfabschneiders Leiden und Hoffnungen" "Wie sich die Lehmann'schen Eheleute den Teufel vorstellten"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 28.1858, Nr. 657, S. 39
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg