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Drei Mädchen auf der Jagd.

An Gretchen sich wendend, sprach er: „Obwohl Sie,
mein Fräulein, an und für sich die ersten Ansprüche auf den
Hasen haben, da Sic denselben entdeckten und Ihren Schwestern
zuführten, so haben Sie auch in Folge Ihres Zauberkunststückes
sich allein das Anrecht, den Hasen zu besitzen, erworben. Denn
Sie haben mich aus eine mir ewig unvergeßliche Weise wahr-
haft bezaubert, während ihre Schwestern mich zwangen be-
zaubert zu verharren; Sie haben meine selige Braut vom
Himmel herab gerufen, um uns, die wir Hand in Hand
und Auge in Auge dastandcn, zu segnen. Ich übergebe Ihnen
hiemit feierlichst den wohlverdienten Hasen mit der ergebensten
Anfrage, zu welchem Festmahle Sie denselben zu verwenden
gedenken." Gretchen schwieg. „Wie nun, geliebtes Fräulein,
wenn wir denselben bei unserem Verlobungsmahle verzehrten?"
Lautlose Stille herrschte im Kreise, Keines wagte das Andere
anzusehcn und Gretchen schienen die Sinne zu schwinden.
„Nun, Gretchen," rief der Vater sie an, „was sagst Du zu
dieser Verwendung des Häsens?" „Wie Du willst," lispelte
sie dem Vater zu. Derselbe nahm ihre Hand, legte sie in
die des Amtmannes und, da er in froher Laune gern zum
Versifcr ward, spendete er jetzt muh folgenden Reim:

Von Gott kommt aller Segen allein,

Er mög' Euch in Segen stets gnädig sein.

Der Ernst ward uns Allen zum seligen Spaße,
Verlobungsbraten sei heute der Hase.

Ein halbes Jahr darauf sah man eines Tages in der
Försterei fröhliche Gäste an der reich besetzten Tafel zechen,
es fand der Hochzcitsschmaus des Gerichtsamtmanns Liebe
und des Fräuleins Margarethe Kessiirger statt. Auf der Tafel
befand sich auf einem zierlichen Gestelle ein ausgestopftcr Hase;
es war derselbe, welcher durch seinen Tod zu dieser Hoch-
zeit Veranlassung gegeben hatte. Außerdem sah man drei
Photographien, welche zur ewigen Erinnerung die drei an
dem Amtmann ausgeführten Zauberkunststücke der drei Töchter
des Försters darstellten. Ein Oclgemälde zeigte die Scene,
wie die drei Schwestern eben aus dem weißen Briefe ihren
Verhaftsbefehl gelesen haben und der erschrockene Vater ein-
getretcn ist.

ilitärische Intelligenz.

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„Sie werden es noch erleben, meine Herren, daß, nach-
dem die Intelligenz der Truppen sich als unwidersprech-
lich entscheidend für den Sieg erwiesen hat, jeder Mann ein
Exemplar deö Brockhaus- oder Pierer'schen Conversations-
Lericons mit in die Schlacht tragen muß." <i.

Auf's Wort.

Auflösung des Rebus in voriger Nummer.

Ein Mandarin. — (Ein Mann darin.)

Bauer: „Wo kriegt ma denn da ein Zeugniß?" —
Beamter: „Geh' nur in dieses Zimmer und wende Dich
an den Herrn, der am Fenster sitzt." — Bauer (in das
Zimmer eintretend): „Sie, sind Sie der Herr, der am
i Fenster sitzt?" --

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Militärische Intelligenz" "Auf's Wort"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Barth, Ferdinand
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Militär <Motiv>
Soldat <Motiv>
Tragen
Gepäck
Fenster <Motiv>
Schreibfeder
Enzyklopädie
Einfalt
Intelligenz
Karikatur
Schlacht
Bauer <Motiv>
Pult
Schreiber <Motiv>
Büro <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 47.1867, Nr. 1172, S. 203

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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