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Der tobte Konsul.

Von fr. Gerstäckee.

genannt, weil er früher einmal das Nassau'sthr Consulat in
Cüoücas gehalten, und seine Frau den Titel unter keiner
Bedingung aufgeben wollte) war übrigens ein äußerst jovialer,
und besonders geselliger alter Herr, der sehr gern Freunde
aufsuchte und ebenfalls bei sich sah, und diese riethen ihm denn
auch dringend ab, sich nicht da draußen in einer einsamen Ge-
gend festznsetzen und als Bauer zu versauern, denn er hielte das
ans die Länge der Zeit doch nicht ans. Konsul Blickersdorf
aber behauptete, da draußen finge die Gemüthlichkeit erst an,
denn wenn ihn seine Freunde dort besuchten -- und das mußten
sie ihm fest versprechen — so kämen sie natürlich mit einem
Tag, ja vielleicht mit einer Woche nicht wieder fort, und sie
sollten einmal sehen, was sie für ein vergnügtes Leben auf dem
Landsitz fuhren wollten. Dabei blieb es;, der alte Herr hatte
sich nun einmal in die Idee des Landlebens verbissen, und ließ
sich nicht wieder davon abbringen — aber es kam trotzdem
anders, als er es sich gedacht hatte.

Sein Gut lag etwa drei Stunden von Hamburg entfernt,
aber weder an der Eisenbahn, noch an der Elbe, ja nicht ein-
mal an einer Hauptchaussee, und in jetziger Zeit, wo wir mit
unseren Reisebequemlichkeiten ourch Bah» und Dampfboote so
außerordentlich verwöhnt sind, hielt man eine derartige Fahrt
schon für eine anstrengende Tour. Außerdem befand man sj^
dort vollständig außer Verkehr mit der übrigen Welt, den»
eine Telegraphenleitung gab es dorthinaus natürlich nicht, unb
wenn man nicht selbst auf die Briefe warten wollte, bis der j
Landpostbote Nachmittags gegen vier Uhr hinaus kam, so mußte i
man sich der alten lahmen Botenfrau bedienen, die Morgens i
Ü'"h auf die Poststation hinüber humpelte, und dann doch
wenigstens schon um zwölf Uhr mit den neuesten Nachrichten
zurückkehrte. Den alten Eonsul Blickersdorf störte das nun alle'.- >

-—»«■« roeroeu in allen Buch- und Kunst- wr,
,. Handlungen, sowie von allen Postämtern und üM -
rliiliiililPetitionen angenommen.

m ^ Erscheinen wöchentl. ein Mal. Subseriptions- T , ~ ~

W « preis für den Band von 26 Numm. 3 fl. 54 fr. ^ * r- 6d.
_ ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/» Sgr.

8^ Zeitung;s

Ter alte Consnl E. F. Blickersdorf, der in Venezi
ei» Vermögen erworben und sich damit nach seiner Vaters
Hamburg zurückgezogen hatte, erbte von seinem älteren Brr
ein reizendes, etwa drei Stunden von Hamburg im Holsteiner

gelegenes Gut und beschloß — ein Freund des Landlebens
es selber zu bewirthschaften.

Consnl Blickersdorf (und Consnl wurde er noch im»

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der todte Consul"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Beckmann, Conrad
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Rauchen <Motiv>
Flasche
Sarg
Schleife
Karikatur
Kranz <Motiv>
Sektglas
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 56.1872, Nr. 1387, S. 49

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