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10. Abstellungen werde» in allen Buch- und Kunst-

, . l,a
Lett„

aeunngen werden m allen Buch- und Kunst- T_„ m n Erscheinen wöcheutl. ein Mal. ^ubseriptions- ^

"d ln n gen, sowie von allen Postämtern und IV-----M preis für den Band von 26 Numm. 3 fl. 54 kr.

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serveditionen angenommen.

od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/, Sgr.

(Ä »Was? Ihre Braut?" schrie das Cachenez, als wolle
■C ,^e Luge in der Geburt ersticken und die Partisanen am
sin ^ ^cr >n zartes Rosa übergegangenen Nasenspitze richteten
lD*c drohend ein letztes Mal in die Höhe, die milde Tcm-
^atur in der Apotheke hatte ihre wächserne Kraft auf ein

-acinln,,.... . . . .. ..

"UlMuin

llltt!"

rcdnzirt — „die Andere ist die meine, die gehört

j[ "Was? Welche?" stotterte jetzt erschrocken der arme Apo-
^ »welche gehört Ihnen?"

(5 "'Das soll sie Ihnen selbst sagen," sprach lachend das
und verschwand ebenfalls im Laboratorium.
cj|- ^'leichzcitig aber kam eine alte Frau in den Laden, die
wcrd "" Oieccpt auf den Tisch legte, welches unverzüglich bestellt
gj- 'n wusste; dich hielt den blonden Pharmaceutcn ab, dem
n seiner geträumten Braut folgen zu können.

Rilil ‘3’c Reiben Mädchen betrifft, so

die beiden Mädchen betrifft, so hatten dieselben
«..steile im Dunkel der Heilküche eine Thüre entdeckt, welche
die 3lur des Hauses führte und über denselben hatten sic
z»m Thor hinaus ergriffen.

de„i Klügelten Schrittes eilten sie vorwärts, um noch vor
ibät ^^rschluß ihre Wohnung zu erreichen. Es war indeß zu
ka», und als sic athemlos das Elternhaus in Sicht be-

tocl.jCn' sie die Thorflügel geschlossen, gleichzeitig aber auch
sich !'Uctc e*n aur zu bekanntes Räuspern, daß das Cachenez
‘OiebcL- an ihre Fersen geheftet.

bbcr sprang in wahrer Verzweiflung auf den Eckstein,
t.. welchem der Griff des Glockenzuges angebracht war und
au demselben in einer Weise, daß er in ihren Händen blieb,
dvx, '.^°zu diese Leidenschaftlichkeit, mein Fräulein?" frug jetzt
SjxO"^uall eine sonore, angenehm klingende Stimme. „Halten
wich beim für einen Banditen, schöne Laborantin?"

raufepulvrr und Cognac.

(Fortsetzung.)

Ehe noch die Mädchen zu antworten vermochten, öffnete
der Hausmeister brummend und scheltend das Thor.

Das Cachenez zog höflich den Hut und ließ bei der Ge-
legenheit einen der schönsten Münuerköpfe blicken, der den Mäd-
chen je vorgekommen war und während die Laterne des Cer-
berus sein lächelndes Antlitz beleuchtete, streiften schwarze Gluth-
augen die erröthenden Gesichter Thildchens und Gisa's, indem
der Fremde, sich verneigend, spracht „Träumen Sie doch frcund-
lichst vom Bräutigam!"

Ehe noch die Mädchen sich gefaßt hatten, war auch das
Cachenez verschwunden und sie selbst in ihre Wohnung gelangt.
Papa und Mama sollte» nichts von dem fatalen und doch nicht
uninteressanten Abenteuer erfahren, denn der alte Hausmeister
hatte sein Versprechen, zu schweigen, gegen eine Guldennote
verkauft.

Der alte Fröbel, Mathildens Vater, ein pensiönirter, von
der Gicht heimgesuchter Rechnungsrath, war ein erklärter Feind
des Theaters. Diese Abneigung datirtc aus seiner Jugendzeit,
wo er merkwürdiger Weise ebenso sehr für Thaliens Tempel
und dessen Jünger geschwärmt hatte, als er dieselben heute ver-
abscheute. Die tragikomische Geschichte, welche Thespis um einen
ihrer glühendsten Verehrer gebracht, fiel in des jungen Fröbels
Gymnasiastenepoche. Er zählte 1G Sommer und hatte damals
ein über alle Maßen empfindsames Herz, verschlang die poeti-
schen Ergüsse der deutschen Klassiker und gab auch eigene von
sich, die aber seltsamer Weise Niemand genießen mochte.

Sein Vater war Steuerrendant in einer kleinen Provinz-
stadt, der einen sehr kärglichen Gehalt bezog, dagegen aber vom
Schicksal mit sieben kerngesunden Mädchen und einem klapper-
dürren Söhnlein, unserem jetzigen Pensionisten, gesegnet ward.


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