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h a nMu”itn”i> ® " W- und Kunst- -M qaj Erscheinen wöchentl. ein Mal. Subscriptions- ^ .T~

'if’tiino = n >,•*■ allen Postämtern und preis für den Band von 26 Numm. 3 fl. 54 kr kVl. $35

^E^vedetronen angenommen. ob. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. °d. 2i/s Sflr.

Brausepulver und Cognac.

(Fortsetzung.)

,'^'cht Mangel an Freundschaft für die Cousine war es,
ab^. Zweigen hieß, ach, sie hätte nur zu gerne geplaudert,
un Etwas in ihrem Innern mochte ihr zuflüstern: Sprich
^ von Deinem Glücke, da ihr doch kein ähnliches winkt.

^ . ^ine halbe Stunde später — sic >var allen Fragen von
Q , ^ ^Hildens entgangen, da diese, Kopfschmerzen vorschiitzend,
^ r ^>apha stille lag — äußerte Gisa, den früher gefertigten
(c [ Qn die Mutter langsam in die Lade ihrer Cvmmode

^tttt^ ' Freundin: „Weißt Du, Thildchen, daß ich der
»au denn doch gehorchen und am nächsten Sonnabend

scho Hause fahren werde? Sieh',) die arme Frau entbehrt nun
u|rf ,Uo^c zwei Monate meine Thätigkeit im Hause, sie ist
^ i° kräftig und —"

^>isck meinst," erklang es vom Sopha ziemlich apa-

^ ^r, „,,ud mas Du für geräthcn hältst."
her- ö^ht cs zu in den merkwürdig construirten Mädchen-
?i^n'CU' .3st sie erst cingezogcn die Alles umfassende Liebe zum
Ä„s, C' nimmt sie auch den größten Raum für sich in

fkjjhe^ "»b läßt höchstens ein Winkelchen übrig für das, was
Iv ausschließlich darinnen geherrscht.

^ap > wir annehmcn lvolltcn, daß sich der Mann im
der > 6ar nicht intcressirte für die beiden, oder doch für eines
^ürc C'ÖC" ^"dchen, so täuschen wir uns gewaltig; irrig aber
>h>, hC-~ ""ch- wenn wir annähmen, daß die Erinnerung an sie
stoiidcrs beschäftigte.

welch^^-^ Mann, der in derselben Vorstadt wohnte, in

^dcup aM) F^dbels wohnten, >var an jenem denkwürdigen
Chm j Hvstheater gewesen, hatte im Foyer die lieblichen
>var l )Cn ^cr jungen Freundinnen einen Augenblick fixirt und
langsam seiner Wege gegangen.

Thilde und Gisa, die sich längere Zeit mit ihrer Garderobe
befaßt hatten, verließen das Schauspielhaus zwar um einige Mi-
nuten später, der Drang aber, zu so später Stunde wo mög-
lich rasch die entfernte Vorstadt erreichen zu können, beflügelte
ihre Schritte dermaßen, daß sic den Mann im Cachenez bald
überholt hatten.

Dieser lenkte, Anfangs ohne alle Absicht, seine Schritte
hinter den Mädchen drein, bald aber intcressirte ihn deren lieb-
liches Geplauder und als er gar merkte, daß sie Angst vor
ihm bekamen, machte es ihm vollends Spaß, sie zu verfolgen.

Die Geschichte in der Apotheke belustigte ihn über alle
Maßen und Thildens Erröthen beim Eintritt in ihr Haus nahm
seine Gedanken für eine Stunde lebhaft in Anspruch. Am näch-
sten Morgen aber, als er erwachte, war das kleine Intermezzo,
deren wohl jeder hübsche Mann in Fülle erlebt, vollends aus
seinem Gedächtnis; entschwunden.

Die Begegnung im Expeditionslokale frischte die Erinner-
ung an jene interessante Promenade im Nebel auf das Leb-
hafteste in ihm auf und das reizende Thildchen machte dießmal
einen weit tieferen Eindruck auf den jungen Man», als er sich
selbst gestehen mochte.

Die Neugierde veranlaßte ihn nachzuforschen, was die bei-
den Mädchen wohl dort zu schaffen gehabt haben mochten und
es war ihm ein Leichtes, darüber Auskunft zu erhalten.

Der „gesuchte Apotheker" frappirtc ihn um so mehr, als
der junge Blondin, welcher ihm den Cognac mit so entschie-
denem Widerwillen gereicht hatte, sich für den Bräutigam einer
derselben ausgegeben.

Daß diese Bemerkung eine Erfindung gewesen, hatte er
sofort weggehabt, gleichwohl aber konnte c» irgend eine Bc-

wandtniß haben, dieses Apotheker-Inserat, welches die Mäd- !

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