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0.5
1 cm

I
©cificSflcflcnraort.
Doppelsinnig.
207
Ein Soldat der Miliz steht als Schildwache auf einem ent-
legenen Posten — nahe am 2! —
großen Hitze Lust zu baden. Im v S,
g'rad der Herr Major des Weg — ™
Wasser springen, 's Hemd anzü ^
Topp cl ^ ^
Zu einem Schneider, welcl — ^
lkdcin Stoffe ciwas für sich oi S
kommt eine Kundschaft und überreicht ihm einige Ellen Tuch
mit den Worten: „Herr Meister, es geht ein wenig knapp aus
damit, darum möchte ich Ihnen einschärfen, machen Sie sich
Nichts daraus!"
Sinnige Huldigung.
Die Badestadt Teplitz hatte ihrer guten und freundlichen
Lage halber oft das Glück zum Conferenzort hoher Poteulalen '
ausersehen zu sein. Das war auch im Jahre 1835 der Fall.
Damals waren die Monarchen von Oesterreich, Preußen, Ruß-
land und Sachsen anwesend, mit einem großen Gefolge von
Hofleuten, Offizieren rc. Das gab nun ein Leben in dem
kleinen Teplitz, man glaubte schier in die Residenz versetzt
zu sein.
Die guten Einwohner des Städtchens hatten Alles auf's
Festlichste herausgeschmiickt, war ja das Kaiserpaar in ihren
Mauern anwesend, und dem wollte es seine Liebe bezeugen.
Eine Illumination durste selbstverständlich nicht fehlen, und
eines schöne:, Abends glänzte Teplitz in voller Kerzenbeleuch-
tung, und selbst auf den benachbarten Höhen flammten mächtige
empor, die in der dunklen Nacht sich wunderbar herr-
:r Franz und seine Gemahlin fuhren im offenen Wagen
ladt umher, um die Beleuchtung in Augenschein zu
Plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit gefesselt und sie
ii Wagen halten. Am Eingänge des bekannten
, Schloßgartens hatten ein paar jüdische Kaufleute
saarengejchäfl; auch sie hatten zur Feier des Tages
er angebrannt, außerdem aber noch ein stattliches
n,t aufgestellt. Der Inhalt dieses letzteren war es,
Aufmerksamkeit des Monarchenpaarcs erregte. Er
Hoch lebe unser Kaiserpaar,
Jedes über hundert Jahr,
unter aber stand in großen Lettern geschrieben:
Heute wird nicht gehandelt!
Bereicherung der Logik.
»>aß zwei Verneinungen bejah'n,
immt Jeder wohl für richtig an,
>och anders steht es um die Meinung:
'b zwei Bejahungen eine Verneinung?
»d doch ist sie nicht minder wahr;
in doppelt Ja am Traualtar
ringt dauernde Vereinung;
^>d fragt Ihr etwa d'raus ein Jahr:
War sie ein Glück?" gibt manches Paar
©cificSflcflcnraort.
Doppelsinnig.
207
Ein Soldat der Miliz steht als Schildwache auf einem ent-
legenen Posten — nahe am 2! —
großen Hitze Lust zu baden. Im v S,
g'rad der Herr Major des Weg — ™
Wasser springen, 's Hemd anzü ^
Topp cl ^ ^
Zu einem Schneider, welcl — ^
lkdcin Stoffe ciwas für sich oi S
kommt eine Kundschaft und überreicht ihm einige Ellen Tuch
mit den Worten: „Herr Meister, es geht ein wenig knapp aus
damit, darum möchte ich Ihnen einschärfen, machen Sie sich
Nichts daraus!"
Sinnige Huldigung.
Die Badestadt Teplitz hatte ihrer guten und freundlichen
Lage halber oft das Glück zum Conferenzort hoher Poteulalen '
ausersehen zu sein. Das war auch im Jahre 1835 der Fall.
Damals waren die Monarchen von Oesterreich, Preußen, Ruß-
land und Sachsen anwesend, mit einem großen Gefolge von
Hofleuten, Offizieren rc. Das gab nun ein Leben in dem
kleinen Teplitz, man glaubte schier in die Residenz versetzt
zu sein.
Die guten Einwohner des Städtchens hatten Alles auf's
Festlichste herausgeschmiickt, war ja das Kaiserpaar in ihren
Mauern anwesend, und dem wollte es seine Liebe bezeugen.
Eine Illumination durste selbstverständlich nicht fehlen, und
eines schöne:, Abends glänzte Teplitz in voller Kerzenbeleuch-
tung, und selbst auf den benachbarten Höhen flammten mächtige
empor, die in der dunklen Nacht sich wunderbar herr-
:r Franz und seine Gemahlin fuhren im offenen Wagen
ladt umher, um die Beleuchtung in Augenschein zu
Plötzlich wurde ihre Aufmerksamkeit gefesselt und sie
ii Wagen halten. Am Eingänge des bekannten
, Schloßgartens hatten ein paar jüdische Kaufleute
saarengejchäfl; auch sie hatten zur Feier des Tages
er angebrannt, außerdem aber noch ein stattliches
n,t aufgestellt. Der Inhalt dieses letzteren war es,
Aufmerksamkeit des Monarchenpaarcs erregte. Er
Hoch lebe unser Kaiserpaar,
Jedes über hundert Jahr,
unter aber stand in großen Lettern geschrieben:
Heute wird nicht gehandelt!
Bereicherung der Logik.
»>aß zwei Verneinungen bejah'n,
immt Jeder wohl für richtig an,
>och anders steht es um die Meinung:
'b zwei Bejahungen eine Verneinung?
»d doch ist sie nicht minder wahr;
in doppelt Ja am Traualtar
ringt dauernde Vereinung;
^>d fragt Ihr etwa d'raus ein Jahr:
War sie ein Glück?" gibt manches Paar