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Verwechslung.
Verwechslung.
Eine leidende Frau wird van ihrem Arzte Dr. 33. zur :
Kur nach einem berühmten Badeorte geschickt, und bekommt
von demselben eine Empfehlung mit an den dortigen College» !
Dr. £., welchen sie auch bald nach ihrer Ankunft besucht, j
um ihm den Brief und die ihr bisher verschriebenen Rccepte '
des Dr. B. mitzutheilen.
Der Badearzt, ein vielbeschäftigter Mann, der mit seinen I1
Patienten nicht viel Umstünde macht, ist auch augenblicklich zu
sehr in Anspruch genommen, um die Frau lange anhören zu
können; bittet sie daher, den Brief und die Recepte nur hier
zu lassen, er werde sie nachher. wenn's seine Zeit erlaubt, schon
durchlesen; nächsten Morgen möge sie gefälligst wiederkommcn, j1
dann wolle er ihr sagen, welchen Brunnen sic trinken solle.
Nächsten Morgen kömmt die Frau wieder, und nachdem
j sie mit vielen andern Leidenden ziemlich lange warten mußte. ’
j wird sie endlich vorgelassen.
„Guten Morgen, Herr Dockor, ich war schon gestern bei
' Ihnen, um Ihnen den Brief und die Reeeptc des Dr. B.. .."
„3lch ja, richtig liebe Frau, Sie waren schon gestern I)ier,,
! ja ganz recht, entsinne mich."
„Nun Herr Doctor, den Brief und die Recepte des Dr. *
33., die ich Ihnen..."
„Die Sie mir mitgebracht haben, ja, die habe ich ge-
lesen; — nun, darnach ist Ihr Zustand liebe Frau durchaus
unbedenklich."
„Aber lieber Herr Doctor, verzeihen Sie, ich habe
„Sie haben öfter Schmerzen? Nun, das hat nichts zu ,
lugen, das wird sich schon geben. Fangen Sie vorerst mit
fünf Becher „Schloßbrunnen" an; nachher wollen wir seh'n."
„Aber, werther Herr Doctor, ich muß Sie bitten. Sie
können ja unmöglich die Recepte und..."
„Die Recepte, liebe Frau, sind ganz gut; Ihr bisheriger
3lrzt hat Ihren Zustand richtig beurtbeilt; also fangen Sic
nur mit sechs Becher „Theresienbrunnen" an, und kommen
> Sie in 5 — 6 Tagen wieder."
„Aber entschuldigen Sie, geehrter Herr Doctor..."
„Entschuldigen Sie, geehrte Frau, meine Zeit ist be-
schränkt. und ich muß jetzt gleich zur Gräfin 3)."
„Herr Doctor, Sie können den Brief und die Recepte
des Dr. B. ja gar nicht gelesen haben..."
„Nicht gelesen haben, wie, was?
„Nein, Herr Doctor, weil ich gestern in der Eile die
Papiere verwechselt habe..."
„Was? verwechselt?"
„Ja, Herr Doctor, ich ließ Ihnen irrrhümlicherwcisc
anstatt des Brieses und der Recepte von Dr. B. meinen — ;
Reisepaß hier. — — Hier sind die richtigen Papiere!"
Militärische Schattenbilder.
Tngrevcille. — Aufstehen.
Verwechslung.
Verwechslung.
Eine leidende Frau wird van ihrem Arzte Dr. 33. zur :
Kur nach einem berühmten Badeorte geschickt, und bekommt
von demselben eine Empfehlung mit an den dortigen College» !
Dr. £., welchen sie auch bald nach ihrer Ankunft besucht, j
um ihm den Brief und die ihr bisher verschriebenen Rccepte '
des Dr. B. mitzutheilen.
Der Badearzt, ein vielbeschäftigter Mann, der mit seinen I1
Patienten nicht viel Umstünde macht, ist auch augenblicklich zu
sehr in Anspruch genommen, um die Frau lange anhören zu
können; bittet sie daher, den Brief und die Recepte nur hier
zu lassen, er werde sie nachher. wenn's seine Zeit erlaubt, schon
durchlesen; nächsten Morgen möge sie gefälligst wiederkommcn, j1
dann wolle er ihr sagen, welchen Brunnen sic trinken solle.
Nächsten Morgen kömmt die Frau wieder, und nachdem
j sie mit vielen andern Leidenden ziemlich lange warten mußte. ’
j wird sie endlich vorgelassen.
„Guten Morgen, Herr Dockor, ich war schon gestern bei
' Ihnen, um Ihnen den Brief und die Reeeptc des Dr. B.. .."
„3lch ja, richtig liebe Frau, Sie waren schon gestern I)ier,,
! ja ganz recht, entsinne mich."
„Nun Herr Doctor, den Brief und die Recepte des Dr. *
33., die ich Ihnen..."
„Die Sie mir mitgebracht haben, ja, die habe ich ge-
lesen; — nun, darnach ist Ihr Zustand liebe Frau durchaus
unbedenklich."
„Aber lieber Herr Doctor, verzeihen Sie, ich habe
„Sie haben öfter Schmerzen? Nun, das hat nichts zu ,
lugen, das wird sich schon geben. Fangen Sie vorerst mit
fünf Becher „Schloßbrunnen" an; nachher wollen wir seh'n."
„Aber, werther Herr Doctor, ich muß Sie bitten. Sie
können ja unmöglich die Recepte und..."
„Die Recepte, liebe Frau, sind ganz gut; Ihr bisheriger
3lrzt hat Ihren Zustand richtig beurtbeilt; also fangen Sic
nur mit sechs Becher „Theresienbrunnen" an, und kommen
> Sie in 5 — 6 Tagen wieder."
„Aber entschuldigen Sie, geehrter Herr Doctor..."
„Entschuldigen Sie, geehrte Frau, meine Zeit ist be-
schränkt. und ich muß jetzt gleich zur Gräfin 3)."
„Herr Doctor, Sie können den Brief und die Recepte
des Dr. B. ja gar nicht gelesen haben..."
„Nicht gelesen haben, wie, was?
„Nein, Herr Doctor, weil ich gestern in der Eile die
Papiere verwechselt habe..."
„Was? verwechselt?"
„Ja, Herr Doctor, ich ließ Ihnen irrrhümlicherwcisc
anstatt des Brieses und der Recepte von Dr. B. meinen — ;
Reisepaß hier. — — Hier sind die richtigen Papiere!"
Militärische Schattenbilder.
Tngrevcille. — Aufstehen.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Verwechslung" "Militärische Schattenbilder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 56.1872, Nr. 1400, S. 158
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg