HEINRICH MAGIRIUS
159 Cottbus, Oberkirche, Altar von Andreas Schultze 1661.
und Leisnig 1663/64.1S) Im Unterschied zu den
Werken Ditterichs ist nun aber die Grundfarbe der
Architektur nicht mehr weiß, sondern schwarz.
Das Gold spielt eine noch hervorragendere Rolle,
die Szenen sind intensiv farbig gefaßt und wechseln
mit farbigen Gemälden. Wie schon in den Werken
der Familie Ditterich ist die Kunst Valentin Ottes
weniger auf Objektivierung und Repräsentation
der dogmatischen Aussagen fixiert, sondern
möchte eine Verinnerlichung und Verlebendigung
der Glaubensinhalte bewirken. Die Rückgriffe auf
die Kunst der Spätgotik, die manieristische Forma-
lisierung auch der Figuren weisen auf Erfahrungen
dieser Zeit hin, daß nicht der Mensch Kraft seiner
selbst im Mittelpunkt des Geschehens steht, son-
dern hintergründige Kräfte Welt und Menschen
bewegen.
Anmerkungen
11 Auf die Fragen der Erhaltung und „Anpassung“ spätgoti-
scher Kunstwerke in lutherischen Kirchenräumen Ober-
sachsens geht der Autor im Kapitel 2 „Erhaltung, Wieder-
herstellung und Stilangleichung zur Zeit der ,Nachgotik‘
(1550—1650)“ seiner 1987 zur Publikation vorgesehenen Ar-
beit: „Geschichte der Denkmalpflege. Sachsen“ ausführlich
ein.
21 Als wichtigste zusammenfassende Arbeiten zu dem Thema
vgl. Pfeiffer, Wolfgang: Die manieristische Plastik in
Deutschland, dargestellt an vorzüglichen sächsischen Bei-
spielen der kirchlichen Kunst. Phil.-Diss. Erlangen 1952
(Maschinenschrift); Hentschel, Walter: Dresdner Bildhauer
des 16. und 17. Jahrhunderts. Weimar 1966; zum Altar der
Dresdner Hofkapelle: Hentschel, Walter: Der Altar der
Schloßkapelle in Dresden. In: Neues Archiv für Sächsische
Geschichte 50. 1929, S. 119-131.
31 Zum Einfluß der Epitaphkunst auf die Altarkunst vgl.
Keisch, Claude: Zum sozialen Gehalt und zur Stilbestim-
mung deutscher Plastik 1550—1650. Sachsen, Brandenburg,
Anhalt, Stifter Magdeburg und Halberstadt. Diss. Berlin
1970.
4' Vgl. Denkmale in Sachsen. Ihre Erhaltung und Pflege in den
Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt, Leipzig und Cottbus.
Weimar 1979, S. 471 und 473.
Vgl. zum Beispiel das auf Zacharias Wehme 1594 gemalte
Altarbild der Schloßkirche in Waldheim, jetzt auf der Burg
Kriebstein oder den Altar von Syhra/Krs. Geithain, gemalt
von Matthias Krodel d.Ä. 1586, wo ein Mittelbild das
Abendmahl, in der Predella aber die anbetende Stifterfamilie
dargestellt ist.
Zu den sächsischen „Schulen“ vgl. Anm. 9 und Mackowsky,
Walter: Giovanni Maria Nosseni und die Renaissance in
Sachsen. Berlin 1904; Carus, Victor A.: Das Altarwerk zu
Lauenstein und die Anfänge des Barock in Sachsen. Stuttgart
1912; Hentschel, Walter: Meißner Bildhauer zwischen Spät-
gotik und Barock. Meißen 1934; Hentschel, Walter: Die
Torgauer Bildhauer der Renaissance. In: Sachsen und An-
halt 11. 1935, S. 152-192.
7) Weitere Beispiele in der Georgenkirche zu Rötha, um 1620,
der Gangolfkirche in Kohren, 1616/17, oder in der Lauren-
tiuskirche in Pegau von 1621.
83 Das Altarbild der Stadtkirche in Marienberg malte zum Bei-
spiel 1616 Kilian Fabritius, das der Stadtkirche in Dippoldis-
walde 1670 Johann Fink.
Vgl. Knebel, Konrad: Künstler und Gewerke der Bau- und
Bildhauerkunst in Freiberg. In: Mitteilungen des Freiberger
Altertumsvereins 34.1897, S. 36—39; zu Franz Ditterich d. J.
vgl. S. 58; zu Bernhard Ditterich S. 64—66.
101 So wirkten an der Ausführung der Figuren Hieronymus
Eckhardt d. J., Peter Beseler, Tobias Lindner, Bartel Börner
sowie Jonas und Michael Grünberger mit; vgl. Magirius,
Heinrich: Der Dom zu Freiberg. Berlin 1977, S. 45 — 56.
115 Vgl. Knebel 1897, S. 38.
H Vgl. Magirius 1977, S. 232, Abb. 68/69.
13) Vgl. Knebel 1897, S. 64-65.
14- Vgl. Lietzmann, Hilda: Der Altar der Marienkirche zu Wol-
fenbüttel. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte
15. 1974, S. 199-222.
I5, So bei den Altären von Kötzschenbroda/Krs. Dresden-
Land 1638, Kreischa/Krs. Freital und Dresden-Pillnitz
1648.
141 Vgl. Bönisch, Fritz: Andreas Schultze, ein Niederlausitzer
Bildhauer des 17. Jahrhunderts. Cottbus 1984, S. 65 — 66.
I7) Bönisch 1984, S. 41—46.
Is) Zu den Altären Valentin Ottes vgl. Löffler, Fritz: Die Stadt-
kirchen in Sachsen. 2. Aufl. 1974, S. 53.
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159 Cottbus, Oberkirche, Altar von Andreas Schultze 1661.
und Leisnig 1663/64.1S) Im Unterschied zu den
Werken Ditterichs ist nun aber die Grundfarbe der
Architektur nicht mehr weiß, sondern schwarz.
Das Gold spielt eine noch hervorragendere Rolle,
die Szenen sind intensiv farbig gefaßt und wechseln
mit farbigen Gemälden. Wie schon in den Werken
der Familie Ditterich ist die Kunst Valentin Ottes
weniger auf Objektivierung und Repräsentation
der dogmatischen Aussagen fixiert, sondern
möchte eine Verinnerlichung und Verlebendigung
der Glaubensinhalte bewirken. Die Rückgriffe auf
die Kunst der Spätgotik, die manieristische Forma-
lisierung auch der Figuren weisen auf Erfahrungen
dieser Zeit hin, daß nicht der Mensch Kraft seiner
selbst im Mittelpunkt des Geschehens steht, son-
dern hintergründige Kräfte Welt und Menschen
bewegen.
Anmerkungen
11 Auf die Fragen der Erhaltung und „Anpassung“ spätgoti-
scher Kunstwerke in lutherischen Kirchenräumen Ober-
sachsens geht der Autor im Kapitel 2 „Erhaltung, Wieder-
herstellung und Stilangleichung zur Zeit der ,Nachgotik‘
(1550—1650)“ seiner 1987 zur Publikation vorgesehenen Ar-
beit: „Geschichte der Denkmalpflege. Sachsen“ ausführlich
ein.
21 Als wichtigste zusammenfassende Arbeiten zu dem Thema
vgl. Pfeiffer, Wolfgang: Die manieristische Plastik in
Deutschland, dargestellt an vorzüglichen sächsischen Bei-
spielen der kirchlichen Kunst. Phil.-Diss. Erlangen 1952
(Maschinenschrift); Hentschel, Walter: Dresdner Bildhauer
des 16. und 17. Jahrhunderts. Weimar 1966; zum Altar der
Dresdner Hofkapelle: Hentschel, Walter: Der Altar der
Schloßkapelle in Dresden. In: Neues Archiv für Sächsische
Geschichte 50. 1929, S. 119-131.
31 Zum Einfluß der Epitaphkunst auf die Altarkunst vgl.
Keisch, Claude: Zum sozialen Gehalt und zur Stilbestim-
mung deutscher Plastik 1550—1650. Sachsen, Brandenburg,
Anhalt, Stifter Magdeburg und Halberstadt. Diss. Berlin
1970.
4' Vgl. Denkmale in Sachsen. Ihre Erhaltung und Pflege in den
Bezirken Dresden, Karl-Marx-Stadt, Leipzig und Cottbus.
Weimar 1979, S. 471 und 473.
Vgl. zum Beispiel das auf Zacharias Wehme 1594 gemalte
Altarbild der Schloßkirche in Waldheim, jetzt auf der Burg
Kriebstein oder den Altar von Syhra/Krs. Geithain, gemalt
von Matthias Krodel d.Ä. 1586, wo ein Mittelbild das
Abendmahl, in der Predella aber die anbetende Stifterfamilie
dargestellt ist.
Zu den sächsischen „Schulen“ vgl. Anm. 9 und Mackowsky,
Walter: Giovanni Maria Nosseni und die Renaissance in
Sachsen. Berlin 1904; Carus, Victor A.: Das Altarwerk zu
Lauenstein und die Anfänge des Barock in Sachsen. Stuttgart
1912; Hentschel, Walter: Meißner Bildhauer zwischen Spät-
gotik und Barock. Meißen 1934; Hentschel, Walter: Die
Torgauer Bildhauer der Renaissance. In: Sachsen und An-
halt 11. 1935, S. 152-192.
7) Weitere Beispiele in der Georgenkirche zu Rötha, um 1620,
der Gangolfkirche in Kohren, 1616/17, oder in der Lauren-
tiuskirche in Pegau von 1621.
83 Das Altarbild der Stadtkirche in Marienberg malte zum Bei-
spiel 1616 Kilian Fabritius, das der Stadtkirche in Dippoldis-
walde 1670 Johann Fink.
Vgl. Knebel, Konrad: Künstler und Gewerke der Bau- und
Bildhauerkunst in Freiberg. In: Mitteilungen des Freiberger
Altertumsvereins 34.1897, S. 36—39; zu Franz Ditterich d. J.
vgl. S. 58; zu Bernhard Ditterich S. 64—66.
101 So wirkten an der Ausführung der Figuren Hieronymus
Eckhardt d. J., Peter Beseler, Tobias Lindner, Bartel Börner
sowie Jonas und Michael Grünberger mit; vgl. Magirius,
Heinrich: Der Dom zu Freiberg. Berlin 1977, S. 45 — 56.
115 Vgl. Knebel 1897, S. 38.
H Vgl. Magirius 1977, S. 232, Abb. 68/69.
13) Vgl. Knebel 1897, S. 64-65.
14- Vgl. Lietzmann, Hilda: Der Altar der Marienkirche zu Wol-
fenbüttel. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte
15. 1974, S. 199-222.
I5, So bei den Altären von Kötzschenbroda/Krs. Dresden-
Land 1638, Kreischa/Krs. Freital und Dresden-Pillnitz
1648.
141 Vgl. Bönisch, Fritz: Andreas Schultze, ein Niederlausitzer
Bildhauer des 17. Jahrhunderts. Cottbus 1984, S. 65 — 66.
I7) Bönisch 1984, S. 41—46.
Is) Zu den Altären Valentin Ottes vgl. Löffler, Fritz: Die Stadt-
kirchen in Sachsen. 2. Aufl. 1974, S. 53.
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