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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0089

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G6

DAS LAURIONGEBIRG.

fand ich eine kleine Parthie in Brauneisenstein umgeänderte
Schwefelkieskrystalle auf Quarz. Dieses Gebirg scheint nicht
erzführend zu sein. Von Iiier umgingen wir die östliche
Seite des Eliasberges, den an dieser Seite ein sehr mächti-
ges Lager eisenochriger salinischer Kalkstein durchsetzt, des-
sen ich schon früher Erwähnung that; zu unterst zeigt sich
Glimmerschiefer mit dem gewöhnlichen salinischen Kalk be-
deckt; auf diesem liegt das Lager, was aus mehrern über-
einander liegenden mächtigen ßänken besteht, über ihm liegt
wieder graulichweisscr salinischer Kalkstein. Südlich vom
Eliasberge sind lauter Kalkberge. Bei einer Mandra geht
südlich zwischen hohen Kalkfelsen eine enge steile Schlucht
hinab, ich verfolgte sie weit, fand aber nur einige ganz un-
bedeutende Spuren von Rotheisenstein, das ganze Gebirg ist
hier voller Höhlen und Schlotten.

Von dieser Mandra wandte icli mich nördlich bis an den
südlichen Abhang des Eliasberges, wo sich schmale Lagen
reicher Botheisenstein im Glimmerschiefer zeigten. Wir zo-
gen dann durch eine enge Schlucht am westlichen Abhänge
des Eliasberges, er ist der höchste, vom Hymettos an bis
zum Cap Suniunr.

Der Glimmerschiefer an seiner Westseite enthält blass-
grünen Glimmer und viel Quarz; der an der Ost- und Süd-
seite zu Tage ausgehende ist der gewöhnliche Glimmer-
schiefer des Lauriongebirges, auf ihn thürmen sich ungeheure
Massen älteren Kalkes bis zur klippigcn Spitze, auf welcher
kühn eine kleine weisse Kapelle des Propheten Elias steht,
vielleicht einst ein Altar vom Zeus dem Donnerer.

Wir überschritten des Eliasberges westlichen hohen Ab-
hang und wandten uns nordöstlich hinab zu einem verlassnen
Gehöfte, bei welchem ein guter Brunnen ist. Es liegen viele
Steinhaufen herum, unter ihnen fanden sich ziemlich häufig
gelblichbrauue, etwa 7\ Zoll lange Eidechsen, sie sind sehr
zierlich durch eine Menge kleiner weisser Striche, welche
zwischen einem dunkelbraunen Punkte sich befinden, auf dem
Bücken und an den Seiten herab gezeichnet; von den Hinter-
 
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