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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0267

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242 DIE QUELLE PEIRENE.

i'arbnen Ueberzug. Die Alte» behaupteten, kein andres Was-
ser, als das der Quelle Peirene, habe die Eigenschaft, das
Kupfer zu färben. Die Meister kannten das Geheimniss zu
bronziren, das lialf melir zur Sache, als dieses Wasser, was
nur dienen musste, andre abzuhalten, auch Versuche zu ma-
chen; sie nahmen sich nun nicht mehr die Mühe dazu,
da kein andres Wasser dazu taugen sollte. Das Wasser hat
12° It. und ist angenehm zu trinken.

Es wollen einige behaupten, in der Nähe von Korinth
fänden sich auch die Kupfererze, aus -welchen das Korinthi-
sche Erz bereitet wurde; docli ist bei den Alten nur die
Rede, dass das Kupier hier gefärbt und Bronze bereitet, nicht
aber dass Kupfer hier aus den Erzen geschmolzen wurde.
Es finden sich in der Umgegend von Korinth nirgends Schla-
cken, auch keine alten Haue sind bekannt, die nicht unbedeu-
tend und spurlos verschwunden sein würden.

Gleich unterhalb der Quelle Peirene hatte der Pascha
einen schönen Garten, zu dessen Bewässerung sie benutzt
wurde, daneben war sein grosses Haus und Harem; alles ist
zerstört, nur das Wasser fliesst noch fort.

Fünf bis sechs Minuten westlich an diesem Absturz hin
geht ein andrer Stollen in ihn hinein; man erzählte, er ginge
bis unter Akrokorinth, allein bei etwa 30 Lr. stand das Ort
schon an; die Förste steht sehr gut. Bei etwa 15 Lr. vom
Mundloch ging rechts ein Seitenflügel westlich rechtwinklig
ab, aber er war noch tiefer voll Schlamm als der andere, so
dass ich ihn nicht befuhr, er wird jedoch auch nicht weit
gehen. Die Förste hing voll Fledermäuse (die Ilufeisennase,
V. equinus, und die grössere, V. auritus). Dieser Stölln hat
wenig Wasser gegeben und ist daher nicht weiter beachtet
worden. Vor dem Stölln, dessen Sohle ganz verschlämmt ist,
sammelt sich ein Tümpel Wasser; es wurde von einigen Grie-
chen benutzt, um die aus dem unterhalb Korinth in der frucht-
baren gegen Westen sich ausdehnenden Ebene noch übrig ge-
bliebenen Olivenwalde gesammelte salpeterhaltige Erde hier
auszulaugen und einzusieden.
 
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