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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0268

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DIE QUELLE PEIRENE.

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Ueber der erdigen Lage, in welcher die jetzt erwähnten
Wasserstölln hineingetrieben sind, liegt eine Bank Kalk-Conglo-
inerat, Faustgrosse Gerolle. Man sollte in der etwas ober-
halb liegenden Stadt bis auf jene wasserhaltige Lage, die man
natürlich nicht überbohren darf, niedergehen; es wird das
Wasser wenigstens so hoch steigen, dass es mit Pumpen ge-
hoben werden kann. Diese Bohrungen sind leicht und mit
geringen Unkosten zu bewerkstelligen. Die Stadt würde den
Vortheil haben, an vielen Plätzen ohne Leitung gutes Wasser
zu besitzen.

Oestlich vor der Stadt liegt unter der Conglomeratbank,
welche einige Grad in West fallt, erdiger, gelblichweisser
Kalkmergel, und über dem Conglomerat ist höher hinauf Mee-
rcssandstein in starken Bänken schwach in West geneigt ge-
lagert.

Am Meerbusen nördlich unterhalb Korinth zeigen sich die
Ueberreste der Hafenstadt Lechäon.

In Korinth liegt Gensdarmerie zu Pferde und zu Fuss.
Auch ein grosses Kaffeehaus ist da, in welchem viele auf tür-
kische Weise den ganzen Tag mit Tabakrauchen und Politisiren
zubringen. •

A k r o k o r i 111 h o s.

Der Weg von der Stadt hinauf nach Äkrokoriuth zieht
sich westlich am Berg herum und geht dann steil aufwärts.
Das rothe eisenschüssige Gestein steht dünn geschichtet am
Wege zu Tage. Man gelangt an ein grosses Thor, was längs
dem Wege, der zu ihm führt, von den Zinnen der Befesti-
gungsmalier gut vertheidigt werden kann. Die Festung besteht
aus 3 Ilaupttheilen; man findet oben eine so grosse Oberfläche,
wie man durchaus nicht vermuthet. Sie erfordert aber auch
gegen 4000 3Iann Besatzung. Oben stand ein ziemlich grosses
Dorf; noch sieht man die Binnen der Häuser. Es weideten
in der Festung zwei Schafherden, und es giebt in ihr sogar
etwas Jagd, denn es halten sich dort einige Hasen auf, be-
sonders aber viel Felsenhühner. Es giebt hier zwei gute Ci-

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