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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0625

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FRUCHTßÄUMIi.

Fuss und Wurzeln senkrecht empor, diese sind mit nahe
übereinander befindlichen horizontalen Seiten trieben, die in
eine scharfe Spitze endigen, besetzt. Dergleichen Schösslinge
scheinen sehr geeignet zu sein, um sich ihrer als Bratspiess
(Sovßla) im Bivouak zu bedienen, man kann sie aber dazu
nicht gebrauchen;; denn wo sie das Fleisch berühren, theilen
sie ihm einen bittern, unangenehmen Geschmack mit, so wie
Stöcke von Nadelholz einen harzigen. Für diesen Zweck sind
am besten Fiatanus, Arbutus Andrachne, Corylus Avellana, Salix
ii. a. m. Juniperus und Myrtus theilen dem anliegenden
Fleische einen nicht unangenehm bitterlich-aromatischen Ge-
schmack mit, besonders letztere.

Wegen der grossen Menge Triebe, welche aus dem Stamm-
ende oder aus dem Fusse der stärkern Schösslinge wachsen,
bildet der wilde Oelbaum häufig knorrige, schwere Stöcke und
Keulen. Das Holz dieses Baumes ist hart, gelblichweiss, fein,
aber sehr brüchig.

Pausanias berichtet II. 32. 9: ,, Bachos nennen die Troi-
,,zener jede Art von Oelbäumen, die keine Früchte tragen.
„Man unterscheidet den Wald-Oelbaum oder Kotinos, der
„reichlich kleine Früchte trägt, die aber kein Oel geben;
„den unfruchtbaren Oelbaum oder Phylia und den männlichen
„Oelbaum oder Bläos."

In der Altis zu Olympia stand ein wilder Oelbaum, der
schönen Kränze genannt, denn von ihm nahm man die
Kränze für die Olympischen Sieger, Pausan. V. 15. 3, da
Herakles zuerst die olympischen Spiele eingesetzt und den
wilden Oelbaum zuerst nach Hellas gebracht hatte.

O. eubopaea sativa. 'Ekatce tfnEQ'a, Diosk. 'Ekaia, ngr.
Der zahme Oelbaum.

Ihn pflanzte zuerst Athene in ihrem Tempel zu Athen
und von da aus wurde diess Geschenk der Göttinn über das
ihr geheiligte Attika und dann weiter über ganz Griechenland
und seine Colonien verbreitet.
 
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