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Flechsig, Eduard
Albrecht Dürer: sein Leben und seine künstlerische Entwickelung (2. Band) — Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1931

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https://doi.org/10.11588/diglit.30442#0009

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VORWORT

Der zweite Band dieses Werkes, den ich hier vorlege, enthält fast
ausschließlich Untersuchungen über Dürers Zeichnungen, soweit es
sich um ihre Entstehungszeit und ihre Echtheit handelt. Als ich der
Veröffentlichung näher trat, war es mir von vornherein klar, daß ich
dabei, aus Gründen der möglichst leichten Benutzbarkeit, die Reihen-
folge der Lippmannschen Ausgabe einhalten müsse. Doch erschien
es mir zweckmäßig, vorher die Landschaften, die Proportionsstudien,
die Zeichnungen der niederländischen Reise und gewisse eng zusam-
mengehörige Zeichnungen aus den Jahren 1521—23 zu Gruppen zu
vereinigen und zusammen zu besprechen. Unternommen und nieder-
geschrieben habe ich meine Untersuchungen natürlich zunächst ganz
ohne Einhaltung einer bestimmten- Ordnung, jedesmal dann, wenn
ein besonderer Anreiz von innen oder außen vorhanden war. Be-
gonnen habe ich damit, nachdem, ich 1897 die ersten vier Bände der
Lippmannschen Ausgabe für mich erworben hatte.
Die Zeichnungen sind derjenige Teil der Werke Dürers, der an
die Forscher die verschiedenartigsten Fragen stellt und ihnen am
meisten zu schaffen macht. Die Ansicht über Echtheit und Ent-
stehungszeit gehen oft weit auseinander. Noch immer herrscht hier
ein blindes Vertrauen auf Zeichen und Jahreszahlen, die auf den
Blättern stehen. Darum mußte der Besprechung der einzelnen Zeich-
nungen ein allgemeiner Teil voraufgeschickt werden, der der Unter-
suchung des Künstlerzeichens und der Jahreszahlen auf ihre Echtheit
hin gewidmet ist. Ich hoffe, damit die so notwendige Klärung herbei-
geführt zu haben. Der Abschnitt über das sogenannte ,geschleuderte
Monogramm Dürers*' wird allen vor Augen führen, wie nötig es ist,
sich jedes Dürersche Zeichen, auch das auf den Kupferstichen und
Holzschnitten der Frühzeit, auf seine Form hin genauer anzusehen.
Bei meinen Untersuchungen habe ich vielfach einen Weg einge-
schlagen, der heute kaum mehr begangen wird, weil er den meisten
als reizlos erscheint. Ich habe dabei auch auf Dinge geachtet, die, an
 
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