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angehören. Im Süden vor dem Gutsbezirk kamen Siedelungsreste mit Scherbenmaterial zutage, das
aus den letzten vorchristlichen Jahrhunderten herzurühren scheint. Vorrömisches Scherbenmaterial
kam auch wiederholt innerhalb des Herrenhauses zutage, während sich Hüttenspuren trotz sorg-
fältiger Beobachtung nicht mit Sicherheit nachweisen ließen. Möglicherweise sind sie schon bei der
Anlage der römischen Steinbauten zerstört worden.
Nach Ausweis der Keramik1) aus Einzelfunden und Gräbern geht die Gründung des Guts-
hofes in claudische Zeit, d. h. bis ins 5. oder 6. Jahrzehnt n. Chr., zurück. Dieser Zeitansatz wird
durch Glasreste und die Münzreihe bestätigt. Die gesamten Anlagen haben im Laufe der Zeit
mancherlei Veränderungen erfahren, wie im einzelnen noch nachgewiesen wird. Der Gutshof bestand
bis an die Wende des 4. zum 5. Jahrhundert. Die Keramik aus dieser Zeit, die teilweise mit den
Typen des spätrömischen Kastells Alzey2), teilweise mit solchen vom Palais Kesselstadt in Trier
(noch unveröffentlicht, um 375 n. Chr.) zusammengeht, ist reichlich vertreten, vor allem aus
J) Die für die Chronologie wichtigen Stempel und verzierte Terra sigillata sind S. 80ff. zusammengestellt.
2) W. Unverzagt, Die Keramik des Kastells Alzey. Materialien zur römisch-germanischen Keramik 2, 1916.
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