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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 3.1926

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Fundberichte
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Alamannisch-fränkische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43774#0156

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zungen, silbertauschiert, stark verrostet, 2,6; 5,6; 8,7 cm lang. 2. Bruchstück
eines Messers, 7,3 cm lang (A 2148).
3. In der 2. Kiesgrube östlich vom Ort am Bach wurden 1926 zwei
Skelette mit eisernen Waffen gefunden.
Schöckingen OA. Leonberg. Nach Mitteilung von Freiherr
Friedr. v. Gaisberg-Schöckingen wurden am Ostrand des Orts auf Parz. 208,
an der Kreuzung der Straßen nach Hemmingen, Münchingen und Hirschlanden,
im Sommer 1924 drei Skelette ohne Beigaben gefunden. Auf den Nachbar-
parzellen 210. 211. 212 wurden schon im Jahre 1884 Reihengräber mit silber-
tauschierten Eisensachen und einem Sporn freigelegt.
Zazenhausen. In dem bekannten Reihengräberfriedhof am
Nordwestausgang des Orts fand Kirchenpfleger Krehl Februar 1926 ein
Grab mit Sax 55 cm lang und Messer 14 cm lang. Privatbesitz. (Mitteilung
von Pfarrer Müller-Zazenhausen.)
Schwarzwaldkreis.
Betzingen bei Reutlingen. Ungefähr 30 m von der Stelle, wo
1911 die römische Villa angeschnitten wurde (vgl. Fundber. XIX, S. 69 ff.)
stieß man beim Fundamentgraben für eine Gartenmauer auf ein alamannisches
Grab. Beigaben: Schwert am linken Arm. 2 Bronzestäbchen, wohl zur
Schwertscheide gehörig, und Riemenzunge. Funde AS. Reutlingen. (Mitt,
von Haag-Reutlingen.)
B i n s d o r f OA. Sulz. Auf Flur „Lehenbühl“, 2 km südlich vom Ort
und südlich der Staatsstraße Geislingen—Rosenfeld sind vor einigen Jahren
verschiedene Gräber angeschnitten worden. „Nach der Angabe des Bauern
Jakob Kaibacher nicht in Reihen, sondern ohne Plan in das Gelände nahe
dem Rande des Lehenbühl eingefügt.“ K. fand auf seinem Grundstück
6—7 Steinplattengräber, die wegen Abschwemmung des Bodens nur 30 bis
60 cm unter der Oberfläche lagen. Etwa 60 m davon entfernt hat ein anderer
Besitzer vor etwa 20 Jahren ähnliche Gräber freigelegt..
An Funden werden der Ring einer ovalen Eisenschnalle, 1 Abziehstein
und 2 Bruchstücke einer Bronzeleiste von einem Beinkamm in der Schul-
sammlung Binsdorf aufbewahrt.
Der Friedhof dürfte wohl, wie Pfarrer Pfeffer richtig meint, zu einer
abgegangenen Siedlung gehört haben, auf die auch die Flurnamen „Hof-
stetten“ und „Altheimer Tal“ hindeuten, die in der Gegend des Lehenbühl
haften. Nach Mitteilung von Pfarrer Pfeffer-Lautlingen.
Böttingen OA. Spaichingen. 1. Seit 1903 wurden in Böttingen
Reihengräberfunde gemacht und zwar auf Gewann „Grund“ in der Brechgasse
auf den Grundstücken der Bauern Lorenz und Wenzel Flad (Parzellen 3334
bis 3336). 1903 deckte Lorenz Flad beim Neubau seines Hauses das erste
Grab auf, diesem folgten ein zweites beim Anlegen seines Gemüse-, 6 beim
Anlegen seines Baumgartens, 10 1904 beim Legen der Wasserleitung. Etwa
20 wurden 1921 bei einem Neubau des Wenzel Flad vernichtet. Im ganzen sind
gegen 40 Gräber im Laufe der letzten 22 Jahre unbeobachtet zerstört worden.
Es waren zumeist Steinplattengräber, sie lagen nur 40 cm unter der Ober-
fläche. Oefters sind Schachtgräber, aus Tuffstein gemauert und mit einer
Kalksteinplatte abgedeckt, vorgekommen. Ihre Länge betrug 1 m, ihre
Breite 0,80 m. In manchen Gräbern will man Leichenbrand gefunden haben.
 
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