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braun, beste Technik. Dargestellt ist ein Polyp mit einem kleinen, nach oben gerichteten Arm und je
vier grofsen, nach rechts und links gewendeten Armen, deren Windungen auch die Rückseite des
Trichters füllen. *)

72. Becher mit zwei Henkeln. IT. c. 0,28. Auf beiden Seiten dasselbe strauchartige Ornament.
Firn No. 70—72 ist die Möglichkeit, dafs dieselben aus Kameiros stammen, offen zu halten:
vergl. unten.

KAMEIROS.

Bericht Biliottis vom 16. Juni 1868. „The pottery discovered at Philermo was unknown at
Rhodos until now, and the most Singular coincidence is that shortly before our discovery at Philermo,
Chambers containing identical pottery were found by others at Camirus." Diese Angabe wird in
späteren Berichten wiederholt und ist nicht zu bezweifeln. Eine vereinzelte Glasrosette von der
Akropolis von Kameiros (sig. C 12), aber völlig gleich den Taf. A 6 abgebildeten Rosetten aus Ialysos,
kam schon durch die Ausgrabungen von Biliotti und Salzmann in's Brit. Museum. Wenn aber für
einen Teil der Tafeln A—C abgebildeten Glasplättchen bei Perrot et Chipiez, Hist. de l'art dans
Fantiquite III p. 745f. Kameiros als Fundort angegeben wird, speciell „les tombes oü Ton a recueille
et les vases en terre emailld et les vases de verre que nous avons regardös comme de fabrique pheni-
cienne", so ist dies ein Irrtum. Diese Gräber enthielten nach Ausweis von Biliottis Ausgrabimgsjoumal,
das sich im Brit. Museum befindet, niemals „mykenischen" Glasschmuck.

THERA.

(Taf. XII.)

Die Ausgrabungen auf Thera sind in neuerer Zeit gründlich und ausführlich dargestellt und
behandelt worden durch Fouque in dem Buche Santorin et ses eruptions, Paris, 1879. 4°, wo auch die
frühere Literatm' vollständig angefahrt ist. Auf Fouque's Werk beruht dann Dumont, les ce'ramiques de
la Grece propre, I, 1881, p. 19ff.

Indem wir für alles Nähere auf Fouque verweisen, sei hier nur an Folgendes erinnert. Die
Grabungen begannen 1866 auf Therasia2) und führten hier zur Entdeckung von Wohnräumen c. 2 m
tief unter dem vulcanischen Tuff. Später wurde, und zwar zuletzt 1870 durch Mamet und Gorct ix.
auf der Südspitze von Thera selbst bei Akrotiri gegraben,8) und zwar an drei Stellen; an allen fanden
sich unter dem Tuff Reste von Gebäuden, die offenbar als Wolmstätten gedient hatten und hauptsächlich
mit Gefäfsscherben angefüllt waren.4)

s) Durch Biliotti ist ohne genauere Fundnotiz ein Trichter aus Alabaster in's Brit. Museum gekommen. Er hat
wesentlich dieselbe Form wie die thönernen Trichter, nur sitzt der Henkel nicht mit beiden Enden am oberen Band an.
sondern reicht bis in die Mitte der Vase herab, wo er mit dieser durch einen kurzen Horizontalstab verbunden ist.

2) Vgl. Eevuc arcbeol. 1866, p. 423ff., 1867, II, pl. 16. Lcnormant in Comptes rend. de l'aead. des inscr. 1866,
p. 269ff. F ouqu6 in den Archives des miss. scientif. IV, 1867 (prem. rapport sur une miss. ä File de Sant.).

3) Bull, de l'ecole fr. d'Ath. n<> IX (Mai 1870) p. 188; no X p. 200 ff/

4) Seine frühere entgegengesetzte Angabe (dafs die Scherben von Akrotiri über dem Tuff gefunden) widerruft
Fouque, Sant. p. 108, 123 ausdrücklich; es seien alle unter demselben gefunden.
 
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