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keinen sicheren Schlafs aaf die Zeit ihres Inhaltes zulassen. Indefs wäre eine genauere Untersuchung
dieser Vasengattung mit Glasur sehr wünschenswerth.
Der gröfste Teil der Scherben von Daulis gehört der Mattmalerei anf nieist rotem, bisweilen
auch gelblichem Thone an. Es rinden sich darunter Fragmente mehrerer grofser Vasen der Form No. 4.
(vergl. Myk. Thongef. 43a) mit den üblichen verticalen Streifen von roter und violettschwarzer matter
Farbe; der untere Teil eines Bechers etwa wie Myk. Thongef. 52, doch mit schlankerem Fufse; sein-
viele anbemalte Fragmente, zum Teil von groben Colossalvasen dieser Gattung. Die feinere Art der
matt bemalten Vasen mit gelbem Thon war ebenfalls vertreten. — Einige Fragmente waren aus
schwarzem Thon.
Viel spärlicher fanden sich Fragmente mit Firnifsmalerei; ich constatirte nur relativ wenige
des S.Stiles, darunter eines mit Rankenspirale ähnlich Taf. XXIX. 2.~>:'> (doch mit aufgesetzter weifser
Punktrosette auf dem Bollen in der Mitte, also Blume); ferner Stücke von Näpfen mit den gewöhnlichen
Ornamenten (Fufs eines Napfes der Form 80). - Endlich fehlten auch Stücke der durchlöcherten Kohlen-
becken (wie Taf. II, 15; III, 22) nicht.
Bemerkenswert ist, dafs auch die üblichen Steinwerkzeuge dieser Culturschicht sich finden:
Stücke von Messern aus Obsidian; ein Hammer aus hartem, grünlichem granitartigen Steine (Form
ungefähr wie Schliem an, Ilios Fig. 632), oben durchbohrt; eine kleine Pyramide mit abgestumpfter
Spitze aus bräunlichgrauem, dunklem Steine (ähnlich Schliemann, Ilios Fig. 652); der Unterkiefer
eines Ebers.
In Athen in Privatbesitz sah ich (F.) 1882 eine Kanne genau wie No. 50 und 89, die nach
bestimmter und nicht unglaubwürdiger Aussage des Besitzers aus Korinth oder seiner Umgebung
stammte.
Aus eigener Anschauung sind uns nur die 1876 gemachten Versuchsgrabungen Schliemann's
bekannt.
Die zahlreichen Fragmente, welche schon bei diesen zu Tage kamen, indem ganz wie in Mykenae
der Schutt dicht mit Scherben durchsetzt war, wichen in keiner Weise von den in Mykenae gewöhnlichen
ab. Ein Gefäfs, das zusammengesetzt wurde und durch die Form Interesse hat, ist abgebildet unter
154. Museum der Arch. Ges. zu Athen. — Der untere Teil aus Gips ergänzt. Vgl. Taf. XI, 66.
Die Resultate der grofsen Ausgrabungen Schliemann's in den Jahren 1884 und 1885 sind uns
erst während der Correctur dieses Textes durch das Buch „Tiryns, von Dr. H. Schliemann'', Leipzig 1886,
zugänglich geworden. Wir können hier nur einen kurzen Hinweis auf dieselben geben.
Das Wichtigste ist, dafs Fragmente von W'anddecorationen gefunden sind, welche z. Th. dieselben
Ornamente zeigen, wie sie auf den Vasen des 3. Stiles der Firnifsmalerei gewöhnlich sind (Tiryns
Taf. Vin—XI, S. 396; auch der grofse Stier Taf. XIII ist zwar viel vollendeter als die Vasenbilder, aber
im Wesentlichen doch in ihrer Weise behandelt, vergl. unsere Taf. XLI, 423). — Die Menge der gefun-
denen Vasenscherben der Mykenischen Firnifsmalerei scheint nichts wesentlich Neues zu dem bereits
Bekannten zu liefern. Bedeutend sind unter dem Publicirten nur die Fragmente grofser Näpfe mit Dar-
stellungen von Gespannen (Taf. XIV. XV. XVIIb. XXIa.b. XXIIe. S. 408 No. 152), den Vasen aus Cypern,
Korinth.
Tiryns.
keinen sicheren Schlafs aaf die Zeit ihres Inhaltes zulassen. Indefs wäre eine genauere Untersuchung
dieser Vasengattung mit Glasur sehr wünschenswerth.
Der gröfste Teil der Scherben von Daulis gehört der Mattmalerei anf nieist rotem, bisweilen
auch gelblichem Thone an. Es rinden sich darunter Fragmente mehrerer grofser Vasen der Form No. 4.
(vergl. Myk. Thongef. 43a) mit den üblichen verticalen Streifen von roter und violettschwarzer matter
Farbe; der untere Teil eines Bechers etwa wie Myk. Thongef. 52, doch mit schlankerem Fufse; sein-
viele anbemalte Fragmente, zum Teil von groben Colossalvasen dieser Gattung. Die feinere Art der
matt bemalten Vasen mit gelbem Thon war ebenfalls vertreten. — Einige Fragmente waren aus
schwarzem Thon.
Viel spärlicher fanden sich Fragmente mit Firnifsmalerei; ich constatirte nur relativ wenige
des S.Stiles, darunter eines mit Rankenspirale ähnlich Taf. XXIX. 2.~>:'> (doch mit aufgesetzter weifser
Punktrosette auf dem Bollen in der Mitte, also Blume); ferner Stücke von Näpfen mit den gewöhnlichen
Ornamenten (Fufs eines Napfes der Form 80). - Endlich fehlten auch Stücke der durchlöcherten Kohlen-
becken (wie Taf. II, 15; III, 22) nicht.
Bemerkenswert ist, dafs auch die üblichen Steinwerkzeuge dieser Culturschicht sich finden:
Stücke von Messern aus Obsidian; ein Hammer aus hartem, grünlichem granitartigen Steine (Form
ungefähr wie Schliem an, Ilios Fig. 632), oben durchbohrt; eine kleine Pyramide mit abgestumpfter
Spitze aus bräunlichgrauem, dunklem Steine (ähnlich Schliemann, Ilios Fig. 652); der Unterkiefer
eines Ebers.
In Athen in Privatbesitz sah ich (F.) 1882 eine Kanne genau wie No. 50 und 89, die nach
bestimmter und nicht unglaubwürdiger Aussage des Besitzers aus Korinth oder seiner Umgebung
stammte.
Aus eigener Anschauung sind uns nur die 1876 gemachten Versuchsgrabungen Schliemann's
bekannt.
Die zahlreichen Fragmente, welche schon bei diesen zu Tage kamen, indem ganz wie in Mykenae
der Schutt dicht mit Scherben durchsetzt war, wichen in keiner Weise von den in Mykenae gewöhnlichen
ab. Ein Gefäfs, das zusammengesetzt wurde und durch die Form Interesse hat, ist abgebildet unter
154. Museum der Arch. Ges. zu Athen. — Der untere Teil aus Gips ergänzt. Vgl. Taf. XI, 66.
Die Resultate der grofsen Ausgrabungen Schliemann's in den Jahren 1884 und 1885 sind uns
erst während der Correctur dieses Textes durch das Buch „Tiryns, von Dr. H. Schliemann'', Leipzig 1886,
zugänglich geworden. Wir können hier nur einen kurzen Hinweis auf dieselben geben.
Das Wichtigste ist, dafs Fragmente von W'anddecorationen gefunden sind, welche z. Th. dieselben
Ornamente zeigen, wie sie auf den Vasen des 3. Stiles der Firnifsmalerei gewöhnlich sind (Tiryns
Taf. Vin—XI, S. 396; auch der grofse Stier Taf. XIII ist zwar viel vollendeter als die Vasenbilder, aber
im Wesentlichen doch in ihrer Weise behandelt, vergl. unsere Taf. XLI, 423). — Die Menge der gefun-
denen Vasenscherben der Mykenischen Firnifsmalerei scheint nichts wesentlich Neues zu dem bereits
Bekannten zu liefern. Bedeutend sind unter dem Publicirten nur die Fragmente grofser Näpfe mit Dar-
stellungen von Gespannen (Taf. XIV. XV. XVIIb. XXIa.b. XXIIe. S. 408 No. 152), den Vasen aus Cypern,
Korinth.
Tiryns.