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Kos.
156 (Taf. XXI). Becher im British Museum. H. 0,195. Von C. T. Newton in Antimachia auf
/ 54 \
Kos erworben. I°~19)- Firnifsmalerei des 3. Stils. Auf der anderen Seite sind 5 „Blumen" gemalt.
Lesbos.
Mitylene. Kleine Fragmente des 3. Stils der Firnifsmalerei, von C. T. Newton mitgebracht, im
British Museum.
Ausgrabungen der älteren Schichten sind bis jetzt leider in Kleinasien noch so gut wie gar
nicht an den Stätten griechischer Cultur vorgenommen worden. Vielleicht ist es diesem Umstände
zuzuschreiben, clafs wir Mykenische Vasen dort nur in sehr geringer Zahl nachweisen können.
Indefs haben auch die in neuerer Zeit doch ziemlich häufigen gelegentlichen Funde nur ganz wenig
„Mykenisches" gebracht. Auch würde es von den Besuchern der Ruinenstätten Kleinasiens gewifs
bemerkt worden sein, wenn eine derselben etwa in der Art wie Mykenae von Scherben jener Art über-
säet wäre. Leider hat keiner der beiden Verfasser das Land selbst bereist und wir sind auf Angaben
anderer Reisenden beschränkt, von denen indefs bis jetzt nur die Herren Ramsay und Puchstein auf
Gefäfse der hier behandelten Gattungen besonders geachtet haben. Unter den aus tiefster Schicht in
Ephesos gezogenen Terracotten im Brit. Museum fehlen Reste Mykenischer Art.
Schliemann hat bei seinen Ausgrabungen auch einige Scherben Mykenischer Gattung, und
zwar des 3. Stils der Firnifsmalerei gefunden (etliche publicirt „Bios" S. 686, No. 1442, 1443, 1444,
Stücke von gewöhnlichen Näpfen; vergl. auch Schliemann, Troia, 1884, S. 242, wo Fragmente mit
Spiralen erwähnt werden). Leider sind keine zuverlässigen Nachrichten über ihre Auffindung vor-
handen. Nur soviel scheint man mit ziemlicher Sicherheit annehmen zu dürfen, dafs sie nicht aus den
tiefsten Schichten mit den Resten der alten Stadt stammen, sondern aus dem darüberliegenden Schutte
der ärmlichen Dörfer, der sich bis zu den hellenistischen und römischen Fundamenten der Stadt erstreckt.
Zu unterscheiden sind von diesen „Mykenischen" Fragmenten mehrere andere bemalte Scherben, die
Scliliemann fand, und die meist der „altrhodischen", in Kameiros so häufigen Gattung1) („Bios"
No. 1432, 1434, 1436, 1440, 1445, 1446) und auch der altkorinthischen (ebenda No. 1441) angehören.
Im Oesterr. Museum zu Wien befindet sich ein kleines Gefäfs der Form No. 58 mit gegitterten
Dreiecken in brauner Firnifsfarbe auf der Schulter. Es gehört dem 3. Stil der Firnifsmalerei an und
wurde von dem Generalconsul v. Scherzer erworben, der Troia als Fundort angab.
Telmessos.
Alis Telmessos hat Ramsay neuestens ein Gefäfs in das Brit. Museum gebracht, über das
eine gütige Notiz von A. S. Murray vorliegt. Es ist eine kleine Bügelkanne gewöhnlicher Form und
Decoration; die Firnifsfarbe rot.
!) Diese kommt auch sonst an der kleinasiatischen Küste öfter vor und ist neuerdings auch in Naukratis
gefunden worden.
KLEINASIEN.
Troia.
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Kos.
156 (Taf. XXI). Becher im British Museum. H. 0,195. Von C. T. Newton in Antimachia auf
/ 54 \
Kos erworben. I°~19)- Firnifsmalerei des 3. Stils. Auf der anderen Seite sind 5 „Blumen" gemalt.
Lesbos.
Mitylene. Kleine Fragmente des 3. Stils der Firnifsmalerei, von C. T. Newton mitgebracht, im
British Museum.
Ausgrabungen der älteren Schichten sind bis jetzt leider in Kleinasien noch so gut wie gar
nicht an den Stätten griechischer Cultur vorgenommen worden. Vielleicht ist es diesem Umstände
zuzuschreiben, clafs wir Mykenische Vasen dort nur in sehr geringer Zahl nachweisen können.
Indefs haben auch die in neuerer Zeit doch ziemlich häufigen gelegentlichen Funde nur ganz wenig
„Mykenisches" gebracht. Auch würde es von den Besuchern der Ruinenstätten Kleinasiens gewifs
bemerkt worden sein, wenn eine derselben etwa in der Art wie Mykenae von Scherben jener Art über-
säet wäre. Leider hat keiner der beiden Verfasser das Land selbst bereist und wir sind auf Angaben
anderer Reisenden beschränkt, von denen indefs bis jetzt nur die Herren Ramsay und Puchstein auf
Gefäfse der hier behandelten Gattungen besonders geachtet haben. Unter den aus tiefster Schicht in
Ephesos gezogenen Terracotten im Brit. Museum fehlen Reste Mykenischer Art.
Schliemann hat bei seinen Ausgrabungen auch einige Scherben Mykenischer Gattung, und
zwar des 3. Stils der Firnifsmalerei gefunden (etliche publicirt „Bios" S. 686, No. 1442, 1443, 1444,
Stücke von gewöhnlichen Näpfen; vergl. auch Schliemann, Troia, 1884, S. 242, wo Fragmente mit
Spiralen erwähnt werden). Leider sind keine zuverlässigen Nachrichten über ihre Auffindung vor-
handen. Nur soviel scheint man mit ziemlicher Sicherheit annehmen zu dürfen, dafs sie nicht aus den
tiefsten Schichten mit den Resten der alten Stadt stammen, sondern aus dem darüberliegenden Schutte
der ärmlichen Dörfer, der sich bis zu den hellenistischen und römischen Fundamenten der Stadt erstreckt.
Zu unterscheiden sind von diesen „Mykenischen" Fragmenten mehrere andere bemalte Scherben, die
Scliliemann fand, und die meist der „altrhodischen", in Kameiros so häufigen Gattung1) („Bios"
No. 1432, 1434, 1436, 1440, 1445, 1446) und auch der altkorinthischen (ebenda No. 1441) angehören.
Im Oesterr. Museum zu Wien befindet sich ein kleines Gefäfs der Form No. 58 mit gegitterten
Dreiecken in brauner Firnifsfarbe auf der Schulter. Es gehört dem 3. Stil der Firnifsmalerei an und
wurde von dem Generalconsul v. Scherzer erworben, der Troia als Fundort angab.
Telmessos.
Alis Telmessos hat Ramsay neuestens ein Gefäfs in das Brit. Museum gebracht, über das
eine gütige Notiz von A. S. Murray vorliegt. Es ist eine kleine Bügelkanne gewöhnlicher Form und
Decoration; die Firnifsfarbe rot.
!) Diese kommt auch sonst an der kleinasiatischen Küste öfter vor und ist neuerdings auch in Naukratis
gefunden worden.
KLEINASIEN.
Troia.
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