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ITALIEN.
1. Bei San Cosimo bei Öria in der terra d'Otranto hat man neuerdings Mykenische Yasen
gefunden; Fr. Lenormant hat zwei Bügelkannen von dort mitgebracht, die sich jetzt im Louvre befinden,
wo ich (F.) sie 1883 gesehen habe. Sie sind in der gewöhnlichen Firnifstechnik 3. Stils mit den
üblichen Ornamenten geziert. Vgl. Revue archeol. 1882, p. 367; Gazette archeol. 1881/82, p. 105, not. 1.
2. Auf unserer Tafel XXII:
164. Bügelkanne. Im ^Iuseum von Berlin (Vasens. Furtw. No. 45. Aus der v. Koller'schen
Sammlung, die, in Neapel gebildet, nur Yasen aus Cainpanien, Unteritalien und Sicilien enthielt.
3. Im Louvre notirte ich (F.) unter den Vasen der Sammlung Campana, die bekanntlich nur
Objecte italischer Provenienz umfafste, eine kleine Bügelkanne (ohne Nummer) mit gegittertem Dreieck
und Spiralranke.
Endlich mag noch erwähnt werden, dafs Heibig im Bull. delT Ist. 1885 p. 193ff. ein bei
Quinto Fiorentino entdecktes Bauwerk beschreibt, das in seiner Anlage den Mykenischen „Kuppel-
gräbern" zu entsprechen scheint, und dafs sich in Corneto ein sog. „Inselstein" gefunden hat,
d. Ii. eine jener Gemmen, die in den Mykenischen Gräbern und sonst im Kreise Mykenischer Cultur,
jedoch bisher westlich nicht über Griechenland hinaus gefunden worden sind. Der Stein gehört Herrn
Aug. Castellani in Rom. Er zeigt die übliche Linsenform und ist an einem Bronzering befestigt.
Dargestellt ist ein Mann zwischen zweien von jenen Dämonen, die Milchhöfer (Anfänge der griech.
Kunst S. 68) behandelt hat; dieselben tragen je ein Gefäfs; der Mann scheint sie beide anzufassen.
Der Stein soll in den Annali d. Inst. 1885 publicirt werden.
SARDINIEN.
Im Britischen Museum befindet sich ein aus Sardinien stammendes, hier etwas
verkleinert abgebildetes gestanztes Goldrelief (Fig. 27), das einem in Mykenae in dem
driftender alten Gräber gefundenen Stücke gleicht (Schliemann, Mykenae S. 212, No. 273).
Dargestellt ist ein Weib in weitem Rocke. Auch grofse Kugeln aus Bergkrystall, wie
Schliemann No. 307, mehrere an einen starken, ringförmigen Draht gereiht, kamen aus Sardinien in's
Britische Museum.
ITALIEN.
1. Bei San Cosimo bei Öria in der terra d'Otranto hat man neuerdings Mykenische Yasen
gefunden; Fr. Lenormant hat zwei Bügelkannen von dort mitgebracht, die sich jetzt im Louvre befinden,
wo ich (F.) sie 1883 gesehen habe. Sie sind in der gewöhnlichen Firnifstechnik 3. Stils mit den
üblichen Ornamenten geziert. Vgl. Revue archeol. 1882, p. 367; Gazette archeol. 1881/82, p. 105, not. 1.
2. Auf unserer Tafel XXII:
164. Bügelkanne. Im ^Iuseum von Berlin (Vasens. Furtw. No. 45. Aus der v. Koller'schen
Sammlung, die, in Neapel gebildet, nur Yasen aus Cainpanien, Unteritalien und Sicilien enthielt.
3. Im Louvre notirte ich (F.) unter den Vasen der Sammlung Campana, die bekanntlich nur
Objecte italischer Provenienz umfafste, eine kleine Bügelkanne (ohne Nummer) mit gegittertem Dreieck
und Spiralranke.
Endlich mag noch erwähnt werden, dafs Heibig im Bull. delT Ist. 1885 p. 193ff. ein bei
Quinto Fiorentino entdecktes Bauwerk beschreibt, das in seiner Anlage den Mykenischen „Kuppel-
gräbern" zu entsprechen scheint, und dafs sich in Corneto ein sog. „Inselstein" gefunden hat,
d. Ii. eine jener Gemmen, die in den Mykenischen Gräbern und sonst im Kreise Mykenischer Cultur,
jedoch bisher westlich nicht über Griechenland hinaus gefunden worden sind. Der Stein gehört Herrn
Aug. Castellani in Rom. Er zeigt die übliche Linsenform und ist an einem Bronzering befestigt.
Dargestellt ist ein Mann zwischen zweien von jenen Dämonen, die Milchhöfer (Anfänge der griech.
Kunst S. 68) behandelt hat; dieselben tragen je ein Gefäfs; der Mann scheint sie beide anzufassen.
Der Stein soll in den Annali d. Inst. 1885 publicirt werden.
SARDINIEN.
Im Britischen Museum befindet sich ein aus Sardinien stammendes, hier etwas
verkleinert abgebildetes gestanztes Goldrelief (Fig. 27), das einem in Mykenae in dem
driftender alten Gräber gefundenen Stücke gleicht (Schliemann, Mykenae S. 212, No. 273).
Dargestellt ist ein Weib in weitem Rocke. Auch grofse Kugeln aus Bergkrystall, wie
Schliemann No. 307, mehrere an einen starken, ringförmigen Draht gereiht, kamen aus Sardinien in's
Britische Museum.