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Dagegen scheinen mehrere von Ramsay aus Myrina in's Brit. Museum gebrachte Scherben nach
den mir (F) vorliegenden Skizzen und Beschreibungen Murray's dem Mykenischen Kreise nicht anzugehören.
Aus Kleinasien stammt endlich ein nicht
unwichtiges Stück, das C. Humann in Smyrna
erwarb und dem Berliner Museum schenkte (1880).
Es ist ein Formstein, nach Websky's Bestimmung
von Agalmatolith, mit 3 vertieft gearbeiteten Mustern,
welche fast genau mit einigen der bekannten kleinen
Schmuckgegenstände aus blauem Glas übereinstimmen,
die besonders in Spata, Menidi und Ialysos ge-
funden wurden (vergl. zu dem Blatt in der Mitte
Fi8- 22- Hilfstaf. A 9, zu dem Nautilus Kuppelgrab v. Menidi
Taf. IV, 21. 24). Der Stein diente offenbar zur Her-
stellung solcher Schmuckstücke und gesellt sich so zu den beiden aus Mykenae bekannten Formsteinen
(Schliemann, Myk. No. 162. 163, "A&rivmov VI, Taf. 5. 6). Die beistehende Abbildung (Fig. 22) ist
nach einem Gipsabdruck gemacht und zeigt die Ornamente erhaben. Der Stein ist 8 Millimeter dick.
ATTIKA.
1. Akropolis von Athen (Tafel XVI).
Wir können uns leider auf keine Ausgrabungsberichte stützen und sind auf unsere eigenen gelegent-
lichen Beobachtungen angewiesen. An den Stellen der Akropolis, wo grofse Schuttmassen aufgehäuft
sind, findet man fast allenthalben, wie es scheint, in den tiefsten Schichten Fragmente der Mykenischen
Gattungen, zwar nicht in grofser Menge, doch auch nicht selten. Beim Baue des Museums i. J. 1865/66,
als die Schuttmengen im SO. des Parthenon tief aufgwühlt wurden,1) fand man aufser vielen Fragmenten
auch eine Reihe ganz erhaltener Mykenischer Vasen, die jetzt im Akropolismuseum bewahrt werden. Es
kommen vor:
1. Kleine Fragmente der Mykenischen Mattmalerei auf blassem Thone. Ebensolche haben
wir selbst im Schutte in der Nähe des Museums constatirt. Z. B. Rand einer Schüssel, ähnlich Myk.
Thong. Taf. V, 26, doch mit Zickzack, der durch Verticallinien unterbrochen ist. — Ferner gehören hierher
am Südabhang der Akropolis gefundene Fragmente mehrerer grofsen Vasen, etwa der Form Taf. XLIV, 4,
doch mit anderen Henkeln. Wir notirten sie 1878 neben dem s.w. Eingange der Burg. Sie gehörten
der gröberen Technik an und zeigten auf grobem, rotgebranntem Thon mit blafsgelbem, mattem Ueber-
zuge, der sich leicht ablöst, die übliche matte schwärzliche Farbe). Die Henkel waren grofse gerundete
horizontale Ansätze mit Löchern, ganz wie Taf. XXIII, 170. Die Ornamentik bestand aus den gegitterten
Dreiecken wie Taf. XXIV, 183, und grofsen ungleichmäfsig gezeichneten Kreisen mit Kreuzen in Doppel-
linien wie Taf. XXHI, 170. Die Ornamente waren durch doppelte Verticalstriche in Abteilungen getrennt.
Auf der Lippe oben flache Kreissegmente und Dreiecke in Doppellinien (vgl. Taf. XXD7, 182). Einige
kleine Löcher in der Lippe wiesen darauf hin, dafs der Deckel aufgebunden werden sollte. An mehreren
Stellen war die Spur plumper antiker Restauration mit Bleiklammern erhalten.
J) Vgl. über die daselbst gefundenen Vasenscherben Bull. d. J. 1867, 79 ff.
Dagegen scheinen mehrere von Ramsay aus Myrina in's Brit. Museum gebrachte Scherben nach
den mir (F) vorliegenden Skizzen und Beschreibungen Murray's dem Mykenischen Kreise nicht anzugehören.
Aus Kleinasien stammt endlich ein nicht
unwichtiges Stück, das C. Humann in Smyrna
erwarb und dem Berliner Museum schenkte (1880).
Es ist ein Formstein, nach Websky's Bestimmung
von Agalmatolith, mit 3 vertieft gearbeiteten Mustern,
welche fast genau mit einigen der bekannten kleinen
Schmuckgegenstände aus blauem Glas übereinstimmen,
die besonders in Spata, Menidi und Ialysos ge-
funden wurden (vergl. zu dem Blatt in der Mitte
Fi8- 22- Hilfstaf. A 9, zu dem Nautilus Kuppelgrab v. Menidi
Taf. IV, 21. 24). Der Stein diente offenbar zur Her-
stellung solcher Schmuckstücke und gesellt sich so zu den beiden aus Mykenae bekannten Formsteinen
(Schliemann, Myk. No. 162. 163, "A&rivmov VI, Taf. 5. 6). Die beistehende Abbildung (Fig. 22) ist
nach einem Gipsabdruck gemacht und zeigt die Ornamente erhaben. Der Stein ist 8 Millimeter dick.
ATTIKA.
1. Akropolis von Athen (Tafel XVI).
Wir können uns leider auf keine Ausgrabungsberichte stützen und sind auf unsere eigenen gelegent-
lichen Beobachtungen angewiesen. An den Stellen der Akropolis, wo grofse Schuttmassen aufgehäuft
sind, findet man fast allenthalben, wie es scheint, in den tiefsten Schichten Fragmente der Mykenischen
Gattungen, zwar nicht in grofser Menge, doch auch nicht selten. Beim Baue des Museums i. J. 1865/66,
als die Schuttmengen im SO. des Parthenon tief aufgwühlt wurden,1) fand man aufser vielen Fragmenten
auch eine Reihe ganz erhaltener Mykenischer Vasen, die jetzt im Akropolismuseum bewahrt werden. Es
kommen vor:
1. Kleine Fragmente der Mykenischen Mattmalerei auf blassem Thone. Ebensolche haben
wir selbst im Schutte in der Nähe des Museums constatirt. Z. B. Rand einer Schüssel, ähnlich Myk.
Thong. Taf. V, 26, doch mit Zickzack, der durch Verticallinien unterbrochen ist. — Ferner gehören hierher
am Südabhang der Akropolis gefundene Fragmente mehrerer grofsen Vasen, etwa der Form Taf. XLIV, 4,
doch mit anderen Henkeln. Wir notirten sie 1878 neben dem s.w. Eingange der Burg. Sie gehörten
der gröberen Technik an und zeigten auf grobem, rotgebranntem Thon mit blafsgelbem, mattem Ueber-
zuge, der sich leicht ablöst, die übliche matte schwärzliche Farbe). Die Henkel waren grofse gerundete
horizontale Ansätze mit Löchern, ganz wie Taf. XXIII, 170. Die Ornamentik bestand aus den gegitterten
Dreiecken wie Taf. XXIV, 183, und grofsen ungleichmäfsig gezeichneten Kreisen mit Kreuzen in Doppel-
linien wie Taf. XXHI, 170. Die Ornamente waren durch doppelte Verticalstriche in Abteilungen getrennt.
Auf der Lippe oben flache Kreissegmente und Dreiecke in Doppellinien (vgl. Taf. XXD7, 182). Einige
kleine Löcher in der Lippe wiesen darauf hin, dafs der Deckel aufgebunden werden sollte. An mehreren
Stellen war die Spur plumper antiker Restauration mit Bleiklammern erhalten.
J) Vgl. über die daselbst gefundenen Vasenscherben Bull. d. J. 1867, 79 ff.