Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
26

ß) Eine Bügelkanne der schlanken Form (Form No. 51) mit einfacher Decoration von Kreis-
segmenten (vgl. 94).

Ferner weist Herr Richter im Privatbesitz auf Cypern befindliche Stücke nach, die aus der Nekro-
pole von Ag. Paraskevi stammen:

y) Eine gewöhnliche Bügelkanne, Form No. 50.

6) Ein dreihenkliges Gefäfs, in Form und Decoration ganz wie 90.

e) Ein desgl.; zwischen den Henkeln das Ornament wie 291, unter den Henkeln je eine Spirale.
£) Ein desgl.; wie das vorige.

rj) Eine 0,37 hohe Yase, ähnlich der Form No. 48, unbemalt; vgl. unten a—e, die mit den
Wagenscenen bemalten.

Neuestens berichtet Herr Richter von Mengen von Scherben Mykotischer Gattung, die er beim
wiederholten Absuchen früher geöffneter Gräber in Ag. Paraskevi gefunden habe.

Endlich ist nach Cesnola's Angabe in derselben Nekropole von Ag. Paraskevi auch von den
unten aufgeführten Yasen mit Wagenscenen die mit c) bezeichnete gefunden (vgl. S. 29).

In einem Grabe von Ag. Paraskevi hat Hr. Richter mit Gegenständen fast all der oben genannten
Gattungen (indefs keiner „Mykeniscken" Yase) auch zwei babylonische Cylinder1) mit Keilschrift
gefunden von echter babylonischer Arbeit, die jedoch nach Herrn Prof. Schrader's Urteil eine genauere
Datirung als in die Epoche zwischen circa 1500 und 500 v. Chr. nicht zuläfst.

Scherben von „Massen" Mykotischer Thongefäfse hat Herr Richter neuestens bei dem Orte
Zarukas constatirt.

&) Eine Yase der Form 27, nur mit verticalen Strichen auf der Schulter, Firnifsfarbe rot, hat
Herr Richter im Juni 1885 in einem Grabe bei den Dörfern Katidata und Linu gefunden; in dem-
selben Grabe waren aber nicht nur handgemachte Yasen der oben S. 25 genannten Arten, sondern auch
einige auf der Scheibe gearbeitete, von Formen, wie sie der folgenden phönizisirenden Vasengattung
Cyperns eigen sind; dieselben waren indefs unbemalt. Das Idol aus demselben Grabe hatte nicht mehr
die Brettgestalt, sondern war rund und so wie das in Roscher's Lexicon der Mythol. I, S. 407 abgebil-
dete. Auch die benachbarten Gräber zeigten deutliche Spuren, dass hier die Periode der S. 25 genannten
Vasengattungen an ihrem Ende ist und die neue der phönizisirenden auf der Scheibe gearbeiteten sich zu
entwickeln beginnt.

Von den in den Sammlungen zerstreuten Gefäfsen, deren Fundort meist nur sehr ungenau bekannt
ist, sind folgende auf unseren Tafeln abgebildet:

89. Kanne. H. 0,305. In Berlin, s. Furtw. Berk Yasencatal. No. 22; vorher Samml. Albert
Barre, Auctions-Catal. p. 8 No. 45. — Intact. — 3. Stil; brauner Firnifs auf glattem, gelbem Grund.
Ein Loch in dem nagelkopfartigen Wulste am unteren Ansätze des Henkels, ein anderes am oberen
Henkelansatze. Vergl. z. B. 1 u. 54.

90. Dreihenkliges Vorratsgefäfs, Höhe 0,132. In Berlin, aus der Samml. Lang, s. Furtwängler
Yasencatal. No. 7. — 3. Stil; die Firnifsfarbe braun, doch meist abgerieben und der Grund matt.

91. Bügelkanne. H. 0,185. In Berlin, s. Furtwängl. Vasencatalog No. 11: aus der Sammlung Cesnola,
angeblich in Dali gefunden. — 4. Stil; Thongrund matt grangrünlich, Firnifsfarbe matt dunkelbraun.2)

*) Obgleich Angaben Cesnolas, wie Herr Richter versichert, im Allgemeinen völlig unzuverlässig sind, seine Mit-
teilungen über die Gräber in Alambra (Cypern S. 82) z. B. meist auf Phantasie beruhen, so mag doch erwähnt werden, dai's
auch er bei Ag. Paraskevi »Cylinder in Serpentin« gefunden haben will (a. a. (). S. 218). — Auf solche Thatsachen gestützt,
scheint Friederichs (in seinem in den Acten der kgl. Museen befindlichen hdschr. Reiseberichte) von einem »assyrischen"
Grabe zu reden, in welchem die Vase Taf. XXII, 161 gefunden wurde.

2) Von ebenso matter Firnifsfarbe scheinen zwei Exemplare im Besitze des Herrn Pierides auf Cypern zu sein,
von denen mir Hr. Richter Mitteilung macht, der dieselben indefs für einheimische Imitation hält, worin ich (F.) ihm nach
Mafsgabe der von ihm gütigst eingesandten Photographien nicht beistimmen kann. Die Decoration derselben besteht aus
gegitterten Dreiecken auf der Schulter.
 
Annotationen