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Die Gartenkunst — 14.1912

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Zahn, Fritz: Wettbewerb "Parkring Tempelhofer Feld"
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0017

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XIV, 1

DIE GARTENKUNST.

9

II. Preis. Verfasser: Kgl. Baurat Spindler-Berlin. Der Spielplatz.

wieder ist danach getrachtet, den Beschauer über die
Abmessungen des Parkes zu täuschen, d. h. den Park
gegenüber der Wirklichkeit größer und breiter er-
scheinen zu lassen. Diese Wirkung soll erzielt werden,
vor allem durch scharfe Kontraste der einzelnen Pflanzen-
gruppen, ferner sollen hohe und breite Baummassen
Teile einzelner Häusergruppen verdecken und somit
den Blick über weite grüne Flächen lenken. Weiter-
hin sind einzelne Vorgärten und auch große Baum-
kronen auf Bürgersteigecken, von einzelnen Punkten
aus gesehen, in das Parkbild einbezogen.

Soweit dies in Betracht kommt, ist eine stärkere
Auszeichnung im Hauptplane erfolgt.

Dieser einheitliche Zusammenschluß der einzelnen
Parkteile wird weiter ermöglicht durch die gesamte
Niveaugestaltung. Es ist hierbei angenommen, daß
durch den gesamten Baukomplex von Süden nach
Norden eine Mulde früher bestanden hat, die nunmehr
an diesen Stellen erhalten geblieben, und als land-
schaftliche Parkpartie ausgebildet ist. (Wallartige
Behandlung mit Stützmauern.) Durch die Schaffung
dieser Situation, indem dadurch die übrigen Teile höher
liegen und als weite zusammenhängende Flächen aus-
gearbeitet sind, wird, abgesehen von dem praktischen
Vorteil eines ziemlich gleichen Auf- und Abtrages, der
einheitliche Zusammenhang besonders stark hervor-
gerufen.

Den innigen Zusammenschluß aber sollen nun
die Hauptwege bilden. Hierbei ist folgendes Prinzip
beachtet: Diejenigen Parkteile, welche auf Straßen-
niveau oder höher liegen, begleiten zwei seitliche
Alleen, bei den tiefer gelegenen Partien hingegen ist
eine Allee an der äußeren Peripherie auf Straßenhöhe
vorgesehen, während die jenseitige Allee als Parkweg
fortgesetzt in sanfter Kurve durch die Tallandschaft
führt. Die obere Allee umzieht den gesamten Park-
gürtel, hier öffnen sich dem Beschauer bei einem Rund-
gang die einzelnen Parkszenerien in abwechslungsreicher
Folge und zeigen ihm gleichzeitig den der Gesamt-
disposition entsprechenden Aufbau. (Blumenpartien,
Wiesenflächen, Wasserpartien, Ruheplätze etc.) In
folgendem sei nun kurz erläutert, in welcher Weise
der Versuch gemacht ist. Die einzelnen Parkglieder
unter sich organisch zu verbinden. (In dem beige-
gebenen Situationsblatt sind die entsprechenden Be-
zeichnungen eingetragen.)

Die Teile A und B vermittelt die regelmäßige An-
ordnung der Grünflächen, der dichte Bestand der Baum-
gruppen und in deren Lichtung Springbrunnenanlagen.

A und B ist verbunden durch die Betonung der
beiden Achsen in 3, der Erfrischungshalle.

B und C durch den offenen Hallenbau des Unter-
grundbahnhofes inmitten der Rasenflächen. C—D in
dem direkten Zusammenhang durch Überbrückung der
 
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