Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 14.1912

DOI Artikel:
Zur Tagesgeschichte
DOI Artikel:
Mitteilungen aus der Tagespresse
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0274

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
XIV, 17

DIE GARTENKUNST.

267

pen selbst regeln. Eine Bewilligung von Reisekosten für sie
findet nicht statt. Für die Zeitung soll ein anderes Umschlag-
papier gewählt werden. Die Zeichnung bleibt vor der Hand
dieselbe. Als Tagungsort für 1913 wird Breslau gewählt.

3, 4, 5, 6 und 7. Berichte des Ausschusses über die Sichtung
des Gehölzmaterials, über die Aufstellung statistischer Frage-
bogen, über die Vorarbeiten für das Buch „Der Baum in
der Straße", über Erfahrungen im Sachverständigenwesen
und über Auswüchse im geschäftlichen Wettbewerbe.

Die Berichte werden ohne besondere Beschlüsse gut-
geheißen.

8. Anträge der Gruppe Brandenburg: Die Bewilligung von
Mk. 400,— anläßlich der für den Herbst vorbereiteten Ausstel-
lung; Vertretung der Gesellschaft bei Sitzungen von anderen
Vereinen und ähnlichen Anlässen; Herausgabe einesjahrbuchs.

Die Bewilligung von Mk. 400,— anläßlich der für den
Herbst vorbereiteten Ausstellung wird abgelehnt. Die Ver-
tretung der Gesellschaft bei Versammlungen oder sonstigen
Gelegenheiten, bei denen ihre Interessen in Frage kommen,
soll stets geschehen, durch den Hauptvorstand oder die zu-
ständige Gruppe. Das Mitgliederverzeichnis der Gesellschaft
soll in der von der Gruppe Brandenburg vorgeschlagenen
Form als Jahrbuch herausgegeben werden. Der Entwurf für
einen künstlerischen Umschlag soll durch ein Preisausschreiben
unter den Mitgliedern erlangt werden.

9. Anträge der Gruppe Frankfurt a. M.: Wahl des Haupt-
vorstandes und der Gruppenvorstände; Änderung der Grup-
penbezeichnung in Gruppen Hessen und Hessen-Nassau.

Es wird empfohlen, daß bei der Wahl des Hauptvor-
standes und der Gruppenvorstände bei der Besetzung der
Vorstandsstellen im Hauptvorstand und in den Gruppen-
vorständen die beamteten und die privaten Gartenarchitekten
möglichst in gleicher Weise Berücksichtigung finden. Es soll
eine neue Gruppe gegründet werden, die im wesentlichen
Hessen-Cassel und Waldeck umfaßt, mit Ausnahme der mehr
nach Frankfurt hinliegenden Teile des ehemaligen Kurfürsten-
tums Hessen-Cassel. Die Namengebung und die genaue Ab-
grenzung dieser beiden Gruppen wird der Regelung durch
den Vorstand, entsprechend den Anregungen der beiden be-
teiligten Gruppen, überlassen.

10. Anträge der Gruppe Königreich Sachsen: Umschlag und
Inhalt des Vereinsorgans; Abdruck der Gruppenberichte.

Die Umschlagseite der Gartenkunst soll in der jetzigen
Form beibehalten werden, jedoch ein anderes Papier gewählt
werden. (Vergl. unter 1 und 2.) Im Abdruck der Gruppen-
berichte soll es bei dem bisherigen Verfahren bleiben. Was
den Inhalt des Vereinsorgans anbetrifft, erklärt sich die Ver-
sammlung mit den programmatischen Ausführungen des Schrift-
leiters einverstanden.

11. Anträge des Kgl. Garteninspektors Brahe: Beitragserhöhung,
Änderungen der Bestimmungen für die Wahl des Vorstandes;
Anstellung eines Geschäftsführers.

Der Mitgliedsbeitrag wird vom Januar 1913 ab auf Mk. 20.—
jährlich erhöht. An die Gruppen werden für jedes Mitglied
Mk. 2,— aus der Hauptkasse erstattet. Der Antrag, Ände-
rungen in der Wahlart und Zusammensetzung des Vorstands
betreffend, wird abgelehnt mit allen gegen 1 Stimme bei
2 Stimmenthaltungen. Der Hauptversammlung im Jahre 1913
soll die Anstellung eines Geschäftsführers, der evtl, auch die
Schriftleitung der Gartenkunst übernehmen kann, vorgeschlagen
werden. Der Vorstand wird beauftragt, bis dahin einen An-
stellungsvertrag auszuarbeiten und der Hauptversammlung
vorzulegen, nachdem der Entwurf den Gruppen zur Äusse-
rung vorgelegt worden ist.

In der Sitzung des Ausschusses, welche der geschlosse-
nen Mitgliederversammlung folgte, wurde der bisherige Vor-
stand einstimmig wiedergewählt. Die Vorstandsmitglieder
nehmen die Wiederwahl an mit der ausdrücklichen Erklärung,
daß sie nach Ablauf der Wahlperiode (Ende 1914) eine Wieder-

wahl nicht mehr annehmen würden. Die Erklärung des Herrn
Hoemann gilt auch für die Schriftleitung der Gartenkunst.

Studienreise der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Der

Bericht über diese Reise wird in der nächsten Nummer beginnen,
weil durch die verspätet, aber sehr reichlich eingelaufenen Photo-
graphien der Teilnehmer eine Verzögerung eingetreten ist.

Zu der diesjährigen staatlichen Fachprüfung für Garten-
und Obstbautechniker (Diplomexamen) an der K. G.-L.-A. zu
Dahlem hatten sich 14 Kandidaten gemeldet. Von diesen
reichte einer die schriftliche Arbeit nicht ein, drei traten vor
dem mündlichen Examen zurück und einer war am Erschei-
nen verhindert, legt die mündliche Prüfung aber noch in
diesem Jahre ab. Die zugelassenen 9 Herren bestanden sämt-
lich und zwar in der Reihenfolge:

Abteilung Gartenkunst: Pusch-Berlin, Löther-Ham-
burg, Manger-Wilmersdorf, Kausen-Cöln, Bussing-Berlin, Gierth-
Dresden, Rosenbaum-Hamburg, davon die ersten drei mit
dem Prädikat „gut“.

Abteilung Obstbau: Gollmer - Stargard, Goersmann-
Köstritz, davon der erste mit „gut“.

Das Preisgericht zu dem Ideen-Wettbewerb zur Erlangung
von gartenkünstlerischen Entwürfen für einen Ausstellungspark
mit einer allgemeinen Gartenbauausstellung zu Frankfurt a. M.
tagte am 17. und 18. August. Eingegangen waren 39 Arbeiten.
Die Preise wurden wie folgt vergeben: I. Preis (2500 Mk.) dem
Entwurf mit dem Kennwort „Kuga“. Verfasser Architekt K.
Blattner, B. D. A., Gartendirektor K. Heicke, Teilhaber der
Firma Hohm & Heicke, Architekt C. F. W. Leonhardt, B. D. A.,
sämtliche in Frankfurt a. M. II. Preis (1500 Mk.) dem Entwurf
mit dem Kennwort „Übersichtlich“. Verfasser Gartenarchitekt
E. Hardt, Architekten Salzmann und Ganzlin, sämtliche in
Düsseldorf. III. Preis (750 Mk.) dem Entwürfe mit dem
Kennwort „Soziale Probleme“. Verfasser Architekt Dr. ing.
Koch in Hamburg; Mitarbeiter Gartenarchitekt H. Maass,
Lübeck und Architekt Grans, Hamburg; und dem Entwurf
mit dem Kennwort „Kunst und Leben“. Verfasser Garten-
techniker Th. Nussbaum in Cöln. Angekauft wurden zu je
200 Mk. die Entwürfe mit dem Kennwort „Forum“ von J. P.
Grossmann in Berlin und „Moenus“ von Garteninspektor H. I.
Jung und Gartenarchitekt Leibig, beide in Cöln.

Mitteilungen aus der Tagespresse.

Zur Erhaltung der heimischen Pflanzenwelt in der Wuhl-
heide. In den Wäldern des Osten Großberlins geht die hei-
mische Pflanzenwelt von Jahr zu Jahr immer mehr zurück,
so daß die bekannteren Pflanzen infolge der zunehmenden Wald-
verwüstung ohne Gegenmaßregeln voraussichtlich in wenigen
Jahren gänzlich verschwunden sein werden. Um dies zu ver-
hüten, besteht die Absicht, vom nächsten Jahre ab einen
größeren Platz in der Wuhlheide zur Pflege der ein-
heimischen, wildwachsenden Pflanzen einzufriedigen. Die Stadt
Berlin steht dem Gedanken sympathisch gegenüber und will
im nächsten Frühjahr über die Wahl des Platzes mit den Be-
teiligten verhandeln. Die Anregung zu dem Plane geht von
dem Vertreter der naturwissenschaftlichen Fächer des Real-
gymnasiums in Oberschöneweide, Dr. Effenberger, aus, der
auch die Einrichtung dieser Pflanzenstation übernehmen würde.

Der Verbleib der landwirtschaftlichen und Gärtner-Lehr-
anstalt in Oranienburg scheint jetzt endgültig gesichert. Gestern
fand nochmals eine Besichtigung der Anstalt durch den
Präsidenten der Landwirtschaftskammer für die Provinz
Brandenburg und den Hauptgeschäftsführer von Hülsen statt,
an die sich eine längere Beratung mit Vertretern der Stadt
Oranienburg anschloß. In dieser Konferenz wurde eine
Einigung über die grundlegenden Vertragsbestimmungen für
den Verbleib der Anstalt in Oranienburg erzielt. Bekanntlich
haben sich seit Jahr und Tag verschiedene märkische Städte
um die Anstalt bemüht.
 
Annotationen