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Die Gartenkunst — 14.1912

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Personalnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0028

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20

DIE GARTENKUNST.

XIV, 1

ihre Sache und für die Allgemeinheit nur insoweit von Belang,
als es Einfluß auf die Wertschätzung von Wettbewerben hat.
Sehr viel schwerwiegender für die Allgemeinheit ist die mangel-
hafte Lösung der Rechts- oder Gerechtigkeitsfrage.

In schwerem Ringen hat sich unsere Kunst wieder zu
der Erkenntnis durchgerungen, daß Schönheit und Harmonie
auf dem Verhältnis der Teile beruhen. Sobald eine künst-
lerische Lösung, die ihr durch Raum, verfügbare Mittel oder
sonstwie gezogenen Grenzen erheblich überschreitet, fällt sie
daher als ganzes.

Die ausgefallenen Mitarbeiter an dem Wettbewerbe Tietz
haben daher ein Recht zu behaupten, daß die erstgekrönte
Arbeit aus dem Wettbewerb hätte ausscheiden müssen, wenn
die Auffassung der Preisrichter in bezug auf die Genehmigungs-
möglichkeit der beanspruchten Höhe usw. etwas engherziger
gewesen wäre und weiter, daß auch ihnen bei gleicher Hin-
wegsetzung über die baupolizeilichen Bestimmungen bessere
Lösungen, wie sie solche erreicht haben, möglich gewesen wären.

Die dritte Folgerung aus dem Beispiel ist daher: In den
Bedingungen für einen Wettbewerb dürfen Sätze, welche eine
verschiedene Auffassung über die Grundlage, auf welcher sich
die Lösungen aufzubauen haben, zu lassen, nicht enthalten
sein. Wohl gemerkt, ich rede nur von den Grundlagen. Die
Möglichkeit verschiedener Lösung der gestellten Aufgaben
soll nicht beeinträchtigt werden. Der Ausgangspunkt muß
aber für alle Bewerber der gleiche sein und über diesen Aus-
gangspunkt dürfen Zweifel nicht möglich sein. Beitz.

Für das Rudolf Goethe-Denkmal in Geisenheim sind bereits
über 3000 Mark beim Vorsitzenden des Denkmal-Ausschusses
eingegangen, wodurch die Ausführung des Denkmales ge-
sichert ist. Für die Ausführung ist eine Mindestsumme von
5000 Mark in Aussicht genommen. Viele Obst- und Garten-
bauvereine haben in anerkennenswerter Weise „Bausteine“
hierzu eingesandt, viel mehr aber stehen der edelen Sache
für den verdienten Pomologen und Gärtner leider noch fern!
Man möge wohl berücksichtigen, dass die Verwirklichung des
Denkmals von der gesamten Gärtnerwelt ausgeführt werden
soll, Obst und Weinbau sowie die landwirtschaftlichen Vereine
die dem verstorbenen Ökonomierat Goethe näher standen,
haben sich durchweg sehr freigebig gezeigt. Auch die ehe-
maligen Schüler von der Geisenheimer Lehranstalt, welche den
Plan zuerst fassten, beteiligen sich in lobenswerter Weise an der
Aufbringung der Kosten. Die letzten hundert Mark sind aber
schwerer einzutreiben, als die ersten tausend Taler, weshalb
der Denkmalausschuss auch an dieser Stelle die gute Sache
in wohlwollende Erinnerung bringt und gerade zur Weihnachts-
zeit, wo jeder Mensch freundlicher zum Geben gestimmt ist,
an die Goethe-Verehrer und Gartenbauvereine appelliert eine
Ehrenschuld abtragen zu wollen. Wenn wir die bedeutenden
Männer des Gartenbaus ehren, dann ehren wir uns selbst!

Buhl, Unna,

Vorsitzender des Denkmal-Ausschusses.

Friedhofskunst-Ausstellung Hamburg-Ohlsdorf 1912. Die

von den Vereinen Heimatschutz im Hamburgischen Staats-
gebiet und Kunstgewerbeverein zu Hamburg veranstaltete
Ausstellung wird im Juni nächsten Jahres auf Ohlsdorfer

Gebiet, zwei Minuten vom Bahnhof entfernt, eröffnet werden.
Die Finanzdeputation hat die dem Bahnhof gegenüberliegende,
von einer Tannenschonung umrandete Wiese für die Aus-
stellung zur Verfügung gestellt. Die unternehmenden Vereine
wenden sich nur an solche Künstler und Kunsthandwerker,
die in Hambung geboren oder ansässig sind. Der Ausstellung
liegt ein grösseres Programm zugrunde, das für die all-
gemeinen Interessen und für die der Hamburger Künstler und
Kunsthandwerker im besonderen von Bedeutung ist. Für die
Beschickung sind die näheren Bedingungen von der Geschäfts-
stelle Hamburg 5, Steintorplatz, Museum für Kunst und Ge-
werbe, kostenlos zu beziehen. Die Liste der Anmeldungen
soll bereits am 15. Januar geschlossen werden.

Preisausschreiben. Der Verein für Feuerbestattung in
Mainz erläßt ein Preisausschreiben zur Erlangung von Plänen
für einen Urnenhain nebst dazugehörigen Kolumbarien etc.
Eingeladen sind Künstler, die im Grossherzogtum Hessen, in
Hessen-Nassau und in der Rheinprovinz ihren Wohnsitz haben.
Ausgesetzt ist ein 1. Preis von 500 M , ein 2. Preis von 300 M.
und ein 3. Preis von 150 Mk. Ausserdem sollen eventl. einige
Entwürfe zum Preise von 100 M. angekauft werden. Die
Pläne sind bis zum 15. März 1912 einzureichen. Die Unter-
lagen versendet der Verein für Feuerbestattung in Mainz
kostenlos. Da es sich bei Anlage dieses Urnenhains um eine
ebenso neue, als interessante moderne Frage handelt, die noch
ihrer künstlerischen Lösung harrt, so dürfte diesem Preis-
ausschreiben das weitgehendste Interesse entgegengebracht
werden.

Eine große Gartenbau-Ausstellung ist seitens der Stadt
Breslau für das Jubiläumsjahr 1913 beschlossen. Sie findet
im Anschlüsse an die von der Kgl. Haupt- und Residenzstadt
Breslau unter dem Protektorate Sr. Kaiserl. und Königl. Hoheit
des Kronprinzen des Deutschen Reiches und Kronprinzen von
Preußen veranstaltete „Ausstellung zur Jahrhundert-
feier der Freiheitskriege“ im alten schönen Scheitniger
Parke statt. Die Gartenbau-Ausstellung wird alle Zweige der
Gartenkunst und des Gartenbaues umfassen. Trägerin ist die
Stadt Breslau. Die Dauer ist vom Mai bis Oktober 1913 in
Aussicht genommen. Einladungen und Programme werden in
Kürze versandt werden. Die Geschäftsstelle ist vorläufig:
Städtische Garten-Direktion, Breslau I, Breitestraße 25.

Personalnachrichten.

C. G. Gustav Jancke, Gartenarchitekt in Aachen verschied
am 7. XII. 1911 im 66. Lebensjahre.

Erwin Barth, bisher Stadtgärtner in Lübeck wurde zum
städt. Gartendirektor in Charlottenburg einstimmig gewählt.
Herr Barth hat diese Wahl angenommen.

Fr. Brahe, Gartenarchitekt in Mannheim erhielt vom Land-
wirtschaftsministerium den Titel „Kgl. Garteninspektor“.

Willy Lange und Fritz Zahn, Dozenten der kgl. Gärtner-
lehranstalt in Dahlem wurden zu königlichen Gartenbaudirek-
toren ernannt.

Mitteilungen der Geschäftsstelle.

mr Die Mitglieder werden an die Entrichtung des Jahres-
beitrages bis spätestens zum x. April gemäß § 9 der Satzungen
erinnert. Eine Zahlkarte ist dieser Nummer beigefügt. Bis
zum 1. April nicht eingegangene Beiträge werden durch Nach-
nahme unter Zuschlag der Kosten erhoben.

IXT" Um die regelmäßige Zusendung der Zeitschrift

zu gewährleisten, sind Adressenveränderuugen alsbald der
Druckerei und der Geschäftsstelle mitzuteilen. Beschwerden
über unregelmäßige Zusendungen der Zeitschrift sind zunächst
stets an das zuständige Postamt zu richten. Die Mitglieder
werden um die genaue Beachtung dieser und der andern auf
der Umschlagseite 2 mitgeteilten Bestimmungen ersucht.

Für die Redaktion verantwortlich: Gartenarchitekt R. Hoemann, Düsseldorf-Grafenberg. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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