Die Gartenkunst — 14.1912
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0082
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Faulwetter, Hermann: Die Gartenkunst im Mittelalter, [3]: die Blumenwiese
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DIE GARTENKUNST.
XIV, 5
BERLIN. KUPFERST- KM5INET. j
Abb. 20. Blumenwiese mit Rasenbank.
und Boskett, den der architektonische Gartenstil im
17. Jahrhundert zu vollkommenster Wirkung bringen
sollte.“
V. Die Rasenbank.
Die Rasenbank ist ein charakteristisches Aus-
stattungsstück des mittelalterlichen Hausgartens und
schon aus diesem Grunde in vielen Gemälden und
Kupferstichen häufig zu finden. Die
alten Meister haben die Gelegen-
heit, sie in ihren Gartenbiidern dar-
zustellen, gern und oft ergriffen so-
wohl in ihren kirchlichen als auch
in den profanen Werken. Unsere
Kenntnis über die Eigenart und Be-
deutung der Rasenbank geht daher
ziemlich weit.
Als eine grundlegende Eigen-
schaft darf es wohl zunächst ein-
mal ausgesprochen werden, daß die
Rasenbank des Mittelalters mehr
als die Sitzgelegenheiten des heu-
tigen Gartens ein architektonisches
Element der Gesamtkomposition
war, weil sie erbaut werden mußte.
Sie war ein unbewegliches Archi-
tekturstück des Gartens.
Nach Art der Konstruktion und
des verwendeten Materiales können
zwei Formen unterschieden werden:
Die mit Steinen und die mit Holz
unterbaute Rasenbank. Die mit
Steinen hergestellte Bank hatte entweder einen mas-
siven Steinblock als Fundament, oder es war dieser
steinerne Unterbau zu einem Trog ausgespart. Häu-
figer scheint ein kastenartiges Gefüge aus Holz im Ge-
brauch gewesen zu sein (Abb. 19, 20, 21 und 24).
Die eigentliche Sitzfläche bestand aus einer festen
Grasnarbe, die oft wie bei der Blumenwiese von blühen-
Abb. ai. Rasenbank um einen architektonischen
Brunnen angeordnet.
Abb. 22. Gartenbank und Rasenbänke. Liebesgarten
nach einem Holzschnitt von H. S. Beham, Nürnberg.
DIE GARTENKUNST.
XIV, 5
BERLIN. KUPFERST- KM5INET. j
Abb. 20. Blumenwiese mit Rasenbank.
und Boskett, den der architektonische Gartenstil im
17. Jahrhundert zu vollkommenster Wirkung bringen
sollte.“
V. Die Rasenbank.
Die Rasenbank ist ein charakteristisches Aus-
stattungsstück des mittelalterlichen Hausgartens und
schon aus diesem Grunde in vielen Gemälden und
Kupferstichen häufig zu finden. Die
alten Meister haben die Gelegen-
heit, sie in ihren Gartenbiidern dar-
zustellen, gern und oft ergriffen so-
wohl in ihren kirchlichen als auch
in den profanen Werken. Unsere
Kenntnis über die Eigenart und Be-
deutung der Rasenbank geht daher
ziemlich weit.
Als eine grundlegende Eigen-
schaft darf es wohl zunächst ein-
mal ausgesprochen werden, daß die
Rasenbank des Mittelalters mehr
als die Sitzgelegenheiten des heu-
tigen Gartens ein architektonisches
Element der Gesamtkomposition
war, weil sie erbaut werden mußte.
Sie war ein unbewegliches Archi-
tekturstück des Gartens.
Nach Art der Konstruktion und
des verwendeten Materiales können
zwei Formen unterschieden werden:
Die mit Steinen und die mit Holz
unterbaute Rasenbank. Die mit
Steinen hergestellte Bank hatte entweder einen mas-
siven Steinblock als Fundament, oder es war dieser
steinerne Unterbau zu einem Trog ausgespart. Häu-
figer scheint ein kastenartiges Gefüge aus Holz im Ge-
brauch gewesen zu sein (Abb. 19, 20, 21 und 24).
Die eigentliche Sitzfläche bestand aus einer festen
Grasnarbe, die oft wie bei der Blumenwiese von blühen-
Abb. ai. Rasenbank um einen architektonischen
Brunnen angeordnet.
Abb. 22. Gartenbank und Rasenbänke. Liebesgarten
nach einem Holzschnitt von H. S. Beham, Nürnberg.