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Die Gartenkunst — 14.1912

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Hoffmann: Wettbewerb "Friedhofbauten und -Erweiterung" Pforzheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0106

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98

DIE GARTENKUNST.

XIV, 7

die im Besitze der Stadt befindliche Friedhof- und
Reservefläche bei dem raschen Anwachsen der Stadt
höchstens noch bis zum Jahre 1915 ausreichen wird.
Der Richtigkeit dieser Nachweisungen konnte man sich
an kompetenter Stelle nicht verschließen, und der
Vorschlag der Friedhofverwaltung, ein an den be-
stehenden Friedhof im Norden anschließendes Gelände
im selben Ausmaße wie das vorhandene Friedhofterrain
(13 ha) für die Erweiterung anzukaufen, wurde an-
genommen und durchgeführt. Der Ankauf erforderte
eine Summe von rund 365000 Mk. Im Jahre 1910
wurde auch für die westliche Ergänzung des Friedhofes
nach einem Projekte der Friedhofverwaltung die er-
forderliche Bausumme von 74 500 Mk. bewilligt und
die Arbeiten sofort begonnen. Inzwischen war aber das
Bedürfnis nach Erstellung ausreichender Friedhofbau-
lichkeiten immer dringender und schließlich unabweis-
lich geworden.

Im Jahre 1910 wurde vom städt. Hochbauamte
gemeinsam mit der Stadtgärtnerei ein Vorprojekt für
die Baulichkeiten, die Umgestaltung des alten Fried-
hofes und die Anlage der künftigen Erweiterung auf-
gestellt und dem Bürgerausschusse zur prinzipiellen

Stellungnahme vorgelegt. In diesen Entwürfen waren
die Baulichkeiten, — wie dies seit jeher beabsichtigt
war, dem Friedhofe südlich (auf dem gesetzlichen
Schutzstreifen) vorgelagert. — Diese Lage der Baulich-
keiten wurde aus sachlichen Gründen von einer starken
Minderheit bekämpft. Als geeigneterer Platz wurde die
Westgrenze des Friedhofgeländes vorgeschlagen.

Der Bürgerausschuß beschloß am 27. Oktober 1910
nach langem Für und Wider mit zwei Stimmen Mehr-
heit, dem aufgestellten Projekte im Prinzip zuzustimmen
und die Detailbearbeitung beginnen zu lassen. — Der
Beschluß wurde von den Vertretern der Minderheit
angefochten, und in der Folge beschloß der Stadtrat
demnach, zur „Herbeiführung einer schiedlichen und
friedlichen Lösung“ einem allgemeinen Wettbewerb
auszuschreiben und die Wahl des Platzes für die Er-
stellung der Baulichkeiten den Bewerbern freizugeben.
— Im Juli 1912 erfolgte die Publizierung der Konkurrenz.

Der Friedhof betrieb litt durch diese Verzögerung
nicht unwesentlich. Die im Jahre 1910 begonnene
Westerweiterung mußte bis zur definitiven Festlegung
des Bauplatzes unvollendet bleiben und die Beschränkt-
heit der Räume wird immer fühlbarer.
 
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