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Die Gartenkunst — 14.1912

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Heicke, C.: Winke für den Blumenschmuck unserer Gärten, [4]: Phlox
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0134

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126

DIE GARTENKUNST.

XIV, 8

Gartenanlage J., Apenrade: Terrassendetail.
Gartenarchitekten: Schnackenberg & Siebold, Hamburg.

teren pflegen auch niedriger und gedrungener zu bleiben
und sind daher für mancherlei Zwecke, z. B. für die
ergänzende Zwischenpflanzung auf Staudenrabatten, für
die Bepflanzung von Farbengärten und dgl. besonders
wertvoll. Wer ausgedehnte Blumengärten und Anlagen
zu versorgen hat, bringt daher zweckmäßig einige starke
Büsche der in Aussicht genommenen Sorten im Herbste
in den kalten Kasten, um sie im Februar nur etwas warm
zu stellen. Die sich schon bald entwickelnden zarten
Triebe liefern große Mengen von Stecklingen, die im
März-April in lehmigsandiger Mistbeeterde gesteckt,
im lauen Kasten sich schnell bewurzeln und dann in
Töpfe gepflanzt werden. Um den Flor aufzuhalten
und zu verlängern wendet man das auch bei anderen
Stauden übliche Auskneifen der Triebspitzen an; auch
hat bei manchen Sorten das zeitige Abschneiden der
zum Verblühen neigenden Stengel einen zweiten Flor
zur Folge, der sich an den aus den Blattachseln ent-
stehenden Seitentrieben entwickelt.

Bei der großen Anzahl der aus den verschiedenen
Staudenzüchtereien in den letzten Jahren hervorge-
gangenen, ausgezeichneten Sorten ist es schwer, die
richtige Auswahl zu treffen, zumal es auch hier heißt:
das Bessere ist des Guten Feind. Mit folgenden
zwanzig, nach der Blütefolge in vier Gruppen eingeteil-

ten Sorten, bei denen die Sorten mit besonders niedrigem
Wüchse durch * kenntlich gemacht sind, dürfte man
selbst bei weitgehenden Ansprüchen auskommen.

I. Eclaireur, große Dolden, karminviolett,
üppiges, festes Laubwerk.

*Früh licht, große geschlossene Dolden, ge-
drungener niedriger Wuchs, lichtrosa, ausgezeichnete
Gruppensorte.

Le Mahdi, dichte Dolden, fast blau, bei Sonnen-
schein in violett übergehend.

Reichsgraf von Hochberg, eine der schönsten
mit großer Dolde, leuchtend amarantrot.

*T a p i s b 1 a n c, ganz niedrig, reinweiß.

II. *Clara Benz, niedriger gedrungener Wuchs,
große Dolden, leuchtend karminrosa mit lila Auge.

Elisabeth Campbell, zartlachsfarbig rosa mit
weißem Spiegel, prachtvolle Dolden.

G. A. Ströhlein, sehr große Dolden, brennend
scharlachrot mit dunklem Auge.

*Hermine, einer der niedrigsten, für Gruppen
vorzüglich, weiß.

Widar, große dichtbesetzte Dolden, mittelhoch, vor-
zügliche Gruppensorte, violettblau mit rein weißer Mitte.

III. Coquelicot, blendend orange-scharlach, der
leuchtendste von allen.

*Iduna, gedrungenerWuchs, dichte kegelförmige
Dolden, lachsrosa mit weißer Mitte.

Ostära, gute Gruppensorte von gedrungenem
Wüchse und dichter Belaubung, atlasrosa mit dunkler
Mitte.

Rheingau, eine der großblumigsten Sorten,
prächtige Dolden bildend, reinweiß; remontiert, so daß
die Blüte bis in die letzten Wochen hinein reicht.

Wanadis, neue hochwachsende Sorte von aus-
gezeichneter blauer Farbe, die an Phi. divaricata cana-
densis erinnert, mit karminviolettem Auge.

IV. Donar, große Blumen in dichter Dolde, kar-
minrot.

Frau Anton Büchner, reinweiß.

Gruppenkönigin, Dolden von 20 cm Durch-
messer und 15 cm Höhe bildend, gedrungen halbhoch
wachsend, üppiges Laubwerk, malvenrosa mit pur-
purnem Auge.

Iris, hellviolett.

Loki, mittelhoch, große Dolden, lachsrosa mit
dunkelkarminrotem Mittelring.

Mit der Empfehlung dieser Sorten soll nicht ge-
gesagt sein, daß andere nicht auch schön, für manchen
Geschmack und Zweck vielleicht noch besser sein
können; aber angesichts der Fülle der Sorten dürfte
die Zusammenstellung nicht unerwünscht sein.

Im allgemeinen verlangen die Phlox einen Stand-
ort in voller Sonne; aber sie lassen sich auch im
Halbschatten verwenden, namentlich wenn man Steck-
lingspflanzen aus Töpfen verwendet, die dann mit dem
Flor 14 Tage bis 4 Wochen später kommen.

Neben diesen großen Sommerphloxen spielen im
Blumengarten im Frühjahre die niedrigen Frühlings-
 
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