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Die Gartenkunst — 14.1912

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Arntz, Wilhelm: Italienische Renaissance-Gärten, [11]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0155

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XIV, 10

DIE GARTENKUNST.

147

Italienische Renaissance-Gärten.

Von Wilhelm Arntz, München.
(Fortsetzung).

Schon Percier und Fontaine hatten sich mit einer
Rekonstruktion des Planes der Villa aus verschiedenen
in den Uffizien zu Florenz aufbewahrten Skizzen und
Bauzeichnungen beschäftigt, waren aber der Gesamt-
anlage nicht weiter nachgegangen. Dann hatte der un-
längst verstorbene Architekt v. Geymüller auf ihre
besondere Bedeutung hingewiesen und den Gesamt-
grundriß zu rekonstruieren versucht. Zuletzt hat sich
Herr Architekt Professor Th. Hofmann in Elberfeld
eingehend mit dem Wirken Raffaels als Architekt be-
faßt und der Villa Madama einen besonderen Band
seines aus eingehenden örtlichen Studien und Vermes-
sungen hervorgegangenen Werkes gewidmet.*) Aus
diesem bringe ich mit seiner Genehmigung den Re-
konstruktionsversuch von Geymüllers, leider hier stark
verkleinert, zum Abdruck (Abb. 3). Der Plan ist zwar

*) Theobald Hoffmann: Raffael als Architekt. Band II.
Villa Madama.

in einzelnen Teilen nicht richtig, denn er beschränkt
das Kasino auf die geringe Ausdehnung, die man not-
gedrungen bei dem seinerzeitigen Wiederaufbau inne-
gehalten hatte und die ohne weiteres als ein ge-
zwungenes Aufgeben des ursprünglichen großen Ge-
dankens zu erkennen ist; sodann konnten die auf dem
Plan als „Gärten Raffaels“ bezeichneten Gartenteile
unmöglich so liegen, wie er sie zeigt, sondern zogen
sich, wie auf der Originalzeichnung in den Uffizien
leicht zu sehen ist und wie schon Prof. Hofmann her-
vorhebt, sicher auf der Seite nach Rom senkrecht zur
Längsachse bergabwärts. Aber er gibt doch eine über-
sichtliche Vorstellung des Ganzen, so gut sie bis heute
möglich ist. Die Gartenanlagen sind zum größten
Teile schon ausgeführt gewesen. Herr Prof. Hofmann
hat nach Abschlagen des wilden Gehölzes sogar die
Reste der Mauern und Brunnen des Nymphentälchens
gefunden. — Zum Vergleiche bringe ich hier auch den


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Abb. 4. Villa Madama. Rekonstruierter Grundriß von Percier und Fontaine.
 
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