Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 14.1912

DOI article:
Wettbewerb, betreffend die Anlage einer Ringpromenade in Hamm, [1]
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0195

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
XIV, 12

DIE GARTENKUNST.

187

und von dem aus eine Allee zur Verbindung der Ring-
anlage mit den Ostenanlagen vorgesehen ist, führt
eine gradlinige Allee nach Westen im Zuge der Lippe
zu dem oben erwähnten Wasserpark mit Roseninsel.
Sie endet hier auf einem von Pappeln umstandenen
Platz, von dessen doppelseitigen Bänken aus man
sowohl über Teich und Roseninsel als auch rückwärts
über die Allee einen schönen Blick hat. Die Rosen-
insel entspricht der jetzigen Schleußeninsel. Sie ist
mit der Fahrstraße durch eine Bogenbrücke ver-
bunden , die unmittelbar zu einem Inselcafe führt.
Am östlichen Ende der Insel ist eine Kahnschleppe
vorgesehen.

Einen Blick auf den ganzen Wasserpark von
Norden bietet Abbild. 2.

Nordwestliche Ringstraße.

Über das Gelände der Isenbeckschen Brauerei ist
eine Fortsetzung des Ringes in Form einer Ringstraße
mit meist zweiseitiger Bebauung und Mittelallee vor-
geschlagen.

Kosten.

Die Kosten der gesamten Ringanlage sind zu
215 000 Mark veranschlagt. Bei Ausführung des
Nebenvorschlages für den Platz am Westentor erhöhen
sie sich auf 260000 Mark.

Das Preisgericht hat zu diesem Entwurf nach-
stehende Bemerkungen gemacht:

Mit anerkennenswerter Gründlichkeit hat der Ver-
fasser die örtlichen Verhältnisse genau studiert und in
weitgehendstem Maße in seinem Entwurf beachtet. Er
hat die städtebaulichen, gartenkünstlerischen und wirt-
schaftlichen Gesichtspunkte so gründlich berücksichtigt,
daß das Preisgericht keinerlei wesentliche Ausstellungen
zu machen hat und den Entwurf ohne weiteres zur
Ausführung empfehlen kann. Ganz besonders zu loben
ist der rhythmische Wechsel zwischen straffer archi-
tektonischer Behandlung und malerisch freier Gestal-
tung, wobei hervorzuheben ist, daß die anspruchslos
gärtnerische Ausgestaltung der Flächen dem Charakter
der Umgebung sich anpaßt und gleichzeitig die Schwie-
rigkeiten der Geländeverhältnisse glücklich überwindet.
Die sämtlichen Platzanlagen zeigen ein treffsicheres Ge-
fühl für die Verteilung der Massen und für die Raum-
gestaltung.

Auch die Ausbildung der vorhandenen Insel in
dem zum Teich vergrößerten Lippebett ist gut.

Die beigegebenen Schaubilder zeigen eine Häu-
fung von einzelnen Motiven, worunter das Städtebild
leiden würde. Breit gelagerte einfache Baumassen
mit ruhiger Dachausbildung würden hier mehr am
Platze sein.

Wenn auch diese ungünstige Beurteilung der
Schaubilder die Entschließung des Preisgerichtes nicht
beeinflussen konnte, so hält sich das Preisgericht doch
für verpflichtet, auf diese Mängel hinzuweisen.

Abb. 5. Wettbewerb Ringanlage in Hamm: I. Preis.
Verfasser: Dr. Dondorff, Neuhaus, Rausch und Reinhard.
Schaubild desTMuseumspIatzes.

Abb. 6. Wettbewerb Ringanlage in Hamm: 1. Preis.
Verfasser: Dr. Dondorff, Neuhaus Rausch, und Reinhard.
Rathausplatz auf F—G.
 
Annotationen