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Die Gartenkunst — 14.1912

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Für die Praxis
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Bücherschau
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Zur Tagesgeschichte
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Personalnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0200

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192

DIE GARTENKUNST.

XIV, 12

Bambusdecken umgeben sind. Schlingpflanzen geben dem
ganzen Bild eine passende Umrahmung.

Im allgemeinen benutzt man diese Matten ohne jeden
Anstrich; sie haben den Vorzug großer Haltbarkeit, sind billig
und auch schnell anzubringen, und können, was außerdem sehr
vorteilhaft ist, in jeder Länge und Höhe hergestellt werden.

Bücherschau.

Schneider, Camillo, Illustriertes Handbuch der Laubholz-
kunde Verlag von Gustav Fischer, Jena. Von diesem Liefe-
rungswerke liegt seit Ende Dezember 1911 nunmehr die
11. Lieferung (6. des II. Bandes) vor. Sie umfaßt einige der
für die Gartenkunst wichtigsten Gattungen, wie Lonicera, Vi-
burnum, Syringa u. a. und
dürfte infolge ihrer Reichhal-
tigkeit und Vollständigkeit be-
sonders geeignet sein, das In-
teresse aller beteiligten Kreise
für das Werk weiterhin rege
zu halten. Die neue Lieferung
zeugt wie alle bereits vorher-
gegangenen von dem nicht
erlahmenden Fleiß und der
Gründlichkeit des Verfassers
in der Sichtung und Durchar-
beitung des spröden Stoffes
und der nachhaltigen Opfer-
willigkeit des Verlages bei
der Herausgabe und Ausstat-
tung des Werkes. Es darf
dies gelegentlich wohl ein-
mal anerkennend hervorge-
hoben werden; denn bei ei-
nem solchen Handbuche han-
delt es sich nicht um eine
unterhaltsam und tempera-
mentvoll abgefaßte Schrift-
stellerleistung, die dem Ver-
fasser flott aus der Feder
fließt und dem Verleger die
aufgewandten Kosten durch
schnell aufeinander folgende
tausendweise Auflagen lohnt,
sondern um ein mühsam in
allen Einzelheiten mit Bie-
nenfleiß und Ausdauer zu-
sammengetragenes trockenes
Material, bei dessen Heraus-
gabe der geschäftliche Nutzen
kein besonders hoher zu sein pflegt. Freilich darf ein solches
Werk auch in der Handbibliothek Niemandes fehlen, der mit
Anzucht und Verwendung der Laubgehölze irgendwie zu tun hat.

_ Heicke.

Zur Tagesgeschichte.

Eine ,,Grosse Cyclamen- und Chrysanthemum-Ausstellung“

veranstalten Ende Oktober im Reichstagsgebäude die Abtei-
lungen für Blumenzucht und Pflanzenschmuck der Deutschen
Gartenbau-Gesellschaft. Alle Züchter und Liebhaber werden
zur Beschickung dieser Herbstausstellung herzlich eingeladen.
Eine Platzmiete wird nicht erhoben; eine Preisverteilung findet
nicht statt. Bei Anmeldung von Neuheiten ist Näheres über
Abstammung und Charakter mitzuteilen. Alle Zuschriften und
Anmeldungen sind an die Geschäftsstelle der Deutschen Garten-
bau-Gesellschaft, Berlin N 4, Invalidenstraße 42, zu richten.

„Verband deutscher Gemüsezüchter“. Zu einer Zeit, da
man längst erkannt hat, daß der Einzelne sich nur schwer im

Geschäftsleben behaupten kann und wo man eingesehen, daß
die einzelnen Glieder eines wirtschaftlichen Kreises sich nicht
bekämpfen dürfen, sondern Zusammenarbeiten müssen, wollen
endlich auch die Deutschen Gemüsezüchter sich zu einem Ver-
bände zusammenschließen, der am 6. Juli in Bonn seine erste
Tagung abhalten wird. Der Verband soll im Hinblick auf die
stetig wachsende Bevölkerung, deren steigenden Ansprüchen
auf gesunde Gemüse entgegenkommen, und gleichzeitig den
Gemüsebau wirtschaftlich zu fördern suchen.

In der Zeit vom 5.—12. Oktober 1912 findet in Woll-
stein i. P. die I.-Provinzial-, Obst- und Gartenbau-Ausstellung
des Verbandes der Kreis-Obst- und Gartenbau-Vereine der
Provinz Posen statt. Der Verband hat sich u. a. die Aufgabe
gesetzt, durch derartige Ausstellungen den Erzeugnissen seiner
Gaue nicht nur im Bereich des Verbandes, sondern weit über

die Grenzen der Provinz hin-
aus die ihm zustehende Be-
achtung zu verschaffen. Die
Ausstellung ist mit einem
Obstmarkt verbunden und
erstreckt sich auch auf Bie-
nenzucht, Landwirtschaft, Ge-
werbe und Industrie. Die Pro-
gramme sind von dem Aus-
stellungs - Verein (Geschäfts-
stelle Wollstein i. P., König-
straße 10) zu beziehen.

Berichtigung. Im Aufsatze
über „Die römischen Villen“
muß es heißen, S. iÖ9Zeile3:
„Sie wußten, daß auch nicht
Natur an sich ein Gegenstand
der Kunst, des Darstellens
wert, sei, sondern . . . .“

Personal-
nachrichten.

Häberlein, Josef, bisher
Lehrer an der Kreisacker-
bauschule in Triesdorf, wurde
zum etatsmäßigen Vorstand
der Gartenbauschule in Wei-
henstephan ernannt.

Ledien, Franz, Oberinspek-
tor des Königl. botanischen
Gartens zu Dahlem bei Ber-
lin, starb am 27. April im Alter von 53 Jahren. Ledien
war vor seiner Berufung nach Berlin als Inspektor des
bot. Gartens in Dresden angestellt. Er stand im Rufe
eines hervorragend kenntnisreichen Botanikers. In Dresden
leitete er die Versuchsstation für Pflanzenkultur und machte
sich durch seine Veröffentlichungen über Pflanzendüngung
einen Namen. Ledien war ein Mann voll rastlosen Strebens,
ein plötzlicher Tod hat den verdienstvollen Mann aus seinem
Schaffen nur allzu früh herausgerissen.

Carl Löther, Garten-Architekt, bisher 1. Architekt der
Firma Berz & Schwede, Stuttgart, tritt am 1. Juli in gleicher
Stellung in die Dienste der Garten-Architekten Schnackenberg
& Siebold, Hamburg.

Schinabeck, Josef, Vorstand der Kgl. Gartenbauschule in
Weihenstephan wurde auf sein Ansuchen am 1. Mai in den
Ruhestand versetzt; es wurde ihm in Anerkennung seiner
Verdienste aus diesem Anlaß der Charakter „Kgl. Landes-
ökonomierat'1 verliehen. R. H.

Bild 2. Mit Matten aus Tonkinstäben verkleideter Laubengang.

Für die Redaktion verantwortlich: Gartenarchitekt R. Hoemann, Düsseldorf-Grafenberg. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.

Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg.
 
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