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Die Gartenkunst — 14.1912

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Zahn, Fritz: Ein neuzeitlicher Volksgarten: ein Entwurf von E. Hardt, Gartenarchitekt, Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0245

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238

DIE GARTENKUNST.

XIV, 16

dem Orte möglichst nahe sind,
schnell und bequem erreicht wer-
den können. Der 123 zu 70m große,
um 0,50 m vertieft gelegene
Spielplatz bildet gewissermaßen
das Entree zum Volksgarten, ge-
stattet von den ihn umgebenden,
höher gelegenen Alleen, von den
vorgeschobenen Terrassen aus, das
Spiel zu beobachten; kann durch
seine vertiefte Lage dem Eissport
im Winter dienstbar gemacht wer-
den. Der vollständig umschlossene
Platz hat eine gute ruhige Raum-
wirkung. In die gleichmäßig hohe
horizontale Linie der Alleen bringen
die Pyramidenpappeln um die An-
kleidehalle Leben und Unterbre-
chung. In Holzfachwerk mit far-
biger Flächenbehandlung soll diese
Halle ausgeführt werden, sie wird
außer den Gelassen für Geräte zwei
Volksgarten Dülken: Blick von der Waldschenke. Verf.E. Hardt, Gartenarchit., Düsseldorf. Ankleideräume und einen großen

Vorraum enthalten. Das Dach-

Gartenarchitekt Hardt-Düsseldorf hat den Preis
erhalten ; sein Entwurf ist zur Ausführung unter seiner
Leitung bestimmt. Die Kosten, die ausschließlich
Bauten und Wasserleitung auf 50000 Mk. veranschlagt
sind, trägt der Verschönerungsverein.

Das ausschließlich der Waldparzellen etwa 10 ha
große Gelände liegt nordöstlich der gerade in diesem
Teile enger bebauten Stadt und zeigt nach Nordosten
zu einen allmählichen Fall. Ein Teil der Flächen ist
mit niedrigem, meistens Buchenbuschwerk bestanden.
In etwa 0,5 km Entfernung ziehen sich im Nordosten
die Süchtelner Höhen, ein malerisch
bewaldeter Höhenzug entlang. Von
Krefeld, M.-Gladbach, Viersen sind
sie bequem zu erreichen, sind das
Ziel zahlreicher Sonntagsausflügler,
daher war es auch erforderlich,
gute und bequeme Verbindungen
dahin zu schaffen, damit auch Dül-
ken teilhat an den Vorteilen regen
und lebhaften Sonntagsverkehrs.

Dies erforderte weiter, besondere
Beachtung den Parkpartien zu wid-
men, die diesen Verbindungswegen
sich anschließen, sie möglichst reiz-
voll und abwechselungsreich aus-
zugestalten, damit sie den auswär-
tigen Besucher anziehen, allmäh-
lich der Stadt näher und schließ-
lich in diese selbst bringen.

Anziehungspunkte eines heu-
tigen Volksparkes sind in erster
Linie Spiel- und Sportplätze.

Hier sind sie so gelegen, daß sie

geschoß kann zu einer Wohnung für den Aufseher
ausgebaut werden.

Ein weiteres Erfordernis für Volksgärten ist ein ein-
faches Wirtschaftsgebäude. Da für seine Be-
nutzung vornehmlich die Sommermonate in Frage kom-
men, braucht weniger Gewicht gelegt zu werden auf aus-
gedehnte Innenräume als auf genügend große Flächen im
Freien unter dem Schutz-und Schattendach großer Bäume
und auf gedeckte Kolonnaden, damit die Besucher
bei plötzlichem Witterungsumschlag Unterkunft finden.

Daß Restaurationsplatz und Gebäude höher als

Volksgarten in Dülken: Blick auf die Waldschenke. Von E. Hardt, Düsseldorf.
 
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