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Die Gartenkunst — 14.1912

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Ideen-Wettbewerb zur Erlangung von gartenkünstlerischen Entwürfen für einen Ausstellungspark mit einer Allgemeinen Gartenbau-Ausstellung auf dem Gelände der Ausstellung- und Festhalle zu Frankfurt am Main, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0284

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XIV, 18

DIE GARTENKUNST.

277

platze für Männer, Frauen und kleine Kinder an. Für
das Sportgebäude gab das amerikanische „field house“
Anregung. Es könnte hier eine Ausstellung moderner
Sportgeräte, moderner Bäder und Klosett- und Garde-
robeanlagen gezeigt werden.

Im Anschluß an den Spielpark sind zwischen
Heckenwänden eine Schießbahn und eine Kegelbahn
angelegt, die in unseren Parks Eingang finden sollten.

Der moderne Stadtorganismus stellt aber noch
weitere Forderungen. In besseren Wohnvierteln und
den der Repräsentation dienenden Anlagen einer Stadt
werden höhere künstlerische Ziele zu verfolgen sein.
In der Abteilung III „Repräsentative Garten-
kunst" sollen im Anschluß an die Hauptachse der
großen Festhalle große Schmuckanlagen geschaffen
werden. An den Konzertplatz, umrahmt von Wasser-
alleen , schließt hinter dem vorläufig beibehaltenen
Cafe ein großer Blumenpark an, umrahmt von Archi-
tekturen, in seinen Abmessungen etwa einem städti-
schen Schmuckplatz entsprechend. Hier gilt es, Archi-
tektur, Gartenkunst, Wasserkunst und Plastik zu re-
präsentativer harmonischer Wirkung zu vereinen. Im
Anschluß an diese Hauptanlage mit reichen Wasser-
künsten sind noch eine Reihe Sondergärten geplant,
wo differenzierte Blumenanlagen geschaffen werden
sollen, wie sie etwa im Volkspark als abgeschiedene
Ruheplätze in die Pflanzung einzuschließen sind, künst-
lerische und botanische Werte vereinend. Eine Aus-

stellung plastischer Kunstwerke könnte mit dieser
Abteilung IV trefflich verbunden werden.

Die Südwestecke des Grundstückes soll in der
Abteilung IV der in der Neuzeit viel Aufmerksamkeit
entgegengebrachten Friedhofkunst dienen. Es gilt
auch hier endlich einmal gartenkünstlerische Möglich-
keiten zu klären durch Schaffen eines Urnenhaines,
wie er allein oder mehrfach verteilt im Friedhof zu
planen ist durch Anlage eines kleinen Waldfriedhofes,
Einzel- und Massengräberfeldern. Eine Ausstellung
für Friedhofsplastik müßte damit verbunden werden.

An verschiedenen Punkten des Gebäudes wird
schließlich noch die malerische Wirkung des
Einzelbaumes in Verbindung mit Architekturen zu
zeigen sein, wie etwa an den Restaurationsbauten süd-
lich vom Konzertplatz, so daß dann in der Ausstellung
wohl ein Überblick über die Aufgaben der modernen
Gartenkunst gegeben ist.

Die Verteilung der verschiedenen Fachabteilungen
des Gartenbaues, Blumenzucht, Obstbau, Gemüsebau
etc. ist aus dem Plan zu erkennen und läßt sich den
speziellen Verhältnissen nach variieren. Eine beliebige
Erweiterung der Ausstellungshallen ist entlang der
Alleen ohne weiteres möglich. Mit Hilfe der letzteren
ist es gelungen, trotz der Vielseitigkeit der darzustel-
lenden Probleme eine Einheit in den Plan zu bringen
und achsiale Beziehungen zu betonen.

Es wurde danach gestrebt, möglichst viele, an

Kennwort „Soziale Probleme“: ein III. Preis. Verfasser: Architekt Dr. ing. H. Koch, Hamburg; Mitarbeiter Gartenarchitekt
Harry Maß, Lübeck und Architekt Willibald Grans, Hamburg. — Blick auf den großen Sportplatz, Richtung Süd-Nord.
 
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