Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 14.1912

DOI Artikel:
Ideen-Wettbewerb zur Erlangung von gartenkünstlerischen Entwürfen für einen Ausstellungspark mit einer Allgemeinen Gartenbau-Ausstellung auf dem Gelände der Ausstellungs- und Festhalle zu Frankfurt am Main, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20815#0297

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
290

DIE GARTENKUNST.

XIV, 19

Angekaufter Entwurf „Forum“. Verfasser: Gartenarchitekt Großmann, Berlin.

Turm an der Halle vom Forum gesehen, sehr gut zur
Geltung kommen. (Siehe Bild I.)

Für die Gartenbau- und Gartenkunstausstellung,
nebst Kunstausstellung soll nun die im Hauptplan I
angeführte Situation maßgebend sein.

DasForum ist durch Lauben- resp. Heckengänge und
weiter durch Pyramidenpappeln in engem Abstande einge-
schlossen. Letztere lassen sich bekanntermaßen leicht in
größeren Exemplaren verpflanzen und wachsen in Höhe
von 6 m gepflanzt bald zur gewünschten Wirkung heran.
Die Kunsthalle kann provisorisch oder massiv gebaut
werden, ohne daß die Planung geändert werden muß.

Das von ihr eingeschlossene Naturtheater soll
jedoch möglichst gleich massiv gestaltet werden. Auch
in diesen Gartenanlagen kann die Ausgestaltung nach
und nach vorgenommen werden. Ganz besonders ist
die geplante Gartenbauausstellung geeignet, den Grund
hierzu zu legen.

Das tiefliegende Forum soll schöne Einzelgärten,
Wasserkünste, Teppichbeetgärtnereien und dgl. auf-
weisen. Das Bassin soll zur Aufnahme von Wasser-
und Sumpfpflanzen dienen. Dasselbe kann billig und
dauerhaft mit Isolierdichtung aus Dachpappe mit
Rasenböschungen und Sumpfrand versehen werden.

Die Ausführung in Stein ist nicht notwendig und
kann einer späteren Ausstellung Vorbehalten werden.

Rosengärten in verschiedener Ausführung und Aus-
stattung umsäumen das Bassin. Dieser Teil des Forums
ist zum Lustwandeln bei Konzerten angelegt.

Der obere Teil desselben kann als „Stadtplätze“
in verschiedener Auffassung ausgestaltet werden. Hier
ist auch Platz zur Ausstellung mustergültiger Vorgärten,
Skulpturengärten oder Freilichtmuseum etc.

Die Plätze zwischen dem Laubengang und den
Pappelreihen, die das Forum umschließen, sollen als
historische Gärten, Restaurationsgärten und andere
Spezialgärten Verwendung finden. Natürlich sollen
auch noch etwa notwendig werdende Hallenbauten hier
in erster Linie angeordnet werden. Auch Turnplätze,
Spielplätze, Schrebergärten etc. haben hier Platz.

Das Cafe soll von seiner jetzigen Stelle seitlich in
die Flucht des Restaurationsgebäudes gestellt werden.
Im Anschluß daran befindet sich ein japanischer Garten
und alpiner Garten. Die gewünschte Freifläche als Fest-
platz im Westen des Ausstellungsplatzes kann zur Zeit
der Gartenbauausstellung durch provisorische Wege ge-
gliedert werden und als Ausstellungsfläche für Gewächs-
häuser-Kästen, Gemüsekulturen, Formobstgärten, Stau-
dengärten, Baumschul-Artikel usw. Verwendung finden.
Ein Schulgarten im Südwesten, ein Sonnenbad mit
Liegehallen im Nordwesten und eine Schrebergärten-
anlage im Süden vervollständigen die Ausstellung.
 
Annotationen