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Sämmtltche Wellen sind bet dieser Uhr aus Stahl-
draht.
Für 12 Uhren ist nothig:
Mcssinczguß für die Räder (roh) 3 Pfd. 24 Loth.
„ für die Pendelscheiben,
Spindelscheiben re. . 1 Pfd. 28 Loth.
Geschlagenes Messing zu Büchsen,
Zcigcrrvhren — Pfd. 18 Loth.
Stahl ........ 4 Pfd. — Loth.
Die Kettenräder wiegen ausgear-
beitet (das Paar) ..... — Pfd. 4'/« Loth.
Die Ketten (jede 1820 Mm. lang) — Pfd. 9'/, Loth.
Die ganze Uhr (nur ohne Schild
und Zeiger) hat ein Gewickt von 1 Pfd. 16'/, Loth.
Berechnung des Gangwerks. Nach der in obi-
ger Tabelle angegebenen Anzahl Zähne der Rader und
Triebstäbe dreht sich das Wechselrad s und sein Trieb,
also auch das auf derselben Welle sitzende Bodenrad (d)
in 1 Stunde folglich in 12 Stunden 9 mal herum.
Bei der angegebenen Uebersctzung vom Bodenrad auf das
Walzenrad (V12) macht daher dieses in 12 Stunden
tz X s/,? — 1 Umdrehung, mithin in 8 Tagen 1 X
2 X 8 — 16 Umgänge. Da das Kettenrad 9theilig
ist, und 181 Kettenglieder auf den laufenden Meter
gehen, so laufen in 8 Tagen 16 x 18 — 288 Ket-
tenglieder ab, folglich ist der Gewichtablauf —
1591,,« Mm. 5' 3" 3'" badisch. Die Über-
setzung vom Bodeurad (d) auf das Steigrad (4) ist
— 19.^ 03 00, also die Umdrehungen dieses letz-
ter« in 1 Stunde — x 90 — 67,«. Die Anzahl
der Pendelschwingungen ist daher in 1 Stunde — 2 x
39 x 67„ — 5265, welchen ein mathematisches Pen-
del von einer Länge — 464,«Mm. — 1^ 5" 5"<
badisch entspricht.
Die wirkliche Pendellänge der regulirten Uhr ist —
490 Mm. — 1^ 6" 3"/ badisch. Die Pcndelstange hat
ein Gewicht von Loth und die Pendelltnse von 2'/«
Loth. (Fortsetzung folgt.)

Eorrespondenz.
Ueber Metall-Legirungen.
(Fortsetzung und Schluß.)
6. Silber.
Das Silber wird, mit Ausnahme der Benützung beim
Spiegelmetall, und der Verfertigung von Loth (siehe Gewerbe-

blatt Nr. 9 1852) gewöhnlich nur mit Kupfer (u. siehe
unten mit Platina) legirt, welches alle eigentlichen Silberwaa-
ren und Silbermünzen enthalten. Die Gewichtseinheit für Sil-
berwaarcn ist die Mark zu 16 Loth, das Loth zu 18 Grän,
demnach die Mark zu 288 Grän. Man unterscheidet eine feine
und eine rauhe Mark; die erstere enthält 16 Loth feines Sil-
ber, die letztere ist mit Kupfer legirt, aber auch 16löthig.
Man bezeichnet den Silbergehalt demnach nach Lothen, so
daß z. B. 14löthiges Silber 2, 13löthiges 3, oder l2löthiges 4
Loth Kupfer enthält.
Eine Silberlegirung von 4 Silber und 1 Zink ist Doppler's
Spicgelmetall.
Eine andere Legirung von 2 Silber und 1 Gold ist messing-
gelb und wird in der Bijouterie benützt.
1V. Gold und Platina.
Die Goldlegirungen nennt man im allgemeinen Karati-
rungen und ist die Gewichtseinheit dafür zu Geräthen und
Münzen, die Mark zu 24 Karat, der Karat zu 12 Grän, die
Mark daher zu 288 Grän. Man nennt kupferhaltiges Gold
rothe, und silberhaltiges weiße Karatirung, und wenn alle
3 Metalle vereint sind, gemischte. Der Goldgehalt wird nach
Karaten bezeichnet, so daß z. B. 14karätiges Gold 10 Proz.
Kuvfcr, 18karätiges 6 Kupfer bat u. dgl.
Kupfer verbindet sich in allen Verhältnissen mit Gold, macht
diese Verbindung aber mebr oder weniger roth, dem man je-
doch dadurch abhilft, daß man daraus verfertigte Arbeit in sehr
verdünnter Salpetersäure (Scheidewasser) kurze Zeit erwärmt,
und dann in eine kochende Lösung von 2 Th. Salpeter, 1 Th.
Kochsalz und 1 Th. Alaun bringt, oder aber durch Absieden in
einer Lösung von Zinkvitriol, Salmiak und Grünspan.
Die weiße Karatirung nacbzuahmcn, hat man durch Zusatz
von Zink, statt Silber zu 12karatigem Gold mit sehr gutem
Erfolg versucht.
Die Legirungen mit Silber sind blaßgelb messingartig
(wie 1 Silber, 12 Gold) — oder grün (wie 1 Silber und
3 Gold). Die letzte Legirung wird in der Bijouterie hänffg ge-
braucht. Gold loth siehe Gewerbeblatt Nr. 9 1852. — Zu
verschiedenen Färb enschattirun gen ist die Legirung des
Goldes mit Eise» entstanden; so macht Eisen und 1
Th. Gold blaßgelb; Eisen auf 1 Gold graugelb;
V> —weißgrau und sehr-hart, so daß man diese Legirung
zu Schmiedwerkzeugen brauchen könnte.
Eine Legirung von Gold mit Platina hat der Engländer
Hatchet von 15 Th. Gold und 1 Platina zusammengesetzt,
welche eine gelblicbweiße Metallmaffe bildet, die wegen ihrer
Elastieität und Delmbarkeit sich zu Uhrenfedern eignen soll.
Platin mit Kupfer und Silber zusammengcschmolzen,
liefert eine Metalleomposition, die von Säuren nur sehr un-
bedeutend angegriffen wird, zu Drähten gezogen werden kann
und sich durch ihre Elastieität ganz besonders auszeichnet.
Die metallische Verbindung des Platins mit Gold ist selbst
dann noch weiß, wenn sie auch 11 mal so viel Gold als Pla-
tina enthält. Die Legirung des Goldes mit Platina ist um so
schmelzbarer, je mehr sie Gold enthält.
 
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