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Gewerbeblatt
für den
Schwarzwald.

(Erscheint alle 14 Tage einmal. Preis ohne Zustellungsgebühr 36 Kreuzer für ven Jahrgang; Speditionsgebühr der Großh.
Postanstalten 9 kr., Zustellnngsgebühr 2V kr. Bestellungen werden in Furtwangen bei der Uhrenmacherschule oder bei der dorti-
gen Großh. Postervedltion, auswärts bei alle» Postbehörden und Buchhandlungen cntgegengenommen.)

V. Jahrgang. 2l. Furtwangen, den 19. Oktober 18 »tt.

Schwarzwälder Normal - Zugfedernuhren.
(Fortsetzung.)
Beschreibung der Zeichnung Tafel XIV.
Die obere Hälfte dieser Tafel enthält die Zeichnung
des Acht-Tag-Gehwcrkes mit Wecker, Schnecke und 3 Zoll
breiten überhöhten Messingplatinen (Normaluhr Nr. 11),
die untere jene des ZOstündigen Schlagwerkes mit Re-
petition in Zzölligcn, viereckigen Mcssingplatinen, die
sogenannte Wieuernhr (Normaluhr Nr. 14). Erstere
Uhr wurde in Nr. 15, letztere in Nr. 19 dieses Blat-
tes vom l. I. beschrieben und berechnet.
Indem wir uns auf diese beiden Nummern beziehen,
führen wir hier als Erklärung der Tafel XIV noch an:
X. Das Acht-Tag-Gehwerk mit Wecker, Schnecke
und dreiZoll breiten überhöhten Messingplatinen
(Nr. l l).
Das Federhaus a steht mit der Schnecke b durch
eine Saite, welche in der Zeichnung größerer Deutlich-
keit wegen weggelassen wurde, in Verbindung.
Beim Aufziehen der Uhr (es erfolgt am Aufzieh-
zapfcn des Schneckenrades) wickelt sich die Saite von
dem Federhaus auf die Schnecke auf, während beim
Ablaufen ein Aufwickcln von der Schnecke auf das
Federhaus (die Trommel) stattfindet. Die Schnecke sitzt
fest auf ihrer Welle, während das Schneckenrad los
auf dieselbe aufgesteckt ist. Schnecke und Schneckenrad
stehen durch das in einer Ausdehnung des Schnecken-
rades angebrachte Gesperr auf gewöhnliche Weise in
Verbindung mit einander.
Das Schneckenrad b steht im Eingriffe mit dem
Triebe des großen Bodenrades o, dieses mit jenem des
kleinen Bodenrades ti, welches endlich in gleicher Art
treibend auf das Steigrad a wirkt. Das Minutenrad kll
sitzt auf der verlängerten Welle des großen Bodenrades

o, dreht sich mit diesem und ertheilt dem Zeigerrad n
durch das Wechselrad K und dessen Trieb die nöthige
Bewegung. Das Sperrrad n, der zugehörige Sperrkegel
und die Feder pp siud nur angebracht, um die Feder
im Federhaus n, so viel als nöthig, spannen zu können.
Die Stellung r, welche sich in dem Pföstchen 8
um einen Stift drehen kann (siche besondere Zeichnung
auf der rechten Seite der Tafel) wird, wenn sich die
Saite in der letzten Windung rechts der Schnecke auf-
wickelt, also wenn die Uhr aufgezogen ist, durch die
Saite gegen die vordere Platine gedrückt, wodurch der
an der Stellung r befindliche Ansatz sich dem Stellungs-
zahn g gegenüber stellt und ein weieres Umdrehen der
Schnecke nach rechts verhindert. Beim Ablaufen der
Uhr entfernt sich die Saite wieder von der Stellung
r, diese nimmt daher in Folge der unter ihr angebrach-
ten Feder die in der Zeichnung angcdcutetc Position
ein und die rückgängige Bewegung (Drehung nach links)
der Schnecke kann ungehindert erfolgen.
k ist das Federhaus des Weckers, I das Weckerrad
und mm die Welle für den Anker desselben. Der Hebel
tt hat seinen Drehpunkt in dem Stifte b. Sein rechtes
Ende greift in eine Drehung des Zeigcrradrohres;
unter seinem linken Hebelsarme befindet sich eine cylin-
drische Spiralfeder, welche denselben fortwährend zurück-
zudrängcn, das Zcigerradrohr also gegen die vordere
Platine zu bewegen sucht. Au der Ankerwelle mm ist
der Hebel u befestigt. Legt sich dieser an das linke Ende
von tt an, so ist das ganze Weckerwerk gehemmt; wird
er aber frei, so ist hiedurch auch das Weckcrwerk aus-
gelöst. o ist das Sperrrad und gg der Spcrrkcgel mit
Feder für den Wecker.
lieber den Zusammenhang des Weckers mit dem
Gangwerk bemerken wir noch:
 
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