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J. Roeper, de orgams ptantarum.

als Elementartheile der Pflanzen anzusehen sind, ist
schon von frühem Phytotomen durch genaue Beobach-
tungen bestätigt, und wird schwerlich von Jemanden in
Zweifel gezogen werden, der selbst das Zellgewebe in
seinen verschiedenen Abänderungen zu betrachten Gele-
genheit hatte.
Zusammengesetzte Th eile unterscheidet der
Verf. hinsichtlich ihrer Bedeutung und Function drei-
erlei. Erstens solche, die zum Pflanzenleben nicht
nothwendig sind und accesso rische heifsen können;
zweitens diejenigen, welche die Organe des Lebens
sind , ohne welche die Erhaltung des Pflanzenlebens
nicht gedacht werden kann, und drittens dieTheile,
weiche das Pflanzenleben in sich enthalten, und die
gleichsam als die Mittelpunkte des Lebens zu betrachten
sind, daher sie auch centrale oder axile Th eile
heifsen. Dahin gehören der Stengel, die Aeste,
Aestchen und B1 ü th en. Der erstere wird mit der
Wirbelsäule der Thiere verglichen , da er als Sitz des
Lebens , als Ursprung und Grundlage der w ahren Or-
gane, den Haupt- und wesentlichsten Theil der Pflanze
ausmacht.
Unter den Theilen der zweiten Art, deren die Pflanze
zur Erhaltung des Lebens und zur Fortpflanzung der
Art nicht entbehren kann , und welche nach dem Verf.
auch als die Organe des Stengels zu betrachten
sind, werden die peripherischen Organe, nämlich die
Blätter und Blüthentheile verstanden, wie sich
später ergeben wird.
Bei den accesso rischen Theilen, wohin die ver-
schiedenen Haare und Borsten, die Stacheln, Drüsen,
die eigentlichen Wurzeln (?) und Wurzelzasern,
besonders die Luftwurzeln u. s. w. gezählt werden, be-
merkt der Verf., was aber auch schon vor ihm von Fieser
geschehen ist, dals sie nicht als Organe bezeichnet
werden können, da sie nicht nur auf dem Stengel, son-
dern auch auf den Organen des Stengels Vorkommen
(d. h. blofse Theile derselben sind). Warum aber die
 
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