Rehberg, Politisch-historische Schriften.
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lesen zu werden. Sie sind im reinsten, edelsten Style,
doch ohne rednerische Verzierungen abgefafst, sie spre-
chen ein bestimmtes , klares Urtheil mit Umsicht und
aus gründlicher Kenntnifs aus, sie charakterisiren die
angezeigten Bücher kurz und genau , ohne durch trok-
kene Anführung des Inhaltes zu ermüden. Da nun Re-
censionen nicht wieder recensirt werden dürfen, so wäre
nur anzugeben, über welche Werke sich unser Verf. er-
klärt hat, wenn nicht Ref. vernmthen müfste, dafs un-
sere Leser einige Aufschlüsse über den politischen Stand-
punkt des Verfs. erwarteten. Doch können hierüber nut-
wenige Andeutungen gegeben werden , da ein staatswis-
senschaftliches System von demselben nirgends aufge-
stellt worden ist und nur aus einzelnen Aeufserungen,
besonders aus dem polemischen Theile des Inhaltes, auf
die zu Grunde liegenden Gedanken geschlossen werden
kann. Der Verf. gehört zn den Politikern , die man in
soferne die historischen neunen kann, als sie vor allen,
die Natur thatsächlicher Verhältnisse entstellenden spe
culativen Lehrgebäuden, sowie vor allen gewaltsamen,
den geschichtlichen Boden umwühlenden, Neuerungen
gerechte Scheu hegen und die allgemeinen staatswissen-
schaftlichen Theorien, wenn sie dieselben nicht ganz
verwerfen , doch nicht ohne sorgfältige Berücksichtigung
des Ortes und der Zeit angewendet wissen wollen. Es
ist überaus schwer, zwischen der Vorliebe für das Alte,
welches so viele Ansprüche auf unsere Dankbarkeit und
Anhänglichkeit hat, und zwischen dem Wunsche nach
Verbesserungen , der sich nun einmal auf keine Weise
unterdrücken läfst, eine gedeihliche Vermittlung zu
treffen, und doch ist ein solcher Mittelweg das Einzige,
was in den Stürmen der Gegenwart Rettung bieten kann.
Unser Verf., der sich früher mit gerechtem Eifer gegen
die Thorheiten und Greuel der französischen Revolution
erklärt hatte, ist darum keinesweges ein Feind zeitge-
mäfser Vervollkommnungen, er kennt die englische Ge-
schichte zu genau, um nicht die wohlthätigen Folgen
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lesen zu werden. Sie sind im reinsten, edelsten Style,
doch ohne rednerische Verzierungen abgefafst, sie spre-
chen ein bestimmtes , klares Urtheil mit Umsicht und
aus gründlicher Kenntnifs aus, sie charakterisiren die
angezeigten Bücher kurz und genau , ohne durch trok-
kene Anführung des Inhaltes zu ermüden. Da nun Re-
censionen nicht wieder recensirt werden dürfen, so wäre
nur anzugeben, über welche Werke sich unser Verf. er-
klärt hat, wenn nicht Ref. vernmthen müfste, dafs un-
sere Leser einige Aufschlüsse über den politischen Stand-
punkt des Verfs. erwarteten. Doch können hierüber nut-
wenige Andeutungen gegeben werden , da ein staatswis-
senschaftliches System von demselben nirgends aufge-
stellt worden ist und nur aus einzelnen Aeufserungen,
besonders aus dem polemischen Theile des Inhaltes, auf
die zu Grunde liegenden Gedanken geschlossen werden
kann. Der Verf. gehört zn den Politikern , die man in
soferne die historischen neunen kann, als sie vor allen,
die Natur thatsächlicher Verhältnisse entstellenden spe
culativen Lehrgebäuden, sowie vor allen gewaltsamen,
den geschichtlichen Boden umwühlenden, Neuerungen
gerechte Scheu hegen und die allgemeinen staatswissen-
schaftlichen Theorien, wenn sie dieselben nicht ganz
verwerfen , doch nicht ohne sorgfältige Berücksichtigung
des Ortes und der Zeit angewendet wissen wollen. Es
ist überaus schwer, zwischen der Vorliebe für das Alte,
welches so viele Ansprüche auf unsere Dankbarkeit und
Anhänglichkeit hat, und zwischen dem Wunsche nach
Verbesserungen , der sich nun einmal auf keine Weise
unterdrücken läfst, eine gedeihliche Vermittlung zu
treffen, und doch ist ein solcher Mittelweg das Einzige,
was in den Stürmen der Gegenwart Rettung bieten kann.
Unser Verf., der sich früher mit gerechtem Eifer gegen
die Thorheiten und Greuel der französischen Revolution
erklärt hatte, ist darum keinesweges ein Feind zeitge-
mäfser Vervollkommnungen, er kennt die englische Ge-
schichte zu genau, um nicht die wohlthätigen Folgen