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Hülsen, Julius; Wiegand, Theodor [Hrsg.]
Milet: Ergebnisse der Ausgrabungen und Untersuchungen seit dem Jahre 1899 (Band 1,5,Text): Das Nymphaeum — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.3617#0079
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III. Der figürliche Schmuck.

Die Typen finden sich fast durchweg auf italischem Boden wieder. Wir wissen aus Gordians
Lebensbeschreibung, daß er in Rom gerade mehrere Bäder und Nymphäen gebaut hat. Das wird nicht
ohne Einfluß auf die Ausschmückung des milesischen Wasserschlosses geblieben sein. Auch die An-
ordnung der Dekorationsfiguren nach Paaren scheint schon vorher in Rom üblich gewesen zu sein: wie
sich aus Loewy, Bildhauerinschriften S. 245 ergibt, ist in den Thermen des Caracalla neben dem
Herakles Farnese eine zweite ähnliche Statue gefunden worden, die man sofort als Gegenstück auffaßte.

So ist der Einfluß der Reichshauptstadt in Milet nicht zu verkennen; nur die Frische der flotten,
sicheren Arbeit ist wohl der Eigenart der kleinasiatischen Griechen zuzuschreiben.
 
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