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Illustrierte Welt : vereinigt mit Buch für alle: ill. Familienzeitung — 23.1875

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Heft 11
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https://doi.org/10.11588/diglit.62253#0270
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HxMttilLmnt-igsUr Jahrgang.

11. ^e^t. ^HK ^tnttgakt. ^«PLis Ntttl Hmu

Zwölf Millionen.
Roman
von
Emil Gatrsriau.
(Fortsetzung.)
Max erreichte unterdeß mit Lucienne das Lokal des Poli-
zeikommissärs, der glücklicherweise anwesend war. Sie
traten ein.

„Ah, ich habe Sie erwartet!" rief er ihnen entgegen.
Es war ein bereits ältlicher Mann, aber noch sehr rüstig
und behend. Er sah in seinem schwarzen Oberrocke, weißer
Halsbinde und Gamaschen aus wie ein Notar, der allgemeine
Ausdruck seines Gesichts war leutselig, aber es wäre ein-
fältig gewesen, dieser Leutseligkeit auf alle Fälle zu trauen,
man errieth dieß an dem eigenthümlichen Funkeln seiner kleinen
grauen Augen und an der Beweglichkeit seiner Nasenflügel.
„Ja, ich habe Sie erwartet," fuhr der Beamte fort, sich
mehr an Max wie an Lucienne wendend, „Sie kommen in
der Angelegenheit der Kreditbank Tallier und Konsorten . . ."

Max trat vor.
„Ich bin der Sohn Vincenz Favoral's, mein Herr," er-
wiederte er . . . „Ich habe noch Mutter und Schwester. . .
unsere Lage ist schrecklich. Fräulein Lucienne hat mir Hoff-
nung gemacht, Sie würden mir einen Rath geben, und hier-
bin ich denn .. ."
Der Kommissär klingelte, es trat ein Bureaudiener ein.
„Ich bin für Niemand zu sprechen," sagte diesem sein
Vorgesetzter. Und der Diener zog sich zurück.
Der Kommissär wendete sich wieder gegen Max:
„Fräulein Lucienne hat wohl daran gethan, Sie hierher


Zwölf Millionen. Die Aktionäre im Vorzimmer der Kreditbank. (S. 280.)
Originalzeichnung von H. Castelli.

Zllustr. Welt. XXHI. N.

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