DOI Heft:
Heft 17
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.62253#0422
KrMiulÄMtNLigKter 1/. Me^t. Stuttgart. HpjpÄis nnü Hirn.
M L a n ch e.
Novelle
von
PhilomLne Mitinp.
Erstes Kapitel.
(Zs ist um die Abendstunde; die Zöglinge des Klosters der
englischen Fräulein in N.... sind eben von ihrem Spazier-
gange zurückgekehrt und bemühen sich nun in aller Eile, ihre
Strohhüte und Shawls aufzuräumen, denn Mademoiselle Jo-
sephine hat bereits zur französischen Konversationsstunde ge-
läutet und das Fräulein ist bei Groß und Klein beliebt, man
möchte ihr durch zu langes Säumen nicht gerne Verdruß be-
reiten. Ueberdieß beginnen in wenigen Wochen die Ferien,
da schlägt jedes jugendliche Herz noch einmal so laut vor Lust
und Dankbarkeit und möchte seine Freude auch den armen
Zurückbleibenden mittheilen.
Da und dort haben sich schon Gruppen gebildet, die sich
traulich umschlungen halten und von Abschied und Wieder-
sehen sprechen. Wir sind in der Oberklasse und die meisten
Schülerinnen dieses Kurses verlassen nun das Institut für
immer, um ganz in der bösen Welt zu leben, von der sie in
ihren Klostermauern nur das Schrecklichste gehört, Stoff ge-
nug zu neuen Fragen und Erzählungen. Die jungen Mäd-
chen sitzen theilweise auf niedern Tabourets, Andere wieder
gehen Arm in Arm plaudernd auf und ab. Wie sie die
Köpfchen zusammenstecken! Da sieht man blonde, braune
und schwarze Flechten und mitten drunter die mächtige weiße
Haube und den Schleier der präsidirenden englischen Damen.
Es sind hier Kinder aller Nationen versammelt, aber alle
Jllustr, Welt. XXIII. 17.
Inneres einer Hütte in Sätcrdalen. (S. 451.)
60
M L a n ch e.
Novelle
von
PhilomLne Mitinp.
Erstes Kapitel.
(Zs ist um die Abendstunde; die Zöglinge des Klosters der
englischen Fräulein in N.... sind eben von ihrem Spazier-
gange zurückgekehrt und bemühen sich nun in aller Eile, ihre
Strohhüte und Shawls aufzuräumen, denn Mademoiselle Jo-
sephine hat bereits zur französischen Konversationsstunde ge-
läutet und das Fräulein ist bei Groß und Klein beliebt, man
möchte ihr durch zu langes Säumen nicht gerne Verdruß be-
reiten. Ueberdieß beginnen in wenigen Wochen die Ferien,
da schlägt jedes jugendliche Herz noch einmal so laut vor Lust
und Dankbarkeit und möchte seine Freude auch den armen
Zurückbleibenden mittheilen.
Da und dort haben sich schon Gruppen gebildet, die sich
traulich umschlungen halten und von Abschied und Wieder-
sehen sprechen. Wir sind in der Oberklasse und die meisten
Schülerinnen dieses Kurses verlassen nun das Institut für
immer, um ganz in der bösen Welt zu leben, von der sie in
ihren Klostermauern nur das Schrecklichste gehört, Stoff ge-
nug zu neuen Fragen und Erzählungen. Die jungen Mäd-
chen sitzen theilweise auf niedern Tabourets, Andere wieder
gehen Arm in Arm plaudernd auf und ab. Wie sie die
Köpfchen zusammenstecken! Da sieht man blonde, braune
und schwarze Flechten und mitten drunter die mächtige weiße
Haube und den Schleier der präsidirenden englischen Damen.
Es sind hier Kinder aller Nationen versammelt, aber alle
Jllustr, Welt. XXIII. 17.
Inneres einer Hütte in Sätcrdalen. (S. 451.)
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