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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 4.1889

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Schleuning, Wilhelm: Velia in Lucanien
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https://doi.org/10.11588/diglit.36644#0181
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VELIA IN LUCANIEN.


Die Beachtung welche Velia, die Phokäerkolonie aus der zweiten Hälfte
des sechsten Jahrhunderts v. Chr., bis jetzt in der topographischen Literatur
gefunden hat, steht nicht im Verhältnis zu der Bedeutung, die eine systematische
Durchforschung der Reste dieser Stadt gewinnen müfste. Dazu bedürfte es aber
der Ausgrabung, wenigstens an einzelnen Punkten, wie sie mir versagt war. Indefs
dürfte es doch einen gewissen Werth haben, wenn zunächst ohne Ziehung weit-
gehender Schlüsse, einfach das thatsächlich an Ort und Stelle noch Sichtbare in
Wort und Abbildung niedergelegt wird. Eine Anzahl Textabbildungen soll das
Beschriebene klar zur Anschauung bringen. Die Situationskarte in gröfserem und
der Orientirungsplan in kleinerem Maafsstabe sind nach eigenen Aufnahmen mittels
Theodolith, unter Zuziehung einer kleinen Strecke der Eisenbahnpläne der Linie
Battipaglia — Reggio sowie für den Orientirungsplan, der Generalstabskarte, aus-
geführt. Ebenso sind die übrigen Cliches nach eigenen Aufnahmen des Verfassers
hergestellt.
Wer, auch noch in der neuesten Zeit, in jenen Gegenden zu reisen
Gelegenheit hatte, soweit die Eisenbahn die Landschaft noch nicht ihrer rauhen
Originalität beraubt, wer nur einige Miglien weit die Gebirge seitwärts der Hauptrouten
kennen gelernt hat, der kennt auch die Schwierigkeiten und Unbequemlichkeiten,
mit denen der Reisende in Unteritalien zu kämpfen hat, da, wo nur das Maultier
und die eigenen Füfse als Beförderungsmittel bekannt sind, und versteht ohne
Weiteres, warum bis in unser Jahrhundert hinein selbst über die Lage von Velia
noch keine feste Meinung ausgebildet war, indem die Einen den richtigen Platz,
 
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