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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 4.1889

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Treu, Georg: Bemalter Marmorkopf im British Museum
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Holwerda, Antonie E. J.: Attische Vasen des Übergangsstils
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https://doi.org/10.11588/diglit.36644#0034
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die Alten nicht angewandt. Ich glaube auch nicht, dafs eine solche zu dem klaren
Charakter ihrer plastischen Farbengebung gepafst hätte, welche stets mit entschie-
denen, wenn auch bisweilen zarten und lichten Tönen arbeitet. Natürlich soll
damit nicht geläugnet werden, dafs die syx-zfCiE für das Nackte auch
durchscheinende Farbtöne neben den deckenden verwendet haben. Es würde dies
nicht nur das Aussehn der menschlichen Haut am wahrsten und schönsten wieder-
geben, sondern auch das rasche Verbleichen der Färbung am besten erklären.
Immer aber scheint mir die Aternative so zu stehen, dafs wir entweder blendendes
Weifs, oder einen bestimmten, sei es nun durchsichtigen oder pastosen Farbton
für das Nackte der antiken Marmorstatuen anzunehmen haben, resp. beides nach-
oder nebeneinander. Eine Tönung des Nackten durch blofses Wachs aber halte
ich für ausgeschlossen.
Dresden. Georg Treu.

ATTISCHE VASEN DES ÜBERGANGSSTILS.
Im Folgenden wünsche ich einen Beitrag zu unserer Kenntnifs der attischen
Vasenkunst aus der Zeit, welche der des strengen Stils unmittelbar nachfolgte, zu
liefern und gehe dabei von einigen Gefäfsen im Leidener Museum aus. Es sind
dies fünf kleine Schalen, sämmtlich aus der Sammlung Canino stammend und von
Jansen in seinem Kataloge verzeichnet unter den Nummern i8iß, 1820, 184/, 184p
und 1875. Nr. 1813 wurde bereits von Roulez veröffentlicht, Taf.
XX; Nr. 1873 gab Leemans schon vor mehr als vierzig Jahren in einer Festschrift',
welche wenig Verbreitung fand, heraus; ich gebe sie nach neuer Zeichnung auf
Seite 26; auf Seite 2p Nr. 1847; und Nr. 184p auf Seite 33. Das Innenbild von
Nr. 1820 wurde bereits in dieser Zeitschrift publiciert Band II S. pp.
Alle diese Schalen sind einander in Form, Gröfse und Ornamentierung so
ähnlich, dafs man sie sich am liebsten als aus einer Fabrik hervorgegangen denken
möchte. Ihre Form ist jene elegante flache
auf hohem Fufs, mit einfach nur durch einen
Absatz profiliertem Rande aus der Zeit der
höchsten Blüte der attischen Schalenmalerei;
der Übergang von der eigentlichen Schale zum
Fufs ist sehr allmählich, was sich auch an
mehreren Schalen des strengen Stils wiederfindet (z. B. der Schale des Euphronios:
Gerhard Aus. Vasenb. III 226); bei andren (z. B. bei der Schale des Duris: Arch.


d De Zanglcs eene grieksche beschilderde drinkschaal etc. Leiden 1844.
 
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